Zur Geschichte der Wüstung Dorweiler (Steeg)
Der ehemalige Ort Dorweiler, lag innerhalb der Gemarkung Steeg unterhalb der Burg Stahlberg am Dorweiler Bach. An diesen verschwunden Ort erinnert heute noch der Flurname Dorweil.
Erstmals genannt wird Dorweil im Jahr 1106. Auch spöter wird der Ort mehrfach genannt: 1290 in villa Dorwilre; 1383 zu Dorrwilre; 1669 Dorrweyler hoff; 1798 Dorweilerhof. Etymologisch wird der Ortsname aus einer keltischen Gewannbezeichnung hergeleitet: DurY und althochdeutsch wolari = Einzelgehöft, kleines Dorf.
Der Hof wurde im Jahr 1290 von Erzstift Köln erworben, auch 1387 wird der Ort im Besitz des Kölner Erzstifts erwähnt. Damals lag der Ort im Gerichtsbezirk Bacharach Laut der Bacharacher Oberamtsbeschreibungt von 1669 bestand der kurkölnische Hof aus 3½ Tagewerk Weingarten, ca. 150 Morgen Acker, ca. 10 Morgen Heugewächs und ca. 600-700 Morgen Hecken, Felder, Büsche usw., die als Viehweide genutzt wurden. Der Hof hatte bislang zwei Hofmänner, 1669 arbeitete nur noch ein Hofmann, der die Pacht an den kurkölnischen Schultheißen nach Bacharach lieferte. Vom Dorweiler Hof bekamen die Heylischen Einwohner 4 Malter Korn als kurpfälzisches Burglehen zu Stahlberg. 1669 war der Dorweiler Weinzehnt im Besitz der Söhne des Grafen von von peste Calda. Der Frucht- und Weinzehnt wurden jährlich in den Sickinger Hof nach Bacharach geliefert, 1786 der kurkölnischen Hofkammer.
Der Hof, der bis 1794 (französische Besetzung des linken Rheinufers) der Kölner Kirche gehörte, wurde vermutlich noch Ende des 18. Jahrhunderts aufgegeben und ist heute verschwunden.
Quelle: Rettinger Ortslexikon, dort auch sämtliche Belege; redakt. Bearb. S.G.