Ober-Hilbersheim in Rheinhessen

Abschrift des Ober-Hilbersheimer Gerichtsweistums in der Zeit der Alleinherrschaft des Grafen Melchior von Dhaun (1501-1517)

Zur Beachtung: Die Abschrift der Weistümer ist nicht vollständig. Der Text wurde bisher auch nicht gegengelesen, sodass sich Übertragungsfehler eingeschlichen haben können; er ist also nur bedingt zitierfähig. (S.G.)

In den namen des herrn amen.
Nachdem wir menschen sterblich, vergenglich und vergeßlich seint, darumb ist noth, was zu einer ewigen gedechntnus beharren soll, daß das in ein bestendigen beheltnus als in ein schriftlichen grund formirt und gesetzet werde, deshalben wir schultheiß und die sieben scheffen des gerichts zu Oberhilberßheim bedacht mit zeitigen vorrat darüber gesessen, und mit wissen und verhencknus des wohlgeborene junckern, junkern Melchiors von Dhun, herrn zu Falckenstein und zum Oberstein unsers gnedigen lieben junckern, als dem dies gericht und wißtumb ihme und seinen erben zustendig ist, geratschlagt und in geschrifft verfast und ordinirt, wie wir und andre unser nachkommen scheffen des obgenanten gerichts zu Oberhilberßheim nun hinvor zur ewigen zeiten in den ungebotten jahrdingtagen das abberürt wißtumb mit recht weisen, hanthaben und halten sollen, auff daß auch unser fürdern auff unß herbracht und wie mither richtlich gewiesen haben ungefehrlich wie das dann stuckweiß hernach geschrieben steht. Item anfenglich weisen und erkennen wir, die gedachten schultheis und scheffen gemelten gerichts auf unser eydt mit recht den bezirck zu Oberhilbersheim, der da gehnt auf Heiningen an, da steht ein stein, scheid Oberhilberßheim, Aspesheimb und Niederhilbersheim, auff die recht hant rummer von diesem stein an stehet dreysig und vier stein bis an den stein an der hohen angewannen, dieser stein an der hohen angewannen scheid Oberhilbersßheim, Niederhilberßheim und Engelstatt, von diesem stein an stehet zwantzig und drey stein bis an den stein auff dem Gugenheimer weg, dieser stein auff dem Gugenheimer Weg scheid Oberhilberßheim, Engelstatt und Gugenheim. Von dem stein an auff dem Gugenheimer weg bis an den steinn auff der herstrasen steht drey stein bis an den stein auff Wolffsheymer weg, dieser stein auff der hierstrasen scheid Oberhilberßheim, Gugenheim und Wolffsheim, von dem stein auf dem Wolffsheimer weg stehent zehen stein bis an den dürckheimer weg, derselbs stein auf dem Wolfsheimer weg scheid Oberhilberßheim udn Wolfsheim, dieser stein auf den Dürckheimer weg scheid Oberhilberßheim und Sprendlingen, von dem stein auf dem Dürkheimer weg bis an den stein in Burgkheimer loch stehnt dreysig und ein stein, derselb stein in Burckheimer loch scheid Oberhilberßheim, Sprendlingen und Appenheim, von dem stein in Burckheimer loch stehnt zwantzig und ein stein bis an den steinn auf Heiningen, ist der stein da wir diesen bezirck angefangen haben und wieder hienbringen.
Item in vorgemelten bezirck erkennen wir mit recht den wohlgebornen junckern Melchior von Dhun, herr zum Falckenstein und zum Oberstein und seiner gnaden erben unsern lieben junckern und gerichtsherrn der herrschaft zu Falckenstein am Dorßperg gelegen vor unser obersten gerichtsherrn und zwinger, dem alle obrigkeit, herrlichkeit, gebott und verbott, gericht und recht in diesem gericht und bezirck zustend gantz, nichts darvon abgescheiden und alles wie hernach stucksweiß geschrieben steht.
Item auch zu richten über halß, bein, dieb und diebin und alles, das strafbar ist oder sein wird, nichts ausgescheiden, als einem gerichtsherrn zusteht.
[Es folgen Strafbemessungen...]
Item ein Imbß(?) schultheis und scheffen und büttel, so einer in ein guth gesetzt will sein, daß ihm in recht erkannt ist, der soll abends das gerichthaussen und des morgens ihnen das imbß geben und so das geschehen, soll der ingesetzt seyn will vorrennen und schultheiß und scheffen ihm nachgehen und er ein fuß auff das guth stellen, dann sollen schultheiß und scheffen ihnen drein setzen wie recht ist und herkommen. Dieweil nun wir, die sieben scheffen des gerichts zu Oberhilbersheim dinckmeldig und verpflicht seint, alle jahrs zu den ungebotten vier dingtagen auff unser eyd weistumb zu thun, wie vor und nachsteht, so sagen und erkennen wir offenbarlich, daß unser fürdern auff uns herbracht haben, als wir das auch noch dem nach halten und weisen.
Item fürters weisen und erkennen wir unser vorgemelten gnedigen herrschafft zu Falckenstein alle und eins jeglichen jahrs zu Oberhilbersheim zu vier gezeiten vier ungebotten dingtage zu haben und zu halten.
Item das erst ungebotten dingtag ist und soll sein uff denersten dienstag nach dem achtzehnten tag.
Item das ander ungebotten ding auff den zweyten dienstag nach dem heiligen Ostertag. Item das dritte ungebotten ding, auff den ersten dienstag nach sannt Johannis Baptisten tag.
Item das viert ungebitten dingtag auff dem nachsten dienstag nach sanct Martinstag des heiligen bischoffs im winter gelegen.
