St. Peter
Weiler wurde kirchlich 991 dem St. Martinsstift in Worms übertragen. Die Seelsorge übernahmen die Stiftsherrn in Boppard, die dafür die Einkünfte der Weilerer Kapelle vereinnahmten. Die Kirche war in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts in romanischem Stil erbaut worden. Das Hauptschiff wurde in gotischer Form errichtet. Möglicherweise erbaute Johann von Weiler (Wilre), der auf der Kleeburg residierte, die erste Weilerer Kapelle. Der Bau wird auf das 2. Viertel des 13. Jahrhunderts angenommen. Diese Familie Weiler empfing 1399 das Pfalzhaus in St. Goar als Burglehen.
Baubeschreibung:
Rechteckiger Chor mit Kreuzrippengewölbe auf Eckdiensten, spitze Schildbögen, außen Rundbogenfries mit Ecklisenen, 2.Viertel des 13. Jahrhunderts, ursprünglich vielleicht Erdgeschoss eines Chorturms, heute mit dem Langhaus unter einem Dach; Dachreiter mit Haube, 18. Jahrhundert. Langhaus zu 4 Achsen mit Spitzbogenfenstern ohne Maßwerk, trotz Strebepfeilern mit flacher Balkendecke, 2.Hälfte 13. Jahrhundert, 1953 um eine Achse nach Westen verlängert; Dachstuhl aus der Erbauungszeit, einer der ältesten erhaltenen am Mittelrhein, mit eingeblatteten Kehlbalken und langen Windrispen. Raumausmalung 1981 nach Befund rekonstruiert, an der rechten Seitenwand Rest eines Passionszyklus, 15. Jahrhundert.
Retabel des Hochaltars, Mitte 18. Jahrhundert, mit Petrusfigur, um 1340; Seitenaltaraufsätze, zweite Hälfte 17. und Anfang 18. Jahrhundert; Vesperbild, Anfang 16. Jahrhundert; Kreuz, Ende 15. Jahrhundert.
Quelle: Hans-Peter Bock (dort auch weitere Informationen zur Kirchengeschichte; Dehio; redakt. Bearb. S.G.