Die Michaelskapelle in Ockenheim
Erst 1927 wurde die Michaelskapelle an ihren heutigen Standpunkt verlegt. Sie stand zuvor am Anwesen Bierschenk und wurde wegen der daran anknüpfenden Bebauung versetzt. Zu diesem Anlass wurde eine neue Kapelle errichtet.[Anm. 1]Die alte Kapelle stammte aus dem Jahr 1707 und wurde Anfang des 19. Jahrhunderts neu erbaut.
Die Kapelle ist ein flachdegeckter kleiner Bau mit Treppengiebel. Am Giebel ist ein schlichtes Kreuz angebracht. Das Innere der Kapelle wird durch ein schmiedeeisernes Gitter geschützt, das mit den Initialien SM (Sankt Michael) bezeichnet ist.
Im Inneren ist eine große Figur (um 1910) sehenswert.[Anm. 2] Der heilige Michael ist als Richter beim Jüngsten Gericht dargestellt, weshalb ihm Schwert und Waage beigegeben sind. Zu seinen Füßen liegt der Teufel in Drachengestalt. Eine ältere Figur steht über dem gemauerten Altar. Sie stammt wohl aus dem 18. Jahrhundert. Das Fehlen der Engelsflügel lässt Zweifel aufkommen, ob es sich bei dieser aus Holz geschnitzten Figur tatsächlich um den Hl. Michael handelt. Möglicherweise ist sie mal verstümmelt worden.
Nachweise
Verfasser: Alexander Wißmann
Verwendete Literatur:
- Hinkel, Erich: Ockenheim am Fuße des St.Jakobs-Berges in Bildern und Daten, Horb am Neckar 1998.
- Krienke, Dieter: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Kreis Mainz-Bingen, Bd. 18.1., Worms 2007.
Erstellt am: 26.02.2016