Redaktioneller Hinweis: Der nachfolgende Text stammt aus der Publikation "Rheinhessen in Vergangenheit und Gegenwart" von Karl Johann Brilmayer, die 1905 erschienen ist. Brilmayer gab keine Belege an und die Aussagen sind auch nicht von der Redaktion überprüft worden. Im Allgemeinen gilt Brilmayer aber als recht zuverlässig. Bei einer Benutzung Brilmayers für eine Veröffentlichung sollten die Angaben im Detail überprüft werden.
Schwabsburg bei Karl Johann Brilamyer
Schwabsburg kommt zuerst im 13. Jahrhundert vor und heißt da Schwabsburg (1257), Swabsberg (1274), Swabesberg (1315), Swabisheim (1340) und in der Folge meist Schwabsburg.
Das Dorf verdankt wohl seine Entstehung und seinen Namen der dabei gelegenen Burg. Es war ehedem ein Reichsdorf und die Burg wie die benachbarte Oppenheimer Burg eine Reichsburg. Dorf und Burg haben dieselben Schicksale. Im Jahr 1257 belehnte König Richard den Rheingrafen Wernher mit dem Schloss Schwabsburg und dem Ort Groß-Winternheim, das vorher Gottfried von Eppenstein zu Lehen angehört hatte. Lange muss dieses Lehen nicht bestanden haben, weil schon am 19. November 1274 Philipp der Ältere von Hohenfels eine Urkunde im Schloss zu Schwabsburg ausfertigen ließ und am 18. November 1276 dasselbe wiederholte. Die Schwabsburg hatte eigene Burgmänner zu ihrer Hut und Verteidigung.
Im Jahr 1315 verpfändete König Ludwig wegen einer Schuld an den Erzbischof Peter von Mainz die Reichsstädte Oppenheim und Odernheim samt ihren Burgen, Nierstein, die beiden Ingelheim und die Burg Schwabsburg mit all ihrem Zubehör. Schultheißen, Burgmannen, Räte und Bürger der verpfändeten Orte wurden von König Ludwig aufgefordert, dem Erzbischof Peter Huld und Gehorsam zu geloben. Nach dem Tod des Erzbischofs Peter ließ sich der neue Erzbischof Mathias am 21. Dezember 1321 von den Pfandorten huldigen, dabei stellte er einen Revers aus, worin er ihnen ihre Frieheiten bestätigte und sie zu schützen versprach. Im Jahr 1353 gab Erzbischof Gerlach dem Kaiser Schwabsburg und die verfändeten Orte zurück, aber drei Jahre später verpfändte sie Karl IV. wieder an Mainz, sie wurden zwar 1367 ausgelöst, aber König Wenzel verpfändete sie 1378 abermals mit allen Rechten des Reichs an den Pfalzgrafen Ruprecht I., um nie mehr eingelöst zu werden. Schwabsburg mit den übrigen Orten blieben bei Kurpfalz bis zum Untergang derselebn am Ende des 18. Jahrhunderts. Es gehörte zum Oberamt Oppenheim. Auch die Burg hörte auf eine Reichsburg zu sein, sie wurde am 31. Mai 1689 gleichzeitig mit der Burg Landskrone von den Franzosen zerstört.