Item on die obgemelt unser herrschafft im jahr etwan mehr weistumb dieser ungebotten ding nottürfftig würde und haben wolte, so dann das von ihnen oder den ihren gesonnen und acht tag zuvor mit geleutter glocken offenbar vor der gemeinde zu Oberhilbersheim verkünd würde, das soll man auch gehorsam sein.
Item wie die vorgeschrieben vier namhafft ungebotten dingen auff die benanten tag und sonst gesatzt und ordinirt sein, darzu wir, die scheffen und gemeind ein jeglicher seines leibs und guths wegen kommen sollen unser gendeigen herrschafft zu Falckenstein jahrsding weistumb eydpflichtig thun hören udn handhaben.
Item wir die obgemelten schultheis und scheffen des gerichts zu Oberhilberßheim sollen bey unsern gelobden und eyden, so wir unserer vorgemelten herrschafft von Falckenstein und gerichst wegen gethan haben, zu jeder zeit bey und auff solchen ungebotten dingtag sein und das ungebotten ding weisen und sich daran nechst seumen oder hindern lassen, es sey dann daß er das von der Herrschafft schultheis zu Oberhilbersheimb erlaupnus habe, es benehm ihn dann leibs krankheit.
Item ob sich ein gemeins man abgemelt des ungebitten dings seumbt, der soll zur poen achtzehn ß heller unser obgemelten gnediger herrschaft zu Falckenstein verfallen sein.
Item mann soll die ungebotten ding morgens vor mittag anfahen, also daß sie gewöhnlich vor eylff uhren ohnefehrlich geweist und grund sey. aslo wer nit zum lengsten auff die eylff uhr erscheint bey dem ungebotten ding, daß sich der seseumpt haben soll. Item wir weisen und erkennen unserer gendeigen herrschafft zu falckenstein alle Obrigkeit, herrlichkeit, gericht und recht allhir zu Oberhilbersheim, als den herren und obersten fauht, wie das die obrigkeit mehr nahmen haben mag zu regieren und zuz aller ander noth habender ordnung und wem das von ihrer gnaden entpfohlen wird, als gebott und verbott, hoch und nieder zu machen und zu thun, zu binden und zu entbinden hat.
Item welche zimblich gemein gebott als zeune, brücken, weg, steg, schützen, graß, eynungen und mehr dergleichen noth seind, soll ein unser gendeigen herrschafft schultheis zu Oberhilberßheim zu zeiten darzu die vierer und bürgermeister daselbst die der obgemelten herrschaft und gemeinden gelobd und geschworen seint, thun und setzen mögen auff 5 Schilling heller und nit höher, doch das solch gemein gebitt zur zeiten in versamblunge mit gelueter glocken vor der gemeinden zu Oberhilbersheium durch die gemelter unser gnedigen herrschafft schultheisen zuvor zugelasen und das offenbarlciehn verkünd werde.
Item wir weisen und erkennen unser obgemelten gnediger herrschafft zu Falckenstein als dem oberherrn in der gemarckhen zu Oberhilbersheim wasser und weyd, doch also, daß die inwohner in dem selbigen dorff und gemarcken, waser und weyd zu gebrauchen haben, auff das sie in treuen der Falckensteinischen Herrschaft desto baß gedienen mögen.
Item weisen und ertkennen wir unsere obgemelten gnedigen herrschaft zu Falckenstein, als das auch von alters herkommen ist, wer gen Oberhilbersheim zur wohnung kompt und da ein nachfolgend herrschafft hinder richtlich erlangung über das erst jahr und einen tag sitzt, der soll in zimblichen sachen als ein zugehöriger von der herrschafft beschirmbt werden und sinder wiederstandt die obgemelt herrschafft angehören und eigen mitvaller gewärtigkeit gehorsamb sein, doch also ob die oder der durch einig ander herrschafft hinder sein selbst angeben und zu reictzen und recht aberwonnen würde, nach der anerwinnung soll dann solch pflicht der eygenschafft wegen an seyn und den an seinen ehren und beschwehren und dennoch hinführo gewertig zu dienen mit allen händten als anderen in diesem gericht seßhafftig seint, uff nun alle zukünfftig persohnen in dem obgemelten flecken, also auff diesen ouncten binnen dem nechsten monath nach dem er slos hinder die herrschafft kommen ist, ihrer gnaden schultheisen zu Oberhilbersheim geloben und zunm heiligen schwehren, trew helt wie vor steht gewärtig und gehorsam zuseyn und welcher wiesentlich wiederstendig und ungehorsam were, den soll die obgemelt unser gnedige herrschaft nach ihrtem willen zu straffen haben.
Item weisen und erkennen wir unser gendeigen herrschafft zu Falckenstein in dem obgenannten dorff und marcken alle gewaltsamckeit, oberbracht heullen und heulgeschrey, klagde, straffbarkeith, bruch, frevel und busen, also daß solch wie ihr gnaden mit willen abgetragen sollen werden, doch ausgenommen die obgeruert fünff schilling heller eynung, der mit mahl oder blutrüstig ist, soll der gemeind gepüren und ein fauststreich den schultheisen zustehen vor dreysig heller abgetragen werden.
