Redaktioneller Hinweis: Der nachfolgende Text stammt aus der Publikation "Rheinhessen in Vergangenheit und Gegenwart" von Karl Johann Brilmayer, die 1905 erschienen ist. Brilmayer gab keine Belege an und die Aussagen sind auch nicht von der Redaktion überprüft worden. Im Allgemeinen gilt Brilmayer aber als recht zuverlässig. Bei einer Benutzung Brilmayers für eine Veröffentlichung sollten die Angaben im Detail überprüft werden.
Kettenheim bei Karl Johann Brilmayer
Kettenheim kommt urkundlich zuerts im 13. Jahrhundert vor. Es lag im unteren Nahegau und hieß früher Kiedenheim (1171), Kutenheim (1298), Redenheim (1366). Im Jahr 1271 schenkte Ritter Wernher Krieg von Saulheim dem Komtur Theodorich und dem Deutschen Haus in Mainz alle seine Güter in Kettenheim zum Heil seiner Seele, behielt sich aber auf Lebenszeit die Benutzung derselben vor. Das Dorf war nach dem Alzeyer Saal- und Lagerbuch von 1429 schon von alters her der Burg zu Alzey dienstpflichtig. Im Jahr 1400 kaufte Pfalzgraf Ruprecht III. zwei Drittel vom Zehnten von Kettenheim von Heinrich Bock von Lamsheim, welches Brendel von Riedenheim als rechtes Mannlehen empfing und im Jahr darauf, als Ruprecht römischer König geworden war, belehnte er noch einen Diether von Kiedenheim mit sieben Morgen Weinbergen, Wiesen und Äckern, die vom Reich zu Lehen rühreten. Dieses Geschlecht, das sich nach dem Ort benannte, hatte große Güter in der Gemarkung zu Erblehen. Es erlosch erst im Jahr 1662 und seine Lehen fielen an die kurfürstliche Hofkammer. Auch die Keßler von Sarmsheim trugen mehrere Morgen Äcker von Kurpflaz zu Lehen, welche ebenfalls 1668 der Kammer heimfielen. Kettenheim blieb bei der Pfalz bis zu ihrem Untergang. Es gehörte zum Oberamt Alzey.