Ebernburg im Naheland

Geschichte von Ebernburg

Burg Ebernburg - Ostansicht vom Rheingrafenstein[Bild: Ralfk (CC BY-SA 4.0)]

Das Weindorf Ebernburg wird urkundlich erstmals 1237 erwähnt. Die beim Ort gelegene Burg wurde um das Jahr 1000 von den Grafen von Veldenz gebaut. Nach mehreren Besitzwechseln 1482 ging die Herrschaft von Ebernburg mit einem Schloss, und den Dörfern Fell, Bingert und Norheim in den Besitz von Schweikhardt von Sickingen (gest. 1505) über.

Ab 1448 besiedelten die Sickinger die Burg. Ihre Hochzeit erlebte die Ebernburg dann unter Franz von Sickingen (1481-1523), der auf der Burg geboren war. Ulrich von Hutten (1488-1523) bezeichnete die Burg als „Herberge der Gerechtigkeit“. Die Blütezeit der Sickinger ging bis zum Jahr 1523, als Franz von Sickingen an den Folgen einer Kriegsverletzung starb. Im Anschluss zerstörten seine Gegner, ein Fürstenzusammenschluss um Kurtrier, alle seine Burgen und brannten die Ebernburg am 11. Juni 1523 nach einer Belagerung nieder. Franz` Sohn, Franz Konrad Freiherr von Sickingen (1511 oder 1514 - 1574 oder 1585), baute die Burg später wieder auf. [Anm. 1]  

Rotenfels bei Traisen, Blick auf Ebernburg[Bild: Dguendel (CC BY 4.0)]

1789 wurde die Ebernburg in den Revolutionskriegen stark beschädigt und das Schloss im Tal wurde 1794 vollkommen zerstört. 1838 begann der Gutsbesitzer Günther von Feil mit dem Wiederaufbau der bis dahin nur noch als Schutthaufen und Steinbruch dienenden Anlage. Nach schweren Zerstörungen 1945 wurde die Burg ab 1950 vom Ebernburgverein wieder aufgebaut. [Anm. 2]

1969 kam es durch den Zusammenschluss der pfälzischen Gemeinde Ebernburg und der rheinischen Gemeinde Bad Münster am Stein zur Ortsgründung von Bad Münster am Stein Ebernburg. [Anm. 3]

Burg Ebernburg - Nordansicht vom Rotenfels[Bild: Ralfk (CC BY-SA 4.0)]

1978 wurden Bad Münster am Stein Ebernburg Stadtrechte verliehen. Als Begründung wurden hierfür u.a. genannt: die positive Entwicklung durch die Modernisierung der Kureinrichtungen, die Erstellung neuer Gästeunterkünfte, die Erweiterung der Bebauungsmöglichkeiten für eine höhere Einwohnerzahl und die Umwandlung des Kur- und Salinenbetriebs in einen kommunalen Eigenbetrieb. [Anm. 4] Zum 1. Juli 2014 wurde Bad Münster am Stein-Ebernburg ein Stadtteil der Nachbarstadt Bad Kreuznach. [Anm. 5]

NACHWEISE

Verfasserin Text: Marion Nöldeke

Verwendete Literatur:

  • Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler Kreis Bad Kreuznach, Bad Kreuznach 1987, S. 33-34, http://denkmallisten.gdke-rlp.de/Bad_Kreuznach.pdf (Aufruf: 16.07.2021).
  • Kurverwaltung Bad Münster am Stein-Ebernburg und Arbeitskreis Bau- und Naturdenkmäler: Thermal-Sole-Radon-Bad Bad Münster am Stein-Ebernburg, Bad Bad Münster am Stein-Ebernburg 1986.

Erstellt am: 16.07.2021

Anmerkungen:

  1. Kurverwaltung und Arbeitskreis Bau- und Naturdenkmäler 1986, S. 36. Franz Konrads Nachkommen bilden die Linie „Sickingen zu Ebernburg“.  Zurück
  2. Kurverwaltung und Arbeitskreis Bau- und Naturdenkmäler 1986, S. 37.  Zurück
  3. Kurverwaltung und Arbeitskreis Bau- und Naturdenkmäler 1986, S. 7 und 35. Der Zusammenschluss wurde damals kontrovers diskutiert, da man fürchtete, dass der Fremdenverkehrsort Ebernburg, ein Weindorf, strukturell nicht mit dem Kurort Bad Münster am Stein zusammenpassen würde.  Zurück
  4. Kurverwaltung und Arbeitskreis Bau- und Naturdenkmäler 1986, S. 7.  Zurück
  5. Die Umsetzung erfolgte im Rahmen der rheinland-pfälzischen Kommunalreform  Zurück