Item wer über jemands gewalt klagt, ist es dann von dem die gewalt geklagt wird, der gewaltthat gesteht oder bezeügt würd, daß soll der theter von dem geklagt ist an unser gnedigen herrschafft zu Falkenstein nach ihrer gnaden willen abtragen, ist es aber daß die that nit gestanden wird, so soll der kläger sein klag gegen dem den er beklagt hat, daselbst in geordneter unverlengter gerichtszeit richtlich fürnemmen und bekreffttigen, so soll es wie obgerürt als mit dem theter gehalten werden, wer es aber, daß der kläger das seümig oder fellig würde, so soll er alsdann vor den theter wie obbegriffen unser gnädigen herrschafft zu Falkenstein umb solch klag abtragen als ein theter heimgestelt sein werden
Item herauff soll niemand den andern gewaltigen, ist auf leibs und guths straff verbotten, so das überfahern und ob es schon nit geklagt würd nit desto minder hat die obgemelt unser gnedige herrschafft zu Falckenstein solches wie obgerürt hantheblich zu straffen.
Item ob jemands über baw thet, der soll solchen überbaw in den nechsten vierzehen tagen nach dem das dem überbawer von dem schultheisen von der herrschafft wegen verkundt und auff ein poen nemblich 20 schilling heller so der schulteiß darauff setzt gebotten wird abthun, es wer denn daß er das rechtlich verthetingen wolt, da zu soll ihm gerichts zeit und ordnung gegont werden undob sich dann der überbaw unbillig sind, so soll es alsdann strachs mit außrichtung der obgerurten auffgesetzten buß abgetragen werden. Item wer zu Oberhilbersheim kauff und verkaufft, der soll bey unser vorgemelten gnedigen herrschafft straff gerechtig und maß besonder mit gebrannter hienzahl und simmern nehmen und geben als sich sunder gefehrd gebürt, auch wer von einer handt in die andere erbschafft kaufft oder verkaufft, die sollen in den nechsten montags frist dem gericht sein recht geben oder daß dem gericht fünff schilling heller vor ein imbß verfallen sein, und daß man wisse, wo man obgenannt unser gnedigen Herrschafft bed und anderß finden und auffheben soll.
Item wer in diesme gericht begut und seßhafft ist, den soll amn umb kein geldschuldt gewaltigen, noch zu gefangnus legen, er sey dann zuvor mit recht erlangt, es berühr dann unser vorgemelten gnedigen herrschaft.
Item weisen und erkennen wir der vorgemelt unser gendeigen Herrschafft zu Falckenstein jährlichs auff der gemeine zu Ober-Hilbersheim, sechszig und driutthalb rheinische Gulden als in nahmen vor ein beed zu haben, die mann auch jehrlichs und wie von alters kommen ist, ausrichten sollen, dermaß auch was der herrschafft von zinsen und anderen renthen an dem end zusteht mit der ausrichtung in gebürn, wie herkommen gehalten worden und hinführo uffrichten und gewinnen mögten.
Item erkennen wir auch mit recht unserer gendigen Herrschafft zu Falckenstein die Beune zu dieser zeit fünffzig zwey malter korns jerlichs gült der herrschafft, wie dan die disse zith verluhe ist oder hinfurt verluhen wecht werden und z... wie das biß her herbracht und jetzunt [...]
Item, wir weisenn und erkennen...zu Ober-Hilbersheim atzung die die gemeinde daselbst ihren ganden und den ihren zu geben schuldig ist und geben soll, doch so hat unsere obgemelte herrschaft auß gunstigem willen begnadiegt, das die gemeind jars vor selbige atzung gibt 25 Gulden an... Iem wir weisen und erkennen 5 Gulden für den bannweinausschank
[Frondienste werden von Alters her geleistet]
Item weisen wir alle Frevel, Brüch und wer dem anderen blutrustig macht, den hat die obg. herrschaft zu straffen vor 9 Pfund Heller ...
Item weisen wir ein banmühle, und soll der müller, der darin sitz sein furch und sin seck geben, wenn ein armen mellers begert, so soll der meller bringen furch undt seck und soll einem armen mann ... und solich frucht nit lenger dann uber ein nacht inn der müllen behalten und dem armen mann sin melle wieder heim forren. Und were es sach, das der arman sin melle gemahlen wult haben, so sool er dem melmen die frucht reden und mit gebrannter ... so soll dan der malmer dem armen mann ... vor ein malter frucht ...voll .... oder zwolff ... wie das eim armen alles bequemt und gefällig ist... wie das dan obgemelt usner herrschaft zu jeder zeit nach notdurft des -... und anstellend und were es sach, das de, mamer abging und den armen man nit gelibere mochtt, so magk der arme man dem mller greiffen ann die seck mit so lang ime ein genugen zusteht genugt dem armen man nit mit den secken, so magk er ime griffen ann des melners suchen und solang im ein genügen geschicht vor sin melle und dar durch hatt der arm man unser gnedigen herrschaft ader niemands anderst verfrevelt. Item wer es, daß ein frembder außmercker zu mahlen auff der treymeynen vorgeschütt hette und keme ein ingesessner zu Ober-Hilbersheim, dem mahlens noth were, der hat die gewalt, solch frembden frucht aus zu schepfen und die seine auffzuschütten, auff daß der gepflichtige heimisch ungemangelt vor dem frembden zu brod kom(m)en kan und mag. Item der herrschafft bannmüller soll keinen frembden mahlen, wa sey dann, daß er sonst den inwohnern nit zu mahlen habe. Item soll auch der obgeneant müller der in der banmühle sitzt den wasserteich durch das dorff hegen und auffrichts halten.
