Von Elmar Rettinger

Zu Gonsenheim existiert schon die detaillierte Darstellung der demographischen Ent-wicklung von Rödel. [Anm. 1] Deshalb sollen hier nur einige kurze Hinweise gegeben werden. Die Kirchenbuchaufzeichnungen in Gonsenheim beginnen 1623, lassen jedoch für das gesamte 17. Jahrhundert auf Grund der Lücken und der deutlichen Unterregistrierung keinerlei Rückschlüsse auf die Bevölkerungsentwicklung zu.

Auf Grund der exponierten Lage in der direkten Nachbarschaft der Festung war der Ort mit am stärksten durch die Ereignisse um Mainz betroffen. Die Stadtaufnahme von 1644 nennt die vergleichsweise große Zahl von 30 Familien aus Gonsenheim, die im Dreißigjährigen Krieg Schutz in der Festung Mainz gesucht hatten. [Anm. 2] Ingesamt verlaufen die vitalstatistischen Kurven auf einem relativ hohen Niveau, da der Ort zu den größeren der hier untersuchten Gemeinden gehört. Die demographische Ent-wicklung im 18. Jahrhundert zeigt die allgemeinen Krisenzeiten Anfang der dreißiger Jahre, Ende der fünfziger Jahre, Anfang der achtziger Jahre und in den neunziger Jahren. Auffallend ist die überraschend hohe Sterblichkeit 1797. Ursache hierfür ist zum einen die Nähe zu Mainz und zum anderen die Tatsache, dass Gonsenheim im Verlauf des 18. Jahrhunderts vergleichsweise wenig von offenen Krisen betroffen worden ist. Nur in 12 Prozent der Jahre war die Zahl der Verstorbenen höher als die der Geborenen. Dies ist, auch wenn man die Unterregistrierung der Todesfälle in den sechziger und siebziger Jahren in Rechnung stellt, ein relativ geringer Wert angesichts des allgemeinen Durchschnitts von 19,75 Prozent. Immerhin weist die Differenz von Taufen und Begräbnissen im 18. Jahrhundert ein Plus von 1.199 Personen auf.