Redaktioneller Hinweis: Der nachfolgende Text stammt aus der Publikation "Rheinhessen in Vergangenheit und Gegenwart" von Karl Johann Brilmayer, die 1905 erschienen ist. Brilmayer gab keine Belege an und die Aussagen sind auch nicht von der Redaktion überprüft worden. Im Allgemeinen gilt Brilmayer aber als recht zuverlässig. Bei einer Benutzung Brilmayers für eine Veröffentlichung sollten die Angaben im Detail überprüft werden.
Dietersheim bei Karl Johann Brilmayer
Dietersheim, früher Dytirsheim (1333), Dydersheim (1364) lag im unteren Nahegau. Es kommt urkundlich um das Jahr 1260 vor als ein Lehen der Gebrüder Werner V. und Philipp von Bolanden an Emerich von Kaub, den Burggrafen von Winoldsheim und Friedrich von Heppenheft.
Am 13. Dezember 1489 verkauften Ludwig von Andernach und seine eheliche Hausfrau Elße von Mauchenheim an Philipp, Pfalzgrafen bei Rhein, den vierten Teil mit allen Zubehörungen "an Diederßheim dem dorff off der nahe aob Bingen gelegen, daran unnser herre von Menntze eyn virteile von Fritze von Bechel zu Zirsperg Inn Lothringen das halb hant, umb zwen hondert meyener zehen gulden".
Später finden wir das Dorf Dietersheim ganz dem Kurstaate Mainz gehörig, es war der Amtskellerei Gau-Algesheim zugeteilt und blieb bei Kurmainz bis zum Untergang des Kurstaates.
Im Jahr 1552 gehörte Dietersheim zu den Orten, welche der Stadt Bingen versprachen, ihr in Kriegszeiten Hilfe zu leisten. Es übernahm zugleich die Verpflichtung, an der Stadtmauer mit Sponsheim die achte Wacht, die nächste oben am Kapitelhaus, zu bauen und mit 4 Mann zu bewachen. Dafür genossen die Bewohner von Dietersheim in Bingen in Friedenszeiten besondere Freiheiten und in Kriegszeiten Schutz und Schirm.