Offenbach-Hundheim in der Pfalz

Offenbach-Hundheim

Ortsteil Offenbach:

In der Umgebung von Offenbach wurden zahlreiche Artefakte aus vorgeschichtlicher Zeit entdeckt, die auf eine Besiedlung in der Bronze- und Eisenzeit hinweisen. Auch aus römischer Zeit sind einige Spuren hinterlassen worden, wie beispielsweise ein Grabstein, eine Handmühle und ein Hausaltar.

Die Gemeinde wurde 1150 erstmals urkundlich erwähnt und gehörte dem Hochgericht auf der Heide an, über welche die Wildgrafen die Gerichtsbarkeit ausführten. Offenbach erhielt 1330 die Stadtprivilegien durch den deutschen Kaiser Ludwig der Bayer. Im 15. Jahrhundert wurde das Dorf dem Amt Grumbach zugeteilt. Während des 16. und 17. Jahrhundert hatten die Einwohner Offenbachs schwer unter dem Ausbruch der Pest und den Folgen des Dreißigjährigen Kriegs und den Eroberungskriegen des französischen Königs Ludwigs XIV. zu leiden, so dass das Dorf als fast ausgestorben galt. 

Nachdem französische Truppen das gesamte linksrheinische Gebiet annektiert hatten, wurde Offenbach zum Sitz einer Mairie erklärt und in das Saardepartement eingegliedert. Nach dem Wiener Kongress wurde der Ort dann dem neubegründeten Fürstentum Lichtenberg zugesprochen, das unter der Herrschaft des Herzogtums Sachsen-Coburg stand. Im Jahr 1834 verkaufte Sachsen das Fürstentum an Preußen, das dieses Gebiet als Kreis St. Wendel in die preußische Rheinprovinz eingliederte. Im Jahr 1919 wurde dieser Kreis in zwei Teile aufgespalten. So erhielt das autonome Saarland einen Teil, den Anderen behielt Preußen. Von nun an hieß jener "Restkreis St. Wendel-Baumholder". 1937 wurde er mit dem oldenburgischen Kreis Birkenfeld zusammengeschlossen.

Offenbach wurde im Zuge der Regional- und Verwaltungsreform im Jahr 1968 mit dem Ort Hundheim zusammengeschlossen und in die Verbandsgemeinde Lauterecken und in den Landkreis Kusel eingegliedert.

 

Ortsteil Hundheim

Aus vorgeschichtlicher Zeit wurden bisher keine Artefakte in Hundheim entdeckt. Einige römische Spolien im Gemäuer der Hirsauer Kirche weisen auf eine dichte Besiedlung in römischer Zeit in diesem Gebiet hin. Die Spolien zeigen einen Schwertkämpfer, Kreuzblumen, eine weist ein Winkelmuster auf und die letzte zeigt einen Katharos mit einer Lilie, der durch zwei Delphine flankiert wird.

Der Ort wurde erstmals 870 als "Glena" urkundlich erwähnt und im 12. Jahrhundert zu "Glene-Hundheim" unbenannt, nachdem er Sitz einer Untervogtei geworden war. Dies wurde als "Hun" bezeichnet, woraus sich vermutlich der Name Hundheim entwickelt hatte. Ab Mitte des 12. Jahrhunderts bis Mitte des 14. Jahrhunderts war Hundheim Verwaltungssitz des Eßweilertals, nachdem Kaiser Ludwig der Deutsche Hundheim der Abtei Prüm geschenkt hatte. Später wurde der Ort an 14 Lehensherren aufgeteilt, darunter waren auch die Pfalzgrafen von Zweibrücken und die Rheingrafen, welche die Hochgerichtsbarkeit besaßen. Im Jahr 1350 löste Nerzweiler Hundheim als Verwaltungssitz ab und Hundheim kam in den Besitz der Grafen von Veldenz. Nachdem diese Grafschaft erloschen war, gründete Stephan aus der Kurpfalz die Pfalzgrafschaft Zweibrücken, zu der nun auch Hundheim gehörte.

Während des 16. Jahrhundert wütete die Pest in dem Ort, was zu einer dramatischen Senkung der Einwohnerzahl zur Folge hatte. So lebten 1575 nur noch 16 Personen in der Gemeinde. Auch unter den Folgen des Dreißigjährigen Kriegs und den Eroberungsfeldzügen des französischen Königs Luwig XIV. hatten die Bewohner stark zu leiden. Im Jahr 1595 erhielt die Pfalzgrafschaft auch die Hochgerichtsbarkeit von den Rheingrafen von Grumbach, wobei Hundheim 1755 komplett an die Rheingrafen abgegeben wurde.

In der Zeit von 1801 bis 1814 stand Hundheim unter französischer Herrschaft, nachdem französische Truppen das gesamte linksrheinische Gebiet annektiert hatten. Die Gemeinde wurde Sitz einer Mairie. Nach dem Wiener Kongress wurde der Ort dem Bayerische Königreich zugesprochen und zum Sitz einer Bürgermeisterei erklärt.

Seit der Verwaltungs- und Regionalreform aus dem Jahr 1968 ist Hundheim mit Offenbach zu einer eigenständigen Ortsgemeinde in der Verbandsgemeinde Lauterecken und im Landkreis Kusel zusammengeschlossen.

Nachweise

Redakt. Bearb.: Aileen Schröder

Quelle: Schworm, Ernst: Ortslexikon des Landkreises Kusel.