Redaktioneller Hinweis: Der nachfolgende Text stammt aus der Publikation „Rheinhessen in Vergangenheit und Gegenwart“ von Karl Johann Brilmayer, die 1905 erschienen ist. Brilmayer gab keine Belege an und die Aussagen sind auch nicht von der Redaktion überprüft worden. Im Allgemeinen gilt Brilmayer aber als recht zuverlässig. Bei einer Benutzung Brilmayers für eine Veröffentlichung sollten die Angaben im Detail überprüft werden.
Schafhausen bei Karl Johann Brilmayer
Schafhausen gehört seit den älteren Zeiten zu Alzey. Es kommt urkundlich schon im Jahr 897 unter dem Namen Scafhusen vor. Kaiser Arnulf schenkte in diesem Jahr auf die Bitten seiner Gemahlin Uda unter anderem den Zehnten in Schafhausen der Domkirche in Worms. Später kam dieser Zehnte an die Pfalzgrafen. Im Jahr 1426 suchten der Pfarrer und die Kirchengeschworenen der Stadt Alzey bei Kurfürst Ludwig III. um Vrleihung des Zehnten zu Schafhausen, der auch an die Pfarrei tauschweise gegen liegende Güter abgetreten wurde. In dem geistelichen Lehenbuch des Kurfürsten Philipp vom Jahr 1488 heißt es bei den Einkünften des Pfarrers in Alzey: "Davon hat er jerliches den Zehenden zu Schaffhusen. Ist eyn Dörflein mit zweyen Höfen und fust zwey Hußwohnung, ertregt eine jerliches onverlich zu gemeyn Jarn mitüber I Fuder Wins und LXXX malter Früchten, deßhalben muß er dasselbe Dörflein mit aller Reichung der heiligen Sakramente versehen, aber die Personen darinn pfarren geyn Alzey". Nach der Glaubensspaltung ist dieser Frucht- und Weinzehnte zur geistlichen Verwaltung eingezogen und darüber ein eigener Kirchenschaffner abgestellt worden.