Die Würstung Arfelden (Arfellen) bei Hachenburg
Im Nistertal erinnert an der Gemarkungsgrenze zu Nister die Viehweide Arfelden an die kleine gleichnamige Siedlung, die sich im Bereich der heutigen Flur Arfellen nahe der Holzbachschlucht unterhalb der ehemaligen Mülldeponie (Bräsch) befunden hat. Nach Orthey lag die Wüstung etwa 300 Meter von der alten Arfelder Brücke entfernt in der Flur Viehweide Arfelle.
Das Dörflein Arfelden, der Name leitet sich von der Zirbelkiefer (Arve) ab, hat laut den Berichten über die Gründungslegende der Abtei Marienstatt schon bestanden, als man 1215 den neuen Standort für das in der Pfarrei Kirburg befindliche Kloster suchte. Damals bemühte sich der Abt, den ihm in einer Vision erschienenen Weißdornzweig auf einer Wiese bei Arfelden (Aruelfelden) aufzuspüren, wurde dort bekanntlich aber nicht fündig.
Die Siedlung, die direkt an der alten Leipziger Straße gelegen hat, soll aus drei Häusern bestanden haben, in denen bis zu 25 Personen lebten.
Am 24. Juni 1460 überließen Christian von Seelbach zu Crottorf und seine Ehefrau Katharina dem Liebfrauenaltar zu Marienstatt eine Wiese zu Aerfelde zwischen der Agaten wese in der Nuwburg an der lantwerungen. 1575 wird Arfelden noch genannt, ebenso 1624/25 zu Arfelde und 1649/50 zu Arfellen gelegen. Im Jahr 1672 wird von dem ehemaligen Hof Arfelden berichtet, in dem – offensichtlich bis kurz zuvor – ein Hofmann gewohnt hatte. Als dieser starb, war der Hof verwaist zurückgeblieben. Der Hof war wohl sein Pachtgut gewesen, zumindest musste er 7 Mesten Hafer an die Herrschaft abgeben. Nach seinem Tod gab es um die Nutzung der zum Hof gehörigen Weiden Streit zwischen den Erben, die in Nister wohnten, und der Stadt Hachenburg. Der Hof blieb nach 1672 unbewohnt, verfiel und verschwand schließlich ganz.
Ein Familienname geht ebenfalls auf diese aufgelassene Siedlung zurück. 1406 nannte sich Steyn Arfelden und 1415 Ymil von Ayrvelden nach der Siedlung. 1431 ist Tileman von Arfelden (Arefelden) urkundlich belegt. Noch 1979 wird ein Vinzenz Arfeller als Hachenburger in einem Stadtprotokoll genannt.
Als Flurname blieb der Hof Arfellen erhalten. In einer Gemarkungsbegehung von 1690 wird mehrfach der Arfeller Brunnen erwähnt. Ein letztes Mal wird der Siedlung 1793 und dann 1796 gedacht, als es zwischen der Stadt und einigen Orten zu Streitigkeiten in der Flur des ehemaligen Ahrfelden kam. In den Flurkarten von 1850 und 1877 ist Arfellen schon längst nur noch als Flur bekannt. Das betreffende Gelände ist durch den Damm der Eisenbahn so verbaut und bearbeitet worden, dass heute keinerlei Siedlungsspuren mehr zu erkennen sind.
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