Item weisen und erkennen wir obgemelten unser gnedigen herrschaft zu Falckenstein in diesen gericht Ober-Hilbershem ein banbackhaus, darin sollder becker han sein multen und wan ein arm man begert zu backen, so soll der becker ihme bringen ein multe, une wan ein arm man seinen deich bereit, so soll der becker den deich hohlen und in das backhauß sühren und will der arm man oder jemand von senet wegen den deich aus der müllen brechen und auff die beute tragen und fürter den deig zu brot wircken, das soll der becker ihme günnen, will der arm man solches nit thun, so soll der becker das thun und soll fürter den armen man oder wer von seinet wegen ihm backhauß ist darstellen einen sesel darauff ein kusen, darauff soll der arm mann sitzen, daß der becker ihme sein gut zu nutzen machen, darvon soll der arm mann dem becker geben ein halb brod von einem malter, fürter so soll der becker einem armen man machen aus einem Binger malter deichs 52 brod und soll der becker dem armen man sein brod heimführen und der arm man soll die beuth lasen wie er sie findt. Item weisen und erkennen wir der obgemelten unserer gnädigen herrschafft zu Falckenstein in dem dorff zu Ober-Hilbersheim zu jeder wochen zwen wermer effen (?), die soll der schultheißen geben so die armen leuth das an ihn begert.
Item weisen und erkennen wir der obgemelten unsergnedigen herrschafft, hette jemands offen stehen brunnen, die nit ummauert oder verwahret waren, der soll die zustoppen auff das kein kind, mensch oder viehe dardurch schaden neme, ob solches gesche, sol der habende des bronnens unser gendigen herrschafft heimgefallen sein ihres gefallens.
Item weisen und erkenn wir..., were jemands dem sein vieh, pferd, kühe, schwein, schaaf oder anders abging, stürbe oder der schelm schlüge, der soll das so ferr vom dorff führen, daß sich niemand daran ärgere oder schaden nehme, und ob einer oder mehr deßhalben verklagt würden, das soll unser gendigen herrschafft heingestellt sein zu tsraffen ihres gefallens.
Item weisen und erkennen wir... zwen tag vorschnitt und wann die gemein will schneiden, so sollen sie kommen vor den schultheißen und ihm solches sagen und verkünden: auff die zeit wollen wir schneiden, wiltu unser herren fürschnitt han, so magstu ihn thun an der Herren Beunen.
Item weisen und erkenne wir... in dem dorf zu Ober-Hilbersheim sieben hoff stede den kleinen zehenden, der da ingefelt und derslb zehnten gefelt dem schultheisen von der obgemelten unserer gendeigen herrschaft wegen. Item zu ersten der hoff, da herr Johann Schneider inwohnt, item der hoff, da der Pförner inwohnt, item ein hoffstatt gelegen Clauß Büsers hoff über, als weit und ferre derselb gart des schultheisen alten heintz Schneiders gewest ist bis an das theil und gemerck, das Peter Hertrerichs gewest ist, daß gehört in des pförners zehnten gelegen nacher der kirchen zu, item des alten hannheimers hoff mit allen seinem begriff, so ferre es bey seinen zeiten sein gewest ist, item unser gnedigen herrschafft hoffstatt. Die sieben hoff stat hant unsere fürdern allwegen nit eigentlich mögen finden und also auff unß pracht, daß wir sie auch nit eigentlich mögen weisen, deshalben lasen wir unser gnedigen herrschaft und unsern sich des zu vertragen und hoffen, sie sollen das wohl in allert frundschafft überkommen und steht uff weiter erfindung.
Item weisen und erkennen wir..., daß der gemeinden meser unser gnedigen herrschafft Beun und sonst sollen mesen, und ihrer ganden gefahren umb ihr geld. Item weisen und erkennen wir, alß auch von alters herkommen, daß von solch von geschreiben weistumb des jahrdings zu zeiten ebschehen ist, daß anfenglich wir schultheiß und scheffen zu Ober-Hilbersheim darnach die gemeinde daselbst sampt und jeglicher ins sonderheith verpflicht sein, daß wir auff unser geschwohren eydt unser vorgemelten gendigen herrschafft zu falckenstein amptleuth oder schultheiß die zu jeder zeit zugegen seint fürbringen und rüegen sollen, aller ergangen gewaltsam mißbracuh und was rüpar einem jedem wißlich ist, so vergesseb weren und sich sen nechsten vergangen jahrding sich begeben hetten, doch also on einiger in solchenrueke fürbracht wird weiter dann er bekentlich were, den soll man nit weltigen, er sey dann zuvor mit recht erlangt und herauff sollen auch alle die gemeind, die auff den ungebotten dingtag also in die kürwe fürbringen, deshalb von niemand beschwehrt noch angezogen werden, es wer dann, daß sich kundlich erfinde, daß er solch fürbringen durch sunderlich ungunst und lügenhafft gethan hette, darum hat ihre die vorgemelte unser gnedige herrchafft zu straffen und sonst niemand anders, nach ihrem gefallen. Item, welcher kleger oder […]

Das Ober-Hilbersheimer Weistum von 1601

