Kesselheim am Mittelrhein

Zur Geschichte von Kesselheim

Kesselheim dürfte, darauf weist die Endung des Ortsnamens („-heim“) in fränkischer Zeit, wahrscheinlich im 7. oder 8 Jahrhundert, gegründet worden sein. In fränkischer Zeit bestand im Ort ein kleiner fränkischer Königshof.
Erstmals erwähnt wurde der Ort am 24. August 966 in einer Schenkungsurkunde Kaiser Otto I., in der das Nonnenkloster Kescelenheim an das spätere Erzstift Magdeburg geschenkt wurde. Die Vogtei in Kesselheim besaßen die Grafen von Wied und nach deren aussterben zur Hälfte die Herren von Eppstein und die Grafen von Wied aus dem hause Isenburg.
Das Liebfrauenstift Aachen besaß in Kesselheim ein Hofgut (1174). Im Jahr 1226 bestätigt Kaiser Friedrich II. dem Stift Aachen die Schenkungen all seiner Vorgänger. Dabei wird bekannt, dass das Liebfrauenstift schon zu Zeiten König Zwentibolds von Lothringen (895-900) Zehntrechte im Ort besessen hatte.
1698/99 wurde eine neue Hofanlage erbaut. Der damals errichtete mächtige Fachwerkbau steht heute noch.
Seit 1748 ließ Kurfürst Franz Georg von Schönborn auf einem alten Hofgut das Kloster Schönstatt erbauen, das er von der Familie von Metternich gekauft hatte.
Das künstlerisch bedeutende Lustschloss "Schönbornslust" wurde von Balthasar Neumann und Johann Seiz erbaut. Während der Französischen Revolution hielten dort die Brüder König Ludwigs XIV. als Emmigranten Hof. 1794 diente es zunächst als Militärhospital, wurde dann aber von den Franzosen zerstört und nach 1806 völlig abgebrochen.
Mit der Besetzung der Rheinlande durch die Franzosen Ende des 18. Jahrhunderts (1794) endete auch die Ortsherrschaft des Liebfrauenstiftes.
Am 9. Juni 1969 wurde Kesselheim der Stadt Koblenz eingemeindet.

Text: Handbuch; schaengel.de; redakt. Bearb. S.G.