Hahnheim in Rheinhessen

Redaktioneller Hinweis: Der nachfolgende Text stammt aus der Publikation "Rheinhessen in Vergangenheit und Gegenwart" von Karl Johann Brilmayer, die 1905 erschienen ist. Brilmayer gab keine Belege an und die Aussagen sind auch nicht von der Redaktion überprüft worden. Im Allgemeinen gilt Brilmayer aber als recht zuverlässig. Bei einer Benutzung Brilmayers für eine Veröffentlichung sollten die Angaben im Detail überprüft werden.


Hahnheim bei Karl Johann Brilmayer

Hahnheim, früher Hagenheim (762), Hegenheim (793), Hainheim (1311), Hanheim (1316) lag im alten Wormsgau, im späteren unteren Nahegau. Es gehörte im 8. Jahrhundert einem reichbegüterten, angesehenen Geschlecht im oberen Rheingau. Ein Sprössling dieser Familie nannte sich Cancor. Dieser gründete mit seiner Mutter Williswinda im Jahr 764 das später so berühmt gewordene Kloster Lorsch an der Bergstraße und schenkte demselben, wie es in der noch vorhandenen Stiftungsurkunde heißt, den Ort Hahnheim an der Selz im Wormsgau, welchen Ort er von seinem Vater Adelhelm ererbt habe und zwar mit allen dazu gehörigen beweglichen und unbeweglichen Gute, als da sind Felder, Häuser und sonstige Gebäulichkeiten, Äcker, Wiesen, Weingärten, Wälder, Gewässer, Weiden, Leute, freie, Freigelassene, Leibeigene usw. Die Urkunde ward zu Lorsch am 12. Juli 764 ausgestellt und von Cancor und Williswinda unterzeichnet. Später wurde der Ort reichsritterschaftlich. Die Hoheitsrechte besaßen bis zum Ende des 18. Jahrhunderts die Freiherren von Dienheim.