Unterhalb Hachenburgs, um die Lohmühle am Oberbach herum, hatte sich im 14. Jahrhundert eine kleine Siedlung gebildet, die 1367 den Namen "Freiheit« (fryheit onden an der stad) trug.[Anm. 1] Der rechtliche Status der Siedlung war nicht eindeutig. Sie lag zwar nicht innerhalb der Stadtmauern, wohl aber innerhalb der Gemarkung der Stadt. Die unmittelbare Anrainerschaft zur Altstädter Gemarkung schuf aber eine gewisse rechtliche Unsicherheit.
Am 2. Februar 1367 überließ Graf Johann IV. zu Sayn (reg. 1363-148) umb sonderlich gunst und freundschafft, die er zu seiner Stadt Hachenburg hegte, seinen Untertanen, die in dem Weiler Freiheit bei der herrschaftlichen Mühle wohnten (die da gesessen waren in der Freyheidt und ahn der Statt Hachenburg und boven unßer mühlen) die Freiheiten der Stadt Hachenburg. Die Einwohner des kleinen Fleckens sollten fortan Bürger sein und die bürgerlichen Vorrechte genießen. Der Graf sicherte zu, von sich aus keine Steuern mehr erheben zu lassen. Dieses Recht sollte fortan ausschließlich der Stadt Hachenburg zustehen.[Anm. 2]
Doch die Siedlung vergrößerte sich nicht und wurde bald wieder aufgegeben. Wann dies geschah, ist nicht bekannt. Im Jahr 1443 wird Gartenland uff der Friiheit uff hyensiite des graeben erwähnt.[Anm. 3] Wahrscheinlich war der Weiler damals schon nicht mehr bewohnt und längst nur noch als Flurname vorhanden. 1575 heißt es uff der Freyheit,[Anm. 4] 1585 wird ein Baumgarten auf der Freiheit gen. Heintzen Baumgarten erwähnt,[Anm. 5] 1624/25 die Flur nach der Freiheitt[Anm. 6] und 1793 die "Trift unter der Freiheit" genannt.[Anm. 7] In der Flurkarte von 1850 taucht die Flur ebenfalls auf.[Anm. 8] Bis heute lebt der Name in der Flur "In der Freiheit" am Oberbach sowie in der Straße "In der Freiheit" weiter fort.[Anm. 9]