Nachfolgend Weyßthumb solle jahrlich von dem schul[heiß] und schoffen des gerichts zue Oberhilbersheim den durchleuchtigsten, durchleuchtigen, hochgebohren fürsten und herrn, herrn Friederichen, pfaltzgraffen bey Rhein und churfürsten, und herrn Philipperthen, marggraffen zu Baaden und graffen zu Sponheim, derren chur- und furstl. gnaden, dem solch gericht zuständig, alß unßern gstn. und gdgn. herrn wie von alters herkommen gewießen werden. Item anfangs weyßen und erkennen wir die obgedachten schultheiß und schöffen gemeleten gerichts auf unßern eyd mit recht den bezirck zu Oberhilbersheim, der da gehet uf fryeigen ahne da stehet ein stein, scheidt Oberhilbersheim, Aspisheim und Niederhilbersheim uf die recht handt runder von dießeme stein ahn stehen dreißig und vier stein, biß an den stein ahn der hohen Angewanden. Dießer stein ander hohen Angewandten scheidt Oberhilbersheim, Niederhilbersheim und Engelstatt. Von diesem stein ahn stehet zwantzig und 3 stein, biß an den stein uf dem Jugenheimer weege. Dießer stein auf dem Jugenheimer wege scheidt Oberhilbersheim, Engelstatt und Jugenheim. Von diesem stein ahn uf den Jugenheimer wege biß an den stein uf der Hierstraßen stehend drey stein biß ahn den stein zu der Wolffsheimer wege. Dießer stein uf der Hierstrassen scheit Oberhilbersheim, Jugenheim und Wolffsheim. Von dem stein uff dene Wolffsheimer wege stehen zween stein biß an den stein uf dem Drückheimer wege. Derselb stein uff dem Wolffsheimer wege scheidt Oberhilbersheim und Wolffsheim. Dießer stein uff dem Dürckheimer weeg scheidt Oberhilbersheim und Sprendlingen. Von dem stein uff dem Dürckheimer weege biß an den stein im Barckheimer bach stehen dreyßig und ein stein. Derselbig stein im Barckheimer bach scheidt Oberhilbersheim, Sprendlingen und Aspisheim. Von dem stein im Barckheimer bach stehen zwantzig und ein stein bisß an den stein uf Höningen, ist der stein, da wir dießen bericht angefangen haben. Item in vorbemelten bezirck erkenn wir mit recht die durchleuchtigsten, durchleuchtigen, hochgebohrnen fursten und herren, herrn Friederichen, pfaltzgraffen bey Rhein, des heylg. Römischen reichß erbtruchssäß und churfürst, hertzog in Bayern und herren Philipperten, marggraffen zu Baaden und graffen zu Sponheimb, unßer gdt. und gdge. herren alß herren der vorderen graffschafft Sponheim gen Kreutznach gehörig für unßer oberst gerichts zwänger und herren, denen alle oberkeithen, herrlichkeit, gebott und verbott, gericht und recht in dießem gericht und bezirckh zustehend gantz, nichts dar vorn abgeschieden und alleß wie hernach ...weiß geschrieben stehet. Item eß haben auch höchst und hochermelte unßere gdst. und gdge. herren, die chur- und fürsten zu richten uber halß, bein, dieb und diebin und alleß das straffbahr ist oder sein wird, nichts außgescheyden, alß gerichtsherrn zustehet. Dieweill nun wir die sieben schöffen des gerichts zu Oberhilbersheim, dingmeldig und verpflicht sein, alle jahrs zu den wirn ungebotten dingtagen uf unßen eyd weyßthumb zu thun, wie vor und nachstehet, so sagen und erkennen wir offenbarlich, daß unßen vordern auff unß herbracht haben, alß wir daß auch noch alßo halten und weyßen. Item fürters weißen und erkennen wir unßeren furgemelten gdtn. und gdgn herrn alle und eins jegliche ... jahrs zu Oberhilbersheim zu vorgezeigten vier ungebotten dingtag zu ahben und zu halten. Item das erst ungebotten ding ist und soll sein uff den nechsten dinstag nach dem achtzehenden tag [ Dienstag nach dem 13. Januar].
Item daß ander ungebotten ding uf dem zweitten dienstagh nach dem heylg. ostertag. Item das dritt ungebotten ding uf den nechsten dinstag nach St. Johannis Baptisten tag.[Dienstag nach dem 24.6.]
Item das wiert ungebotten ding uf den nechsten dinstag nach St. Martinstag des heyl. bischoffs im winter gelegen [Dienstag nach dem 11.11.].
Item ob die hochermelten unßere gdst. und gedge. herren zum jahr etwo mehr weißthumb dießen ungebottenen ding nothdürfftig würden und haben wolten, so dann daß von ihre chur- und fürstl. gnaden oder den ihrigen gesonnen und acht tage zuvor mit geläutter glocken offenbahr vor die gemeinde zu Oberhilbersheim verkünd wird, daß soll mann auch gehorsmb tun.
Item wie die vorgeshriebenen vier nahmhafft ungebotten ding und sonst gesetzt und ordiniert sein, darzu wir die schöffen und gemeinden ein ieglicher ... leibs und guths wegen kommen sollen unßern gdstn. und gdgn. herrn hochereinet ihr ding weyßthumb aydtpflichtig thun högen und handthaben. Item wir die obgemelten schultheiß und schöffen des gerichts zu Oberhilbersheim sollen bey unßeren glubden und ayden, so wir unßern hochgemelten gdst. und gedgn. herrschafft und gerichtswegen gethan haben zu jeder zeith bey und uf solchen ungebotten dingtagen sein und daß ungebotten ding weyßen und sich daran nicht saumen oder hindern lassen, eß sey dann, daß er daß von der herrschafftl. schultheißen zu Oberhilbersheim erlaubnuß habe eß benehme ihn dann leibs kranckheit. Item ob sich ein gemein mann obgemelt das ungebotten ding säumbte, der soll zu poen 18 schilling heller hochgemlten unßern gdst. und gdgn herren verfallen sein.
Item wann all die ungebotten ding morgens furmittag (?) anfahen, also daß die gewöhnlich fur eilff uhre gey dem ungefehrlcih geweist und genennt sein, alßo wie nit zum letzten uf die eilff uhr bey dem ungebotten ding erscheint, daß sich der geseumbt haben solle.
