Gensingen in Rheinhessen

"Rumpfmühle" in Gensingen

Die erste Mühle in Gensingen ist für 1124 belegt. Zwischenzeitlich wurden in dem Ort bis zu 4 Mühlen betrieben. Die Rumpfmühle wurde als Mahl- und Ölmühle 1722 durch Oswald Behr an der Nahe westlich der Landstraße nach Bad-Kreuznach erbaut. 1784 erwarb Valentin Rumpf - der zuvor seit 1776 als Beständer (Pächter) der Mühle tätig war - die Mahlmühle. Heute hat die Mühle den Namen seines Besitzers angenommen. Ab dem letzten Viertel des 19. Jahrhunderts baute die Familie Rumpf ihre Erwerbung zu einer industriellen Großmühle aus, die auch heute noch in Betrieb ist. Die ehemalige Ölmühle („Mühle Blank“), welche 1784 abgetreten wurde, wurde 1942 zurückgekauft.

Das zu dem Komplex gehörende, spätklassizistische Wohnhaus aus Backsteinen wurde 1876/77 nach Plänen von Kreisbauaufseher Ferdinand Illert aus Bingen erbaut. Der erste Stock umfasste einen Saal dessen Ausstattung wie das Treppenhaus und die Stuckdecke noch original erhalten sind.

Die Betriebsgebäude der Mühle wurden nach dem Zweiten Weltkrieg wesentlich verändert.

Der herrschaftliche Charakter des Wohnhauses ist ein Beleg für den wirtschaftlichen Aufschwung in der frühen Gründerzeit und dem bürgerlichen Selbstbewusstsein des ländlichen Unternehmertums.[Anm. 1]

Nachweise

Redaktionelle Bearbeitung: Lutz Luckhaupt

Verwendete Literatur:

  • Landesamt Denkmalpflege (Hrsg.): Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Band 18.1: Kreis Mainz-Bingen. Bearb. v. Dieter Krienke. Worms 2007.

Erstellt am: 17.01.2017

Anmerkungen:

  1. Landesamt Denkmalpflege (Hrsg.): Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Band 18.1: Kreis Mainz-Bingen. Bearb. v. Dieter Krienke. Worms 2007, S. 656. Zurück