Entwicklung des Bildungswesens in Oppenheim
Um 1400 befanden sich jeweils eine städtische Schule an der St. Sebastianskirche (1496 genannt) und an der Katharinenkirche (1407 und 1414 erstmals genannt). Letztere bestand bis 1680 und wurde in die Reformatorische Schule integriert. Die Mädchenschule am Zisterzienserinnenkloster Maria Cron war den Bürgertöchtern verwehrt. Sie diente den Oppenheimer Adelsfamilien als Ausbildungsstätte ihrer Töchter. Sie wurde Mitte des 16. Jahrhunderts geschlossen. Die Reformierte Schule, eine Lateinschule, wurde 1557 im Haus Pilgersberg Nr. 1 und 3 (obere Ecke der Steckengasse) eingerichtet und übernahm 1680 die Schüler der Katharinenschule. Die Stiftsschaffnerei, die sich bis 1557 in diesem Haus befand, zog in die Klostergasse 10 um.
Während der spanischen Besatzungszeit entstand eine katholische Schule, unter den Schweden wurde im Anwesen Am Markt 6 eine lutherische Schule eingerichtet. 1648 gab es folglich 3 Schulen, die reformierte Schule am Pilgersberg, die katholische Knabenschule am Markt und die lutherische Schule in der Altstadt. 1754 wird erstmalig die katholische Mädchenschule erwähnt, die ihren Unterricht in der Backgasse 31 abhielt. Als sich 1822 die Religionsbekenntnisse der Lutheraner und der Reformierten zusammenschlossen, gab es seit dieser Zeit nur noch eine evangelische Schule. Eine israelitsche Schule wird in Oppenheim erstmals 1830 erwähnt.
Nachweise
Literatur:
- Landesamt Denkmalpflege (Hrsg.): Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Band 18.3: Kreis Mainz-Bingen. Bearb. v. Dieter Krienke. Worms 2011.
- Licht, H. (Hrsg.): Oppenheim. Geschichte einer alten Reichsstadt, Oppenheim 1975.
Aktualisiert am: 31.10.2014