Die Kirche in Nieder-Ingelheim wird 742 erwähnt, ist jedoch sicher älter, da sie zu einem fränkischen Königshof gehörte.

Sie war 948 Schauplatz einer großen Kirchensynode unter Vorsitz des Kaisers Otto. I. des Großen. Von einer romanischen Kirche stammt der fünfgeschossige Turm (um 1230). Giebelaufbauten und Helm wurden später erneuert. Gliederung durch Blendarkaden und Rundbogenfries auf Lisenen, in den zwei Obergeschossen gekuppelte Schallarkaden unter Rechteck- und Kleeblattbogenblenden niederrheinischen Typs.

Über dem Turmportal, wohl in Zweitverwendung, spätromanischer Türsturz mit Kreuzeslamm unter Kleeblattbogenblende. das Kirchenschiff und der innen rund, außen dreiseitig geschlossene Chor 1739 erbaut, wohl von Kaspar Valerius in Heidelberg. Der Hochaltar stammt aus dem Jahr 1775, die Kreuzigungsgruppe von Johann Jakob Juncker.