Engelstadt in Rheinhessen

Redaktioneller Hinweis: Der nachfolgende Text stammt aus der Publikation "Rheinhessen in Vergangenheit und Gegenwart" von Karl Johann Brilmayer, die 1905 erschienen ist. Brilmayer gab keine Belege an und die Aussagen sind auch nicht von der Redaktion überprüft worden. Im Allgemeinen gilt Brilmayer aber als recht zuverlässig. Bei einer Benutzung Brilmayers für eine Veröffentlichung sollten die Angaben im Detail überprüft werden.


Engelstadt bei Karl Johann Brilmayer

Engelstadt oder Engilstat (1295) lag im unteren Nahegau und kommt urkundlich zum erstenmal im Jahr 1197 vor. Es war eine alte Besitzung der Kurpfalz und Pfalzgraf Heinrich verpfändete das Dorf schon bei seiner Reise in das gelobte Land mit anderen Orten an die Grafen von Spanheim um 550 Mark. Auch war es unter denjenigen Dörfern begriffen, welche Pfalzgraf Rudolf I. im Jahr 1311 mit der Feste Stromberg dem Grafen Simon von Spanheim versetzte. Wie der Ort im Laufe des 14. oder der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts an das Ursulinerkloster zu Köln gekommen ist, ist noch nicht erwiesen, gewiss aber ist, dass Kurfürst Friedrich I. von der Pfalz das Dorf Engelstadt auf dem Gau von der Äbtissin des Klosters von den Elftausend-Jungfrauen zu Köln, Agnese von Isenburg, im Jahr 1454 gekauft hat. In dem Kaufbrief haben "die Äbtissin und der Konvent zu den eilf tausend Maiden zu Köln die Mann und arme Leut gehn Engelstadt gehörig ihrr Plicht ledig gesagt und sie dem Pfalzgrafen fürter zu huldigen angewiesen". Seit dieser Zeit verblieb Engelstatd bis zu den Umwälzungen am Ende des 18. Jahrhunderts bei Kurpfalz. Es war dem pfälzischen Oberamt Stromberg jenseits der Nahe zugeteilt.