Die evangelische Pfarrkirche in Sprendlingen
Die evangelische Pfarrkirche wurde zwischen 1820 und 1822 an der Stelle einer Vorgängerkirche erbaut. Bis 1897 wurde die Kirche simultan genutzt.[Anm. 1] Es handelt um einen einschiffigen Saalbau von fünf Fensterachsenlängen, den ein steiles Satteldach schließt. Der mittelalterliche Rundturm wurde zu einem Kirchturm ausgebaut.[Anm. 2] Er war ein Wehrturm und Teil der ehemaligen Ortsbefestigung. Ein Oktogon, gekrönt von einer zierlichen, ebenfalls achteckigen Laterne verbindet ihn mit dem Kirchenbau. Die Fenster des Baus zeigen vereinfachte gotische Formen. Gemalte spitzbogige Friese unterhalb des Dachgesimses und als steigender Fries im Giebel, nehmen mittelalterliche Gewohnheiten auf. Aber bereits an der Stirnseite verraten die Säulen, die den Eingang begleiten, die Form des Klassizismus, der im Inneren vorherrscht.[Anm. 3] Bestimmend hierfür ist der Abschluss des Chorraums zum Gemeinderaum. Über zwei mächtigen Säulen steigt ein profilierter Spitzbogen auf. Diese Architekturform dient als Rahmen für die Orgel, deren Barockprospekt aus der Werkstatt der Gebrüder Stumm stammt, das Orgelwerk selbst ist in der Werkstatt Oberlinger entstanden.[Anm. 4] Den weiten, lichten Gemeinderaum schließt eine flache bemalte Kassettendecke. Auf der Kirche ist ein vergoldeter Engel zu sehen, der die zehn Gebote in der Hand hält.[Anm. 5]
- Außenrenovierung der evangelischen Michaelskirche, fertiggestellt 2003
- Innenrenovierung der evangelischen Michaelskirche, fertiggestellt 2009
- Orgelrenovierung, neues Werk von Nicolaus und Förster, in Dienst gestellt Ostersonntag 2009
Nachweise
Verfasser: Ursula Schnell.
Redaktionelle Bearbeitung: Donata Gerhards, Alexander Wißmann M.A.
Verwendete Literatur:
- Bezzenberger, Günter (Hrsg.) [u.a.]: Sehenswerte Kirchen in den Kirchengebieten Hessen und Nassau und Kurhessen-Waldeck. Kassel [u.a.] 1987.
- Gauweiler, Wolfgang (Bearb.): 1200 Jahre Sprendlingen. Hrsg. von der Gemeindeverwaltung Sprendlingen. Neustadt a.d.W. 1967.
- Krienke, Dieter (Bearb.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. 18.1 Kreis Mainz Bingen. Worms 2007.
Aktualisiert am: 22.08.2017.