Dorfgraben und Kirchhof in Essenheim
Der Dorfgraben verlief vom heutigen Friedhof nach Westen bis zur Bergstraße und von dort nach Süden. Wo der Dorfgraben die Elsheimer Straße kreuzt, war einer der drei Ortsausgänge, die Käferpforte. Der weitere Verlauf folgt der Straße "Im Dorfgraben". An der Kreuzung mit der Nieder-Olmer Straße befand sich die Münchhofspforte. Am südlichen Ortsrand verlief der Dorfgraben etwa da, wo sich heute die Domherrenstraße befindet. Im Osten verlief er parallel zur Hintergasse, kreuzte die Hauptstraße, wo sich der dritte Ortsausgang, die Klingelpforte, befand, zog hinter dem Haus Hauptstraße 44 nach Norden und bog dann nach Westen hin zum Friedhof ab. An diesem letzten Teilstück standen bis 1982 noch einige alte Effen, deren Stämme mehrere Meter Umfang hatten.
Im Jahr 1565 wird erstmals eine Mauer um den Kirchhof erwähnt, hinter die sich die Essenheimer bei Gefahr zurückziehen konnten. Die Mauer war acht Fuß dick und mit Schießscharten sowie einem Turm über dem Haupteingangstor versehen. Die Kirchhofmauer bestand wahrscheinlich schon im Mittelalter und wurde erst 1836 abgerissen. Die Baupflicht daran lag teilweise bei der Gemeinde, teilweise beim Kloster Tholey.
Im Essenheimer Kirchenbuch ist vermerkt, dass am 13. Mai 1645 marodierende Soldaten den mit Mauernbefestigten Friedhof stürmten, wobei der Essenheimer Bürger Johann Schwarz erschossen wurde.
Nachweise
Verfasser: Stefan Mossel
Redaktionelle Bearbeitung: Daniela Bachl
Verwendete Literatur:
- Landesamt Denkmalpflege (Hrsg.): Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Band 18.2: Kreis Mainz-Bingen. Bearb. v. Dieter Krienke. Worms 2011.
- Mossel, Stefan (Hrsg.): Essenheim. Geschichte und Geschichten. Ingelheim 2013.
Aktualisiert am: 17.06.2014