Römische Funde in Wachenheim
Als zu Beginn des 20. Jahrhunderts im Bereich der Harxheimer Straße (Bundesstraße 47) und dem Fluss Pfrimm unregelmäßiger Getreidewuchs bemerkt wurde, fasste man den Entschluss dort eine Grabung zu beginnen. 1905 wurden an jener Stelle schließlich gut erhaltene Mauerreste einer villa rustica entdeckt. Die Grabungsergebnisse wurden damals durch Fotografien und Skizzen dokumentiert, danach wurde der Bereich wieder eingeebnet und der landwirtschaftlichen Nutzung überlassen. Ab 1972 wurde das Gebiet bebaut, womit weitere Grabungen an der Villa unmöglich geworden sind.
1992 wurde – nicht weit von der Stelle entfernt, an der man die villa rustica fand – in einer Baugrube in der Diehlgartenstraße ein Mühlstein aus Sandstein gefunden. Dieser Stein ist heute im Schlosspark aufgestellt. Er hat einen Durchmesser von 82 cm, eine Dicke von 33 cm und ein Gewicht von 355 kg. Der Stein war wahrscheinlich der untere Mühlstein einer römerzeitlichen Getreidemühle. Bei dieser Art von Mühlen war der untere Mühlstein fest verankert und der obere, konisch geformte Mühlstein an Halterungen befestigt, so dass er gedreht werden konnte. Aufgrund der Größe und des Gewichtes des gefunden Mühlsteines muss die Mühle vom einem Zugtier oder mit Wasserkraft betrieben worden sein. Die Getreidemühle gehörte wahrscheinlich zu der bereits erwähnten villa rustica, welche in der Nähe gefunden wurde.
Nachweise
Redaktionelle Bearbeitung: Lutz Luckhaupt
Verwendete Literatur:
- Homepage Wachenheim. URL: http://www.wachenheim-zellertal.com/Geschichte/ (letzter Aufruf: 19.12.2016)
Erstellt am: 19.12.2016