Item wir weyßen und erkennen höchst und hochermelten unßeren gdst. und gdgn. herrn und deren erben alle oberkeith, ehrrlichkeit, gericht und recht und alhir zu Oberhilbersheimb alß den herrn und obersten fauth, wie daß die oberkeit mehren nahmen haben möchte zu ... und zu aller ander nothhabender ordnung und wenn daß von ihren chur- und fr. gn. wegen befohlen wirdt, alle gebott und verbott, hoch und nieder, zu machen und zu thin, zu binden und zu entbinden hatt.
Item welch ziemblich gemein gebott alß zäun, brücken, weg, steg, schutzen, graß, einung und dergleichen noth seinde, daß soll der herren schultheiß zu Oberhilbersheim darzu die Vierer und bürgermeister daselbsten, die hochgedachten unßeren gdstn. und gdgn. herrn und gemeinden gelobt und geschworen seind, thun und setzen mögen uf fünff schilling heller und nit hoher, doch daß solch gemein gebott nit kräfftig sein oder gericht werden sollen, eß sey dann, daß solch gebott zu zeithen in versamblung mit geläuther glocken für der gemeindt zu Oberhilbersheim durch den obgemelten unßeren gdstn. und gdgn. herrschafftl. schultheißen zuvor zugelassen und daß offenbarlich verkundt worden.
Item wir weißen und erkennen unßer hochgemelten gdst. und gdgn. herrschafft, alß dem obersterrn in der gemarcken zu Oberhilbersheim, wasser und weyde, doch alßo, daß die inwohner in denselben dorffen und gemarcken wasser und weyde zu gebrauchen haben uff daß sie in treuen ihren chur- und fürstl. gnd. alß ihrer herrschafft destebaß gedienen mögen.
Item weßen und erkennen wir unßerer hochermelten gdst. und gdgn. herrschafft alß daß auch von alters herkommen ist. Wer gen Oberhilbersheim zu wohnen kombt und da ohne nachfolgende herrschafft sonder richtliche erlangung über das erste jahr und einen tag seitzet, der soll in ziemblichen sachen, alß ein zugehöriger von der herrschafft beschirmt werden und sonder wiederstandt die obgemelte herrschafft angehören undt aignen mit aller gewertigkeit sin gehorsmb, doch alßo, ob die oder der durch einig ander herrschafft sonder sein selbst angeben und zureiten mit recht aberwunden würde, nach der aberwindung solle alßdann solch plicht der eigenschafft wegen ab sein und dann an seinen ehren nit beschwehren und ... hinfurther gewärtig zu dienen mit allen handtlen alß andern in dießem gericht sesshafftig seindt außf daß alle zukünfftige persohnen in dem obgemelten fleckhen alßo uf dießem puncten inwendig den nechsten monath, nachdem er alßo hinder die herrschaft kommen ist, ihrer chur- und fürstl. gn. schultheißen in Oberhilbersheim geloben und schwören treu, holdt, wie vorstehet gewärtig und gehorsamb zu sein und welcher daß wysentlich und ungehorsamb wäre, den solt die obgemelt unßer gdste. und gdge. herrschafft nach ihrem willen zu straffen haben. Item weyßen und erkennen wir hochermelete unßere gdste. und gde. herrschafft in dem obgenannten dorf und gemarcken alle gewaltsambkeith, oberbracht heyll und heylgeschrey, clagte und straffbarrkeit, bruch, frevel und vüsten, alßo daß solch wie ihre chur- und fürstl. gnd. mit willen abgetragen sollen werden, doch außgenehmen die obgerührten 5 schilling heller einung der nit molle oder bluthrüstig ist, solle der gemein gebühren und ein hauptstreich dem schultheißen zustehen für 30 heller abtragen werden. Item, wen aber iemandts gewalt clagt ist es dann von dem, der gewalt geklagt würd, der gewalt thut gestehets oder bezeugt wird, eß soll der thäter, von dem geklagt ist an unßer gdst. und gdstn herrschaft, nach ihrer ganden willen abtragen. Ist es aber, daß die that nicht gestanden wird, so solle der cläger seine clage egegen dem den er beklagt hatt daselbst in geordneter unverlängter gerichts zeith guthlich fürnehmen und bekräfftigen. Ist es, daß dann der cläger an seinem fürnehmen der clage bestehet, so soll es wie obgerührt alß mit dem thäter gehalten werden. Wäre es aber, daß der cläger daß seinig oder fällig würde, so soll er alß dann für dem thäter wie obbegriffen umßerer gdstn. und gdgn. herrschafft umb solch clage abtragen alß ein thäter hingestelt (?) sein.
Item hierauf solle neimand den andern gewältigen, ist uf leibs und guths straff verbotten, so daß uberfahren und ob es schon nit geklagt würde nit desto minder hatt die obgemelte unßerer gdste. und gedg. herrschafft solches wie obgemelt handhablich zu straffen.
Item ob iemand uberbauen thät, der soll solche uberbau in den nechsten viertzehen tagen nach dem überbauen von dem schultheißen von der herrschaft wegen verkundt uf ein poen, nehmblich zwantzig schilling heller, so der schultheiß druff ... gebotten wird abthun, es wäre dann, daß er das guthlich verschädigen wolt, darzu solle ihm gerichts zeith und ordnung gegönnt werden und ob sich dann der überbaw unbillich seindt, so soll er alßdann strack mit außrichtung der obgeruhrten uffgesetzen buß abtragen werden.
