Von der Dreschhalle zum Dorfgemeinschaftshaus
Dreschhalle
Im August des Jahres 1949 entschloss sich der Welkenbacher Gemeinderat, auf einem Grundstück oberhalb des Backhauses eine Dreschhalle zu errichten. Sie sollte u.a. dazu dienen, die neue Dreschmaschine aufzunehmen.[Anm. 1] Die Halle wurde überwiegend in Eigenbau errichtet, die Gesamtkosten beliefen sich auf 3.500 DM. Fast 20 Jahre lang war die Dreschhalle in Betrieb.
Als im Jahr 1968/69 der Dreschbetrieb in der Halle eingestellt wurde, diente sie zunächst zur Unterbringung gemeindeeigener Gerätschaften wie der Viehwaage und Unkrautspritze. Einige Landwirte stellten ihre Miststreuer dort ab. Auch die Feuerwehr wechselte in die große Halle, weil der Raum in dem die Spritze und der Schlauchwagen standen, doch sehr beengt war.
Bau des Dorfgemeinschaftshauses 1981
Im September 1976 fasste der Gemeinderat den Beschluss, die Dreschhalle zu einem Dorfgemeinschaftshaus umzubauen. Die Planung übernahm ein langjähriger Welkenbacher Bürger und Architekt Gunter Breuer, der auf ein Honorar verzichtete. Die Feuerwehr begann, die Halle zu säubern. Im Rahmen einer Übung wurden die verbliebenen Überreste an Stroh und sonstiger Abfall einfach aus der Halle heraus gespritzt. Es wurden Lampen, die von der Hachenburger Brauerei gestiftet worden waren, aufgehängt und eine Theke aufgestellt.
Die bestehende Fachwerkkonstruktion mauerte man mit Isoliersteinen aus. Im Jahr 1981 war die Halle fertiggestellt. Die Kosten des Umbaus der Dreschhalle zum Gemeindehaus beliefen sich auf 155.000 DM, die das 160-Seelen-Dorf ohne jede Kreditaufnahme finanzierte. Der Versammlungssaal bietet bis zu 135 Personen Platz.
Die Einweihung fand am 30. Oktober 1981 statt. Zur Einweihung kamen Vertreter der Nachbargemeinden, der Nachbarvereine, der Forstverwaltung sowie Abordnungen der am Bau beteiligten Firmen. Ortsbürgermeister Walter Göbler stellte die Baugeschichte des Hauses vor. Er dankte allen Welkenbachern, die in Eigenleistung Sanitär-, Elektro-, Anstreicher- und Pflasterarbeiten übernommen hatten und besonders den Frauen, die in zweitägiger Arbeit das ganze Anwesen auf Hochglanz gebracht und für die Feier ausgeschmückt hatten. Außerdem wurden dafür in Eigenleistung 100 Festmeter Fichtenstammholz im Gemeindewald gefällt, von Hand geschält und verkauft.
Nachdem die Welkenbacher Schulkinder ihre musikalischen Fähigkeiten unter Beweis gestellt hatten, beglückwünschte Verbandsgemeindebürgermeister Dr. Blume die Gemeinde zum neuen Festgebäude. Bürgermeister Willi Bötzhöfer aus Winkelbach konnte sich zwar die Bemerkung nicht verkneifen, dass die Welkenbacher sich nicht am Bau der Höchstenbacher Merkzweckhalle beteiligt hätten, musste dann aber doch anerkennen, dass den Welkenbachern mit dem Bau ihrer Halle ein Glanzstück gelungen war.
Im Jahr 1984 entschloss sich die Gemeinde, ein Feuerwehrgerätehaus an das bestehende Gebäude anzubauen. Der Anbau wurde ebenfalls von Architekt Gunter Breuer geplant. Die Gemeinde stand unter einem gewissen Zeitdruck, weil 1985 ein Tragkraftspritzenfahrzeug angeschafft werden sollte und entsprechend untergebracht werden musste. Die Rohbaukosten beliefen sich auf 55.000 DM. Ein Zuschuss aus der Feuerschutzsteuer in Höhe von 23.500 Mark und eine Zuwendung der Verbandsgemeinde Hachenburg in Höhe von 8.000 DM machten die Durchführung des Vorhabens möglich. Die Arbeiten schritten dank der Mithilfe vieler Welkenbacher rasch voran. Am 18. November 1984 wurde das Richtfest gefeiert. Eingeweiht wurde der neue Gebäudeteil am 3. Oktober 1985.
Die Feuerlöschgerätschaften, die während des Umbaus notdürftig im Gemeindehaus aufbewahrt worden waren, wurden jetzt im Feuerwehrgerätehaus aufbewahrt. Der Mannschaftsraum, in dem zahlreiche Gerätschaften aus alten Tagen aufbewahrt werden, sollte 25 Feuerwehrmännern Platz bieten. Eine Verbindungstür führte in das Gemeindehaus.
Schon 1993 war vorgesehen, einen Anbau an das Dorfgemeinschaftshaus anzufügen.[Anm. 2] Der Flügel auf der rechten Seite mit neuer Küche, Buffetraum und dem Gemeindebüro mit Aktenzimmer (Baukosten ca. 218.000 DM) wurde am 10. Juni 1995 eingeweiht. Auf der »Empore« über den Wirtschaftsräumen werden u.a. eine alte Feuerspritze, Feuereimer, Feuerhaken und andere Utensilien aufbewahrt.