Gefallenendenkmäler in Erfweiler-Ehlingen
Seit dem Jahre 1923 steht auf einem Hügel oberhalb der Mandelbachbrücke das Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges 1914-1918. Es wurde nach dem Entwurf von Architekt Ries aus Brebach erbaut. Das Denkmal ist aus Beton gegossen und besteht aus mehreren Blöcken und Einzelteilen.
Eine Treppe von der Schützengasse führt zu dem Denkmal. Da das Denkmal zuerst kein christliches Zeichen trug, weigerte sich der damalige Pfarrer Johannes Haas, die Einweihung vorzunehmen. Daraufhin wurde an der Spitze ein Kreuz angebracht und die Einweihung konnte im Frühjahr 1924 erfolgen. Auf dem Ehrenmal sind die Namen von 27 Männern aus Erfweiler-Ehlingen, die zwischen 1914 und 1918 im Krieg ihr Leben verloren haben.
Bei der Einweihung des Gefallenendenkmals im August 1924 wurden von mehreren Kindern, von denen im Krieg der Vater oder ein anderer naher Verwandter zu Tode kam, Verse aufgesagt. Die damalige Lehrerin Ida Werle, schrieb Strophen für ihre Schützlinge, die am Kreuz vorgetragen wurden. Cäcilie Nikolaus , deren Vater Peter am 20.08.1914 bei der Schlacht um Lothringen schwer verwundet wurde und am 06.09.1914 im Krankenhaus in München verstarb, wurde auf den Tag sieben Wochen nach dessen Tod geboren.
Folgender Vers wurde von Cäcilie Nikolaus vorgetragen:
Als mich der Mutter Schoß noch barg,
da ruhtest liebster Vater Du,
schon längstens in dem engen Sarg
und schliefest sanft in ewger Ruh.
O hätt ich nur ein einzig Mal gesehen,
Dein liebend Auge teurer Vater mein.
O lieber Gott erhör mein heißes Flehn,
lass mich im Traum den guten Vater sehn
und tröste die liebe Mutter mein.
Peter Nikolaus diente von 1906 bis 1907, wie viele aus unserer Gegend in der 1. Companie des 22. Königlich Bayerischen 22. Infantrie Regiments Zweibrücken.
Darüber hinaus verrät ein Dokument aus dem Archiv des Saarlandes weitere Details zur Einweihungsfeier. Dem Antrag des Kriegerdenkmals-Ausschuß zu Folge sollte ein Umzug „unter Beteiligung auswärtiger Vereine“ und „eine Feier verbunden mit Konzerten auf einer der Denkmalstätte nahegelegenen Wiese“ stattfinden. Am Abend folgte „eine dem Tage entsprechende Familienunterhaltung, die um 12 Uhr beendet“ sein würde. Audrücklich versichterte man, dass „Tanzmusik“ gespielt werden würde und die Feier „durchaus nicht den Charakter einer Vergnügung“ haben sollte.[Anm. 1]
Anfang der fünfziger Jahre gab es Bestrebungen im Dorf, auch für die Opfer des Zweiten Weltkrieges aus Erfweiler-Ehlingen ein Ehrenmal zu errichten. Nachdem die Finanzierung gesichert war, konnte dem Aßweiler Künstler und Steinhauer Alois Dauer ein entsprechender Auftrag erteilt werden. Am Volkstrauertag 1956 wurde im Beisein des damaligen Ministerpräsidenten Dr. Huber Ney das neue Gefallenenehrenmal eingeweiht. Es trägt die Namen der toten Soldaten des Ersten und des Zweiten Weltkrieges inklusive der Ziviltoten, allerdings ohne Geburts- und Sterbedatum. Das Ehrenmal fand zunächst für 30 Jahre seinen Platz in der Rubenheimer Straße in Ehlingen, bevor es 1987 an den Friedhof neben die Friedhofshalle versetzt wurde. Dort findet es, in verkehrsberuhigter Lage deutlich mehr Aufmerksamkeit als an der verkehrsreichen Rubenheimer Straße.
Anmerkungen:
- Archiv des Saarlandes LRA IGB 4091, Antrag vom 1. August 1824, genehmigt am 8. August 1924. Zurück