Zur Geschichte von Ober-Ingelheim
Archäologische Funde aus der Altsteinzeit belegen, dass zu allen Epochen Menschen im Bereich des späteren Ortes Ober-Ingelheim gelebt haben. Auch für die römische Zeit ist die Anwesenheit von Menschen gesichert.
Der Ort Ober-Ingelheim ist eine fränkische Gründung und wird für das 6./7. Jahrhundertt angenommen. Erstmals in Schriftquellen genannt wird der Ort um 774/775. Im Jahr 1047 wird dann ausdrücklich zwischen Ober-Ingelheim (in superiori villa Angelica sedes) und [Nieder-]Ingelheim unterschieden. Neben der Kirche errichteten die Herren von Bolanden eine Burg. Nach Verpfändungen an Kurmainz und die Stadt Mainz kam Ober-Ingelheim 1375 als Pfandgut an die Pfalzgrafschaft.
In Ober-Ingeheim wohnten zahlreiche Ritter und Edelknechte. Ober-Ingelheim war auch Sitz eines 1366 verbürgten, 1680 wieder aufgelösten Oberhofes. Diese "Rittergericht" war für über 60 Ortschaften Rechtshilfeinstitut und Appelations- und Berufungsinstanz. Im Spätmittelalter siedelten auch zahlreiche Adelsfamilien in dem bedeutenden, befestigten Marktortz. [Zur neueren Geschichte s. Ingelheim]
Die bis dahin selbständige Gemeinde wurde im April 1939 zusammen mit den damals ebenfalls noch selbständigen Gemeinden Nieder-Ingelheim und Frei-Weinheim zur Stadt Ingelheim am Rhein zusammengeschlossen.
Nachweise
Redaktionelle Bearbeitung: Rebekka Pabst
Verwendete Literatur:
- Karl Johann Brilmayer: Rheinhessen in Vergangenheit und Gegenwart. Geschichte der bestehenden und ausgegangenen Städte, Flecken, Dörfer, Weiler und Höfe, Klöster und Burgen der Provinz Rheinhessen nebst einer Einleitung. Gießen 1905.
- Dieter Krinke (Bearb.): Kreis Mainz-Bingen. Städte Bingen und Ingelheim, Gemeinde Budenheim, Verbandsgemeinden Gau-Algesheim, Heidesheim, Rhein-Nahe und Sprendlingen-Gensingen. Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Bd. 18.1. (Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland). Worms 2007.
Aktualisiert am: 17.06.2016