Hachenburg im Westerwald

Alphons Adolph (1853-1934)

Alphons Adolph wurde am 8. September 1853 in Hachenburg geboren. Über seine Jugend ist wenig bekannt. Im Jahr 1879 eröffnete er ein photographisches Atelier in Löbau/Sachsen und war im selben Jahr maßgeblich an der Erfindung von Ansichtskarten beteiligt, die im Lichtdruckverfahren hergestellt wurden. Dieses neuartige photomechanische Druckverfahren machte es erst möglich, Zeichnungen oder Photographien in beliebiger Anzahl auf lithographischen Druckpressen zu reproduzieren. Seine erste so hergestellte Postkarte – eine Ansicht von Löbau -  wird im Deutschen Reichspostmuseum aufbewahrt.
Alphons Adolph war keinesfalls, wie gerne behauptet, der Erfinder der Postkarte. Postkarten waren bereits 1861 in den Vereinigten Staaten von Amerika bekannt geworden und traten von dort ihren Siegeszug um die Welt an. Schon seit den 1870-er Jahren sind Bildpostkarten (Farbdrucke, Lithographien) in Umlauf.
Für seine bahnbrechenden Verbesserungen im Bereich des Herstellungsverfahrens verlieh ihm Großherzog Ferdinand IV. von Toskana (geb. 1835) die Silberne Verdienstmedaille. Adolphs Postkarten wurden in viele Länder exportiert. Für eine albanische Firma in Durazzo stellte er 5.000 lebensgroße Bilder her, 3.000 Landschaftsbilder gingen nach Ostindien. Firmen in Sibirien, Südamerika und China gehörten zu seinen Kunden.
Adolph zog nach Zittau und gründete dort die "Oberlausitzer Lichtdruckerei". Im Jahr 1883 betrieb er ein photographisches Atelier im Hinterhaus des Kaufmanns J. Deimel.[Anm. 1]
Gegen Ende seines Lebens zog Adolph nach Passau, wo er bayerischer Hofphotograph wurde. Hier starb er am 22. März 1934 im Alter von 81 Jahren. Sein Grab befindet sich auf dem Waldfriedhof Passau an der Mauer zum Kriegerfriedhof.
Noch 1963 führte sein Enkel ein Photogeschäft in Passau am Kleinen Exerzierplatz gegenüber dem ehemaligen Augustinerchorherrenstift St. Nikola.[Anm. 2]

Redaktioneller Hinweis: Die hier vorgestellten Ausführungen sind inhaltliche Ergänzungen und Erweiterungen der entsprechenden Abschnitte des Buches „Geschichte der Stadt Hachenburg“. Die zugehörigen Basis-Informationen sind u.U. nur in der Druckausgabe zu finden. Die Inhalte dieser Seiten entsprechen also nicht denjenigen des Buches.


Anmerkungen:

  1. So geht dies aus einer Anzeige vom 23. Mai 1883 hervor. Es hieß, das Atelier sei vom 31. Mai bis 18. Juni geöffnet. Zurück
  2. Schreiben von Otto Geyer, Rektor i.R. Passau, Nibelungenstraße 17a, vom 27.11.1963 (StAH); Struif, Zeitspuren S. 180f. Zurück