Dokumentationszentrum "Oppenheimer Unterwelt"
Unterirdische Gänge und Lagerräume gibt es in vielen mittelalterlichen Städten. Unter der Oberfläche Oppenheims befindet sich ein Gewirr von Gängen und Kellerräumen, die in teilweise mehreren Etagen in die dicke Lösschicht hineingegraben wurden.
Die ersten Gänge dürften zur Zeit der Stadtgründung im 13. Jahrhundert vor dem Hintergrund der ständigen Bedrohung der Oppenheimer Bevölkerung durch äußere Feinde entstanden sein. Ursprünglich waren die Räume nicht untereinander durch Gänge verbunden, diese wurden erst im Laufe der Zeit geschaffen, um als Fluchtweg dienen zu können. An einigen Stellen wurden Zisternen entdeckte. Die Gänge gerieten dann in Vergessenheit und verfielen. Man entdeckte sie wieder, als einige Häuser einzustürzen drohten. Im Zuge der Altstadtsanierung musste auch das Stollensystem gesichert werden.
Ein Dokumentationszentrum in der Krämerstraße informiert über die unterirdische Stadt. Eine Auswahl von Exponaten, die in Zukunft noch erweitert werden soll, gibt Aufschluss über die Geschichte Oppenheims, die Funde in den unterirdischen Gängen und die Verfahren der Erforschung und Sicherung der "Oppenheimer Unterwelt".
Nachweise
Redaktionelle Bearbeitung: Daniela Bachl, Daniela Schomisch
Verwendete Literatur:
- Licht, H. (Hrsg.): Oppenheim. Geschichte einer alten Reichsstadt, Oppenheim 1975.
- Landesamt Denkmalpflege (Hrsg.): Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Band 18.3: Kreis Mainz-Bingen. Bearb. v. Dieter Krienke. Worms 2011.
Aktualisiert am: 31.10.2014