Hachenburger Judenvorsteher
Die Vorsteher der jüdischen Gemeinde vereinnahmten seit 1802 die Judenschutzgelder und führten sie an den Staat ab. Sie sorgten dafür, dass der vorgeschriebene Religionsunterricht durch den Religionslehrer ordnungsgemäß durchgeführt und von den schulpflichtigen Kindern regelmäßig besucht wurde.<ANM> Dazu Hitzel, Bericht Juden S. 32.</ANM> Unter Lösmann Jössel kam es, teilweise durch dessen Amtsführung verursacht, zu manchen Irritationen in der Synagoge, die ihn in der Gemeinde höchst umstritten machten.<ANM> Vgl. dazu ausführlich Hitzel, Bericht Juden S. 26ff.</ANM> Der Judenvorsteher wurde vom herzoglichen Amt ernannt, Wünsche und Anregungen der Hachenburger Kultusgemeinde wurden nur gelegentlich beachtet. Seine Dienstzeit betrug zwei Jahre, sie konnte aber verlängert werden. Eine vorzeitige Aufgabe des Amtes musste genehmigt werden, d.h. das Amt wurde als Pflicht angesehen, derer man sich nicht so einfach entledigen konnte.<ANM> Hitzel, Bericht Juden S. 30f.</ANM>
Liste der Judenvorsteher
1810-1827 | Löb Jösel | [Anm. 1] |
1827-1839 | Lösmann Jössel | [Anm. 2] |
1840-1841 | Hermann Drucker | [Anm. 3] |
1841-1849 | Georg Drucker | [Anm. 4] |
1849-1852 | Hirsch Jössel | [Anm. 5] |
1852-1864 | Moses Löb | [Anm. 6] |
1865- 1866 | Levi Löb | [Anm. 7] |
bis April 1934 | Berthold Seewald | |
ab April 1934 | Elieser Neuhaus |
Redaktioneller Hinweis: Die hier vorgestellten Ausführungen sind inhaltliche Ergänzungen und Erweiterungen der entsprechenden Abschnitte des Buches „Geschichte der Stadt Hachenburg“. Die zugehörigen Basis-Informationen sind u.U. nur in der Druckausgabe zu finden. Die Inhalte dieser Seiten entsprechen also nicht denjenigen des Buches.