Flörsheim-Dalsheim in Rheinhessen

Fleckenmauer in Dalsheim

Fotostrecke zur Fleckenmauer[Bild: Harald Strube]

Am 3. September 1395 schlossen Graf Friedrich von Leiningen und Pfalzgraf Ruprecht II. einen Burgfrieden. Die Herren befreiten gemeinsam die in Dalsheim begüterten Adelsfamilien von sämtlichen Abgaben. Es scheint sicher, dass der Grund für diese Befreiung der Bau der Wehranlage war, die von den Ortsbewohnern finanziert werden mußte. Wahrscheinlich war mit dem Bau in diesen Jahren begonnen worden.

Schon in der Zeit davor gab es einzelne Befestigungsanlagen im Ort, etwa den Dagolfesheimer Hof an der Ostseite des Dorfes zwischen dem Untertorturm, dem Wehrturm und dem Bensengraben. Hier stand einst ein viereckiger Wehrturm, von dem heute nur noch Reste zu erkennen sind.

Innerhalb kurzer Zeit wurde der Mauerring um den Ort geschlossen, indem man die vorhandenen Türme (Unteres Tor, Südwest- und Södostturm) einbezog, den Obertorturm und den Nordwestturm errichtete. Das geplante Südtor mit Turm wurde nie verwirklicht. Später wurden noch drei Schalentürme (Hexenturm, Südturm, Ostturm) angebaut sowie, als Schutz für das "Untere Tor", ein Vorwerk mit einem runden Turm auf der Südostecke des Grundstücks der "Alten Schule" errichtet. Zusammen mit zwei Wohntürmen, dem "Morsturm" in der Burggasse und dem "Hohen Haus" in der Zwerchgasse sowie zwei romanischen Kirchtürme, die ebenfalls als Wehrtürme gedient haben können, wurde die Dalsheimer Befestigung von 13 Türmen verstärkt.

1985-1991 wurde die Fleckenmauer mit ihren verbliebenen sieben Türmen renoviert und teilweise begehbar gemacht. Seit kurzem hat sich der neugegründete Brauchtumverein der Geschichte des heutigen Flörsheim-Dalsheims angenommen.

Seit 1992 findet alle vier Jahre zu Füßen der historischen Wehranlage das "Fleckenmauerfest" statt. Im Jahr 2008 ist es wieder so weit.

Nachweise

Redaktionelle Bearbeitung: Daniela Bachl

Verwendete Literatur:

  • Gauweiler, Wolfgang: 1200 Jahre Dalsheim, Neustadt 1966.
  • Ulrich, Stefan: Die Fleckenmauer in Dalsheim. Eine bauhistorische Betrachtung. Monsheim 2005.

Aktualisiert am: 26.06.2014