Burgruine Löwenstein bei Niedermoschel
Die Niederungsburg wurde um 1180 von Wolfram IV. von Stein erbaut, vermutlich im Auftrag seines Vaters Wolfram III. von Stein. Nach der Burg waren auch die Ritter von Lewenstein benannt, welche die Burg bewohnten und zugleich als Ortsherren des benachbarten Dorfes Niedermoschel fungierten. Die Lewensteiner sind seit 1227 mit Emich Lewenstein urkundlich nachgewiesen. Emichs Söhne verpflichteten sich 1238 zur Heeresfolge unter dem Mainzer Erzbischof Siegfried III., welcher in der Nordpfalz großen Einfluss besaß, und zogen mit ihm gegen den Pfalzgrafen Otto II. von Wittelsbach. Im Jahr 1275 wurden die Lewensteiner Lehensleute des Grafen Heinrich I. von Veldenz und verpflichteten sich somit, ihre Schlösser und Häuser zu verteidigen. Im Gegenzug erhielten die Lewensteiner zusätzliche Lehensgüter. Sie blieben bis zu ihrem Aussterben Vasallen der Grafen von Veldenz.
1384 wurde Burg Löwenstein von den Truppen des Grafen Walram von Sponheim beschädigt, der mit den Grafen von Veldenz und den Herzögen von Bayern in Fehde lag. Im Laufe des 15. Jahrhunderts verliehen die Lewensteiner mehrmals Rechte für Erzbergbau in der Umgebung, wobei vor allem nach Quecksilber gegraben wurde. Manche Baugruben blieben bis ins 19. Jahrhundert hinein aktiv. Mit dem Aussterben der Grafen von Veldenz fiel das Lehen und somit auch die Burg im Jahr 1444 an das Herzogtum Pfalz-Zweibrücken. Seit 1501 ist eine Burgkapelle nachgewiesen, sie existierte höchstwahrscheinlich schon um einiges länger.
Während des Pfälzischen Bauernkrieges von 1525 wurde die Burg beschädigt oder ganz zerstört. Von dieser Zeit berichten nur die Aufzeichnungen Bernhards von Lewenstein, laut welchen die Burg nach ihrer Zerstörung nicht wieder aufgebaut wurde. Allerdings wird die Burg noch mehrmals in späteren Quellen erwähnt, sodass sie wohl zumindest noch bewohnt wurde. Im Jahr 1668 starb das Geschlecht der Lewensteiner aus, und das Lehen wurde vom Herzogtum Pfalz-Zweibrücken eingezogen. Spätestens mit Beginn des Pfälzischen Erbfolgekrieges 1689 und der damit einhergehenden Zerstörungen wurde die Burg Löwenstein aufgegeben und ihre Überreste dem Verfall überlassen.
Heute sind von der Burg nur noch ein künstlich aufgeschütteter, kegelförmiger Hügel und einige Mauerreste geblieben. Auf dem Plateau des Hügels finden sich die 4 Meter hohen Mauerreste eines Wohnturms, während am Fuße des Hügels noch zwei Seiten des ehemaligen Rittersaales, der Palas, stehen. Die einstige Größe des Saalbaus lässt sich nur noch erahnen, die beiden Seitenwände sind mit jeweils 13 und 16 Meter Höhe noch in voller Größe erhalten. Die Burg befindet sich heute in Privatbesitz.
Nachweise
Verfasser: Juliane Märker
Verwendete Literatur:
- Keddigkeit, Jürgen (Hrsg.): Pfälzisches Burgenlexikon. Band 3: I-N. Kaiserslautern 2005.
- Landesamt Denkmalpflege (Hrsg.): Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Band 15: Donnersbergkreis. Bearb. v. Dieter Krienke. Worms 1998.
Erstellt am: 26.02.2014