Item wer zu Oberhilbersheim kaufft und verkaufft, der solle bey unßer furgemelten gdstn. und gdgn. herrchafft straff, gewicht, eich und maaß besonder mit bebranter ...ürntzeln und sümmern nismen und geben, alß sich sonder gefehrdt gebührt. Auch wer von einer handt ind die ander erbschafft kaufft oder verkaufft, die sollen in dem nechsten monath... dem gericht sein recht geben oder daß dem gericht fünff schilling heller verfallen sein, für ein imbs und daß mann wisse, wo mann unßer obgemelten gdstn. und gdgn. herrschaft beethe und anderes finden und ersehen solte. Item, wer in dießem gericht begüthert und seßhafft ist, dem soll man umb kein geldtschuldt gewältigen noch in gefängnuß legen, eß sey denn zuvor mit recht erlangt eß berührt dann unßer fürgemelt gdst. und gede. herrschafft.
Item weyßen und erkennen wir der fürgemelten unßer gdst. und gdgn. herrschafft, jährlichs uf der gemeinde zu Oberhilbersheim, sechzig und dritthalben kölnischen gulden, alß im nahmen für ein beethe zu heben, die mann auch jährlichs alßo und wie von alters herkommen ist, außrichten sollen, der maß auch waß der herrschafft von zin0en und andernrenthen ahn dem ende zuestehet mit der außrichtung in gebühr, wie herkommen gehalten werden und hinführo auffrichten und gewinnen möchten.
Item irkennen wir auch umßeren hochgemelten gdst. und gdgn. herrshafft, die beum zue, die hernach fünffzig zwey malter korns jährlichs gibt, der herrschafft wie dann dieße zeith verlichen ist oder hinführo verlichen möchte werden und zu lieffern, wie daß bißhero herbracht und itzund wie in dieße, gericht.
Item wir weyßen und erkennen auch unßeren furgemelten gdst. und gddn. herrschafft zu ... ein atzung die die gemeinde daselbst ihren ... und ... zu geben schuldig ist und geben sollen, doch so haben unßere gdst. und gdge. herre unß veguthiget daß die gemeinde jahrs fur solche atzung gibt zwantzig un... gulden ahn geldt, doich unverfangen so ihren gnd. oder der gemeinde gelubet, so mag mann solch obgemelte summa gulden und waß mehr darin gehort und ... erfunden möcht der atzung wegen absage die gemeinde die summa gulden nit geben dörffen aber die obgemelt gdst. un gdge. herrschfft und die ihren sich alßdann der atzung zu begrauchen haben.
Item, wir weyßen und erkennen unßerer furgemelten gdst. und gdgn. herrschafft etliche bannwein schanckh. dafür aus gnaden von der furgemelten unßer gdst. und gdgn. herrschafft zugelassen, daß die gemeindt zu Oberhilbersheim jahrs solle fur solche bannweinschank fünff gulden geben. Item, wir weyßen und erkennen unßerer hochermelten gdst. und gdgn. herrschafft zu ihrer chur- und fürstl. gnd. nothdurfftgesinnen, alß daß von alters herkommen ist, vermögliche frohndienst mit anderer gehorsambkeit wie daß ihrer ganden von oberkeith wegen zustehet, auch herbracht ist.
Item wir weißen und erkennen unßerer gdst. und gdgn. herrschafft ein bannmühl in dießem gericht, und soll der müller der in der selben mühlen sitzt sein fuhr und sein sack haben, wann ein arm man mahlen begehrt, so soll der mühler bringen fuhr und sack und soll ein arm amnn fassen und solch frucht nit länger dann uber ein nacht in der mühl behalten und dem armen mann sein mehl wieder heimführen und wäre es sach, daß der arm mann sein mehl gemessen wolt haben, so soll er dem müller die früchträden und mit gebender maaß fassen, so solle dann der müller dem armen mann geben für ein malter frucht acht summer voll woll ingehäufft oder 12 gestrichen, wie das dem armen allerbewehmpft und gefällig ist, odir mit den ... geben wie dann unßer obgemelt gdst. und gdge herrschafft zu jederzeith nach nothdurfft des dorfes ordert und anfellend und wäre es sach, daß dem müller abgieng und dem armen mann nit gelieffern möchte, so möge der arme mann dem müller geriffen an die sackh biß so lange ihn ein genügen geschicht. Genügt dem armen mann nit mit den säckhen, so mag er furter greiffen an des müllers fuhr, biß solange ihm ein genügen geschicht fir sein mehl und dadurch hatt der arm amnn unßer gdstn. und gsgn. herrschafft oder nimand anderst gewalt(?).
Item wär es, daß ein frembdert außgemärcker zu in alle uff der trymegen fürgeschütt hätte und allen käme ein ingeseßener zu Oberhilbersheimer, dem mahlens nothg wäre, der hatt die gewalt, solche frembdte frucht außzuschöpfen und die sein auffzuschütten, uff daß der gepflichtig heymisch ungemangelt fur dem fremden zu brodt kommen könne und möge.
Item der herrschafft bannmüller solle keinen frembden mahlen, eß sey dann, daß er sonst den innwohnern nit zu mahlen habe.
Item soll auch der obgemelte müller der in der bannmühlen sitzt, den wasserdeich durch das dorff fegen und aufrecht halten.
Item weysem un erkennen wir unßer hocgemelten gdst. und gdgn. herrschaft in diesem gericht Oberhilbersheim ein bannbackhaus, darin soll ein becker haben sein müllen, und wann ein arm mann begehrte zu backen, so soll der becker ihme bringen eine mülle undt wann ein arm mann sein deyg bereidt, so solle der becker den teig hohlen und in das backhaus fuhren. Und will der arm mann oder iemandts von seinet wegen den teigh auß der müllen brechen und auf die beuth tragen und fürter den teigh zu broth wircken, daß soll der becker ihme gonnen, will der arm mann solches nit thun, so solle der becker daß thun und solle furter dem armen mann oder wer von seinentwegen in backhaus ist, darstellen ein sessel und daruf ein küssen, daruf soll der arm mann sitzen und dem becker zu sehen, daß der ihme sein guth zu nutz mache, darvon soll der arm mann dem becker geben ein halb broth von einem malter, fürther so solle der becker einem armen mann machen auß einem Binger malter teigh zwey und fünfzig brodt, davon soll der arm mann dem beckher heben zwey brodt und soll der becker dem armen mann sein broth heimführen und der arm mann solle die beuth lassen als er sie findett.
