Nieder-Ingelheim in Rheinhessen

Zur Geschichte von Nieder-Ingelheim

Seit frühester Zeit war die Gegend von Nieder-Ingelheim von Menschen besiedelt. In römischer Zeit lag das Siedlungsgebiet an verschiedenen Römerstraßen zwischen Mainz und Bingen und war entsprechend bevölkert. Das Dorf selbst ist eine fränkische Gründung des späten 5./6. Jahrhunderts. In Schriftquellen wird Ingelheim erstmals im Jahr 742/743 erwähnt. Der Ort war Mittelpunkt des Reichsgutgebietes "Ingelheimer Grund". Im Jahr 774 hielt sich Karl der Große nachweislich in Ingelheim auf, die Pfalz entstand. Auch nachdem Mitte des 11. Jahrhunderts die Bedeutung der Pfalz allmählich schwand, blieb Nieder-Ingelheim Zentrum des Reichsgutkomplexes. Um 1190 verfügte Werner II. von Bolanden über die vogteilichen Rechte im Ortsbereich. Nieder-Ingelheim wurde 1314 dem Mainzer Erzbischof, 1356 der Stadt Mainz verpfändet, fiel dann aber nach 1372 als Pfand an die Pfalzgrafen bei Rhein, die den Ort Anfang des 15. Jahrhunderts dem Oberamt Oppenheim eingliederten. [Zur weiteren Geschichte s. Ingelheim]

Die bis dahin selbständige Gemeinde wurde im April 1939 zusammen mit den damals ebenfalls noch selbständigen Gemeinden Ober-Ingelheim und Frei-Weinheim zur Stadt Ingelheim am Rhein zusammengeschlossen.

Nachweise

Redaktionelle Bearbeitung: Rebekka Pabst

Verwendete Literatur:

  • Karl Johann Brilmayer: Rheinhessen in Vergangenheit und Gegenwart. Geschichte der bestehenden und ausgegangenen Städte, Flecken, Dörfer, Weiler und Höfe, Klöster und Burgen der Provinz Rheinhessen nebst einer Einleitung. Gießen 1905.
  • Dieter Krinke (Bearb.): Kreis Mainz-Bingen. Städte Bingen und Ingelheim, Gemeinde Budenheim, Verbandsgemeinden Gau-Algesheim, Heidesheim, Rhein-Nahe und Sprendlingen-Gensingen. Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Bd. 18.1. (Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland). Worms 2007.

Aktualisiert am: 10.06.2016