Redaktioneller Hinweis: Der nachfolgende Text stammt aus der Publikation "Rheinhessen in Vergangenheit und Gegenwart" von Karl Johann Brilmayer, die 1905 erschienen ist. Brilmayer gab keine Belege an und die Aussagen sind auch nicht von der Redaktion überprüft worden. Im Allgemeinen gilt Brilmayer aber als recht zuverlässig. Bei einer Benutzung Brilmayers für eine Veröffentlichung sollten die Angaben im Detail überprüft werden.
Gonsenheim bei Karl Johann Brilmayer
Gonsenheim, früher Guntzinheim (774), Gunsenheim (775), Gunzinheim (779), Gunsanheim (788), Gunsenum (1200), Gonsensheim (1359) und seit dem 17. Jahrhundert Gonsenheim, lag im alten Wormsgau, im späteren oberen Nahegau und kommt urkundlich zuerst im Jahr 774 vor. Karl, König der Franken und Longobarden, römischer Patrizier, schenkte in diesem Jahr dem Kloster Fulda das Lehen, welches sein getreuer Otaker in Guntzinheim und noch an der Nahe besaß. Und im folgenden Jahr übergaben Elisabeth und Geilrat demselben Kloster 80 Morgen Land in der Gemarkung Gunsenheim sowie auch Gut und Gehöfte im Dorf selbst. Auch das Kloster Lorsch hatte um diese Zeit schon Güter in Gonsenheim. Das Dorf war eine alte Besitzung des Erzstifts Mainz, kam später an das Domkapitel daselbst und von diesem an den Dompropst, der er durch einen zu Mainz wohnenden Amtmann, welcher den Namen Dompropsteiamtmann führte, verwalten ließ. So blieb es bis zum Untergang des Erzstifts. Im Jahr 1200 gehörte Gonsenheim zu den Orten, welche auf Verordnung der kurfürstlichen Regierung zur Unterhaltung der Mauern und Gräben der Festung Mainz verpflichtet wurden. Im Mittelalter gab es mehrere Lehensgüter zu Gonsenhiem. Am 23. August 1254 schenkte ein Ritter Eberhard von Echzell seine Güter zu Gonsenheim, welche von der Mutter des Schultheißen Wolfram zu Frankfurt waren gekauft worden, dem Grafen Diether von Katzenelnbogen und empfing sie wieder von ihm zu Lehen. Im Jahr 1407 trugen die Mainzer Patrizier zum Jungen von dem Wild- und Rheingrafen Kyrburg wegen der Herrschaft Limburg Äcker, Wiesen und eine Mühle, alles gelegen im Dorf Gonsenheim und dabei, zu Lehen. Diese Lehgenstücke hatte Arnold zum Jungen seiner Frau zum Wittum verschrieben. Im Jahr 1437 empfing die vorstehenden Lehnstücke J.Jude zumStein in Mainz von dem rheingräflich-kyburgischen Haufe zum Lehen. Im Jahr 1460 besaß ein von Holdmund zu Worms einen Teil des rheingräflich-kyrburgischen Lehens und 1483 wurde ein von Dienheim mit dem Lehen belehnt, welches vor dem von Jude und von Holdmund besessen hatten. Noch im Jahr 1702 besaß ein von Dienheim ein rheingräfliches Lehen zu Gonsenheim.