Hachenburg im Westerwald

Die Schanze vor dem Hachenburger Schloss

Durch die Errichtung eines Bollwerkes an der Nordseite des Schlosses wurde im Jahr 1555 ein Platz geschaffen, auf dem sich Kanonen und Geschütze aufstellen ließen. Auf der später so genannten Schanze wurde damals auch ein Gebäude errichtet, für dessen Maueranker man zwei Wagen Eisen aus Buschhütten (Kreuztal) holte.[Anm. 1] Nach 1750 verwandelte man die Schanze in eine Promenade, die Kanonen wurden im Erdreich versenkt.[Anm. 2] Bei Aufräumungsarbeiten 1822 legte man sie wieder frei. Sie wurden von der herzoglichen Regierung auf die Marksburg gebracht und von dort 1882 ins Zeughaus nach Berlin abtransportiert, wo sie während bzw. nach dem 2. Weltkrieg eingeschmolzen wurden.[Anm. 3]

Im Jahr 1908 befanden sich auf der Schanze "eine Drehscheibe mit bunten Scheiben" und eine Orientierungstafel. Von der Plattform hatte man beste Fernsicht in die Kroppacher Schweiz.[Anm. 4] 1928 stand oben auf der Schanze ein von Lazarettinsassen während des 1. Weltkrieges erbautes Denkmal: ein Steinkegel mit einem in Stein gehauenen "Eisernen Kreuz".[Anm. 5]

Redaktioneller Hinweis: Die hier vorgestellten Ausführungen sind inhaltliche Ergänzungen und Erweiterungen der entsprechenden Abschnitte des Buches „Geschichte der Stadt Hachenburg“. Die zugehörigen Basis-Informationen sind u.U. nur in der Druckausgabe zu finden. Die Inhalte dieser Seiten entsprechen also nicht denjenigen des Buches.


Anmerkungen:

  1. Gensicke, Geschichte S. 25. Zurück
  2. Rötich, Geschichte o.S. Zurück
  3. Als der auf der Marksburg beheimatete Verein zur Erhaltung der Burgen auf die Idee kam, die beiden aus Hachenburg stammenden Geschütze wieder auf der Marksburg aufzustellen, verweigerte der Kriegsminister die Herausgabe. Die sayn-wittgensteinischen Geschütze seien für die Berliner Zeughaussammlung von zu hohem Wert (Rötich, Geschichte o.S.). Die beiden Kanonen sind 1914 noch im Zeughaus vorhanden (Rohre 6850 und 6855), bei einer Inventarisierung des Jahres 1950 konnte nur noch der Verlust festgestellt werden. (Freundliche Mitteilung von Sven Lüken vom Deutschen Historischen Museum (Berlin). Vgl. Zeughaus S. 202; Müller, Zeughaus. S. 174f. Zurück
  4. Hachenburg und seine nähere Umgebung 1908, S. 20f. Zurück
  5. Hachenburg und seine nähere Umgebung 1928, S. 9. Zurück