Saulheim in Rheinhessen

Amtshaus (Nieder-Saulheim)

Das Nieder-Saulheimer Amtshaus.[Bild: Raoul Allendorf]

Das schlossartige Gebäude an der Straße „Neue Pforte“ im alten Ortskern von Nieder-Saulheim wurde ca. 1600 von der Adelsfamilie Haxthausen errichtet und von dieser bis ins 18. Jahrhundert als Herrschaftssitz genutzt. Das Bauwerk gefällt durch den schönen Renaissance-Wellengiebel. Die Fenstergewände stammen vom Anfang des 19. Jahrhunderts. Bemerkenswert sind auch die gequaderten Ecken. Vom Keller des Hauses erreicht man durch einen steinernen Rundbogen einen unterirdischen Gang, der zur einstigen reformierten Kirche bzw. deren Vorgängerbau, der alten bolandischen Burg, führte.

Am Eingang zum Hof stand ein steinernes Rundbogentor an der Straßenseite „Neue Pforte“. Es wurde 1903 niedergelegt. Der Schlussstein des Tores war mit einem Doppelwappen geziert. Während der französischen Revolution wurde dieses Wappen von Patrioten herausgebrochen. Der Stein wurde im Jahr 1901 über der Eingangstür der neuerbauten Waschküche wieder eingesetzt, wo er sich noch heute befindet.
Vor dem Gebäude befand sich einst ein Brunnen, hinter dem Gebäude ein Park. Auf diesem ehemaligen Parkgelände befindet sich heute der Kindergarten Neupforte.
Im Jahr 1898 wurde das Haus an die Familie Finkenauer verkauft. Da diese Familie ohne Erben blieb, fiel das Haus an die Gemeinde. In späteren Jahren nutzte diese das Haus als Schule. Heute befindet sich in dem historischen Gebäude das Saulheimer Heimatmuseum.

Nachweise

Redaktionelle Bearbeitung: Stefan Grathof
Verwendete Literatur:

  • Decker, Jakob: 1200 Jahre Nieder-Saulheim 763-1963. Nieder-Saulheim 1963.
  • Dehio, Georg: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Rheinland-Pfalz, Saarland. 2. Aufl. München 1985.

Aktualisiert am: 12.11.2014