Mölsheim und das Kloster Hornbach
"Meldrisheim" wird erstmals im Jahr 771 in den Urkunden des Lorscher Klosters erwähnt. Der Ort war lange Zeit im Besitz des Benediktinerklosters Hornbach. 1512 verkaufte der letzte Abt des Klosters, Johann von Kindhausen, die Hälfte des Dorfes an Kurfürst Ludwig V. von der Pfalz. Die dem Kloster verbliebene Hälfte fiel 1557 im Zuge der Säkularisation an das Herzogtum Zweibrücken. Mit dem "Hagenbacher und Selzer Vergleich" wurde das Dorf 1768 schließlich ganz kurpfälzisch. Der ehemalige Hornbacher Klosterhof in Mölsheim ist rundum mit einer bis zu vier Meter hohen Bruchsteinmauer bewehrt. Diese Mauer schützte das einstige Zentrum der Schaffnerei. Nach Beschädigungen im Dreißigjährigen Krieg wurden die Gebäude teilweise neu errichtet. Heute finden sich in einer barocken Gartenanlage die sog. "Napoleonstürmchen", von denen eines im Bild links zu sehen ist. Ende des 18. Jahrhunderts bereiteten die französischen Revolutionstruppen, die auch Rheinhessen besetzten, der Pfalzgrafschaft das Ende.
Nachweise
Redaktionelle Bearbeitung: Stefan Grathoff
Verwendete Literatur:
- Karl Johann Brilmayer: Rheinhessen in Vergangenheit und Gegenwart. Geschichte der bestehenden und ausgegangenen Städte, Flecken, Dörfer, Weiler und Höfe, Klöster und Burgen der Provinz Rheinhessen nebst einer Einleitung. Gießen 1905.
- Johann Goswin Widder: Versuch einer vollständigen geographisch-historischen Beschreibung der kurfürstlichen Pfalz am Rheine. Frankfurt und Leipzig 1786-1788.
Aktualisiert am: 09.06.2016