Item weyßen und erkennen wir der hochgemelten unßer gdst. und gdgn. herrschafft, hätte iemand seinen tiefen bronne nit umbmauert oder verwahrt wäre, der solle diezu stopfen, alß daß kein rindt, mensch oder viehe da durch schaden nehme, ob solches geshehe, solle der innhaber ds brunnens unßerer gdst. und gdgn. herrschafft heimgestellt sein ihres gefallens. Item weyßen und erkennen wir der obegmelten unßer gdsrn herrschafft, wäöre iemants, dem ein viehe, pferd, khue, schwein, schaaf oder anders abgienge, stürben oder der ...helm schlüge, der soll daß sofern vom dorff führen, daß sich neimands daran ergere oder schaden nehme und ob einer oder mehr deshalben verklagt würdt, der soll unßerer gdst. und gdgn. herrschafft heimgestellt sein zu straffen ihres gefallens.
Item weysen und erkennen wir der obgemelten unßerer gdstn. herrschafft zween tag fürschnitt und wann die gemein will schneiden, so sollen die kommen fur den schultheißen und ihme solches sagen und verkünden uf die zeith wollen wir schneiden, willst du unßer herrn fürschnitt han, so magst du ihn thun an der herrn beun.
Item weyßen und erkennen wir der obgemelten unßer gdst und gdgn. herrschafft in dem dorff zu Oberhilbersheim sieben hoffstatt, den cleinen zehenden, darin gefällt und derselb zehende gefällt einem schultheißen von der obgemelten unßer gdgn. herrschafft wegen. Item zum ersten der hoff, da der herr Johann Schneider innwohnet, in dem hoff das der pfarrer inwohnet. Item ein hoff stehet gegen Cluß Beußers hoff uber alsß weith und ferre derselb garth des alten schultheißen Heintz Schneiders gewesen ist, daß gehört in des pfarrers hesender(?) gelegen nacher der kirchen ...
Item des alten Henheimers hoff mit allen einem begriff so ferre eß bey seinen zeithen sein ...-ßen ist.
Item unßer gdstn. und gedgn. herrschafft hoffstatt undst unßer vordern abtragen nicht eigentliche mögen finden und alßo uf unß bracht daß wir ... auch nciht eigentlich mögen wissen, deßhalben lassen wir unßers gdst. und gdge. herrschafft undt unßerem pfarrer ... daß zu vertrage und ... sie sollen des wohl in aller frundschafft uberkommen und bestehet uf weiter er...
Item weißen und erkennen wir unßer hochgemelten gdst. und gndgn. herrschafft, daß der gemeinden messere unßer gdst. und gdgn. herrschafft beun umbsonst sollen messen und ihre gnaden beforche umb ihrer gud. gelt. Item weysen und erkennen wir, alß auch von alters herkommen ist, daß wann solch fürgeschrieben weißthumb des jahrdings ... beschehen ist, daß anfänglich wir schultheiß und schöffen zu Oberhilbersheim darnach die gemeinde daselbst sambt und jeglciher insonderheit verpflicht sein, daß wir unßer geschwohren aydte unßer hoch und hoichstermelten gdst. und gdgn. herrschafft, ambtleuth oder schultheißen, die zu jeder zeit zu gegen ... furbringen und rugen sollen, alle ergangen gewaltsahm mißbrauch undt waß ... jeden wißlich ist, so vor vergessen waren und mit den nechsten vergangenen jahrgeding sich begeben hätten, doch also ob einiger in solcher ... furbracht würde weiter dann er bekantlich ware und er darum des besten zu sein begierig und gewißlich verburgen ware den soll man nit wältigen, es sey dann zuvor mit recht erlangt und herauf sollen uch alle diejenigen, die auf den ungebotten dingtagen alßo in der ... fürbeingen deshalb von niemand beschwehrt noch angezeigt werden eß wäre dann, daß sich kundlich erfindt, daß in solch fürbringen durch sonderlich ungunst und lugenhafftig gethan hath, darumb hatt ihne die furgemelt unßere gdst. und gdg. herrschafft zu straffen und sonst niemandts anders nach ihrem gefallen. Zur behaltlich unßerer gdst. und gdg. herrn, der chur und fürsten alle vorgemelten puncte und artickel dießes weißthumbs zu ... zu ...hren minder oder daß gar ab zeithen ... zeith nach offrer chtur und fürstl. gnd. gefallen...?? Dießes fleckens ungräntzen seindt dieße: Sprendlingen ist beeder chur und fürsten, Aspisheim churfüsrtl. Pfaltz Ambt Alzey, Niederhilbersheim sein churfürstl. Pfaltz ambt Stromberg, Engelstatt churf. Pfaltz ambt Stromberg. Jugenheim der Graffen von Nassau Saarbrücken, Wolffstein churfürstl. Pfaltz eigen.

Nachweise

Redaktionelle Bearbeitung: Stefan Grathoff

Verwendete Literatur:

  • Landesarchiv Speyer,  C 14 Nr.176 fol. 105-111 und ebd. fol. 177.
  • Staatsarchiv Darmstadt, C" Nr. 510/1.

Aktualisiert am: 24.10.2014