Evangelische Pfarrkirche in Dorn-Dürkheim
Die Kirche zu Dorn-Dürkheim war 1496 dem Heiligen Cyriakus geweiht, dessen Gebeine vor 823 in die alte königliche Dionysiuskirche zu Neuhausen bei Worms übertragen worden waren. Die Anfänge der Pfarrkirche Dorn-Dürkheim gehören ohne Zweifel in jene erste Blütezeit der Cyriakusverehrung. Sicher bezeugt ist die Kirche erst 1245, als ihr Patronat dem Kloster Nonnenmünster bestätigt wurde. Die Einkünfte der Pfarrei wurden 1343 auf Veranlassung des Bischofs Salman von Worms dem Kloster Nonnenmünster einverleibt. Dafür musste das Kloster aber eine geeignete Person für den Gottesdienst und Seelsorge in Dorn-Dürkeim bestellen und mit Einkünften ausstatten. In einem Rechtsstreit zwischen einem Kleriker, der sich in den Besitz der Pfarrkirche gebracht hatte und dem Kloster Nonnenmünster wurden 1357 die Rechte des Klosters anerkannt und 1358 von Papst Innocenz VI. bestätigt. Das Kloster Nonnenmünster war noch 1496 Inhaber des Patronatsrechts, das es auch über die Reformation hinaus behielt.
Im Verlauf des 30-jährigen Krieges wurde die alte Cyriakuskirche evangelisch. Der heutige rechteckige Saalbau der evangelischen Kirche stammt aus dem Jahr 1618, die Chorwände sind zum Teil noch gotisch. An der Nordseite befindet sich ein ursprünglich frei stehender Turm mit Schießscharten ohne Geschosseinteilung.
Dorn-Dürkheim hatte ursprünglich keine Filialgemeinde. Im letzten Viertel des 17. Jahrhunderts erscheint der frühere Pfarrort Wintersheim als Filialgemeinde. Diese Filialgemeinde wurde schon kurz nach dem 30jährigen Krieg (1618-1648) von Dorn-Dürkheim aus versehen. Im Jahre 1701 wurde die Pfarrei Weinolsheim mit ihrer Filiale Eimsheim der Pfarrei Dorn-Dürkheim zugeteilt. Am Anfang des 19. Jahrhunderts gehörten die Filialen Weinolsheim, Eimsheim und Wintersheim und die Reformierten der vorwiegend lutherischen Orte Hillesheim, Dolgesheim und Wald-Uelversheim zur Dorn-Dürkheimer Gemeinde.
Pfarrer Johann Peter Becker aus Alsenbruck, der von 1782 -1834 amtierte blieb auch über die Kirchenvereinigung von 1822 in Dorn-Durkheim im Amt. Im Jahre 1824 wurden der neugebildeten evangelischen Kirchengemeinde alle Evenagelischen von Dorn-Dürkheim, Wintersheim und Hillesheim zugetilt. Die ehmaligen Filialen zu Weinolsheim und Dolgesheim wurden der evangelischen Pfarrei Wald-Uelversheim zugeteilt.
Nachweise
Redaktionelle Bearbeitung: Stefan Grathoff
Verwendete Literatur:
- Dehio, Georg: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Rheinland-Pfalz, Saarland. 2. Aufl. München 1985.
- Homepage der Gemeinde
- Landesamt Denkmalpflege (Hrsg.): Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Band 18.2: Kreis Mainz-Bingen. Bearb. v. Dieter Krienke. Worms 2011.
Aktualisiert am: 29.05.2014