Hachenburg im Westerwald

Denkmäler zur Geschichte der Juden in Hachenburg

Gedenkstein auf dem Judenfriedhof

Auf dem Judenfriedhof wurde auf Anregung des ehemaligen jüdischen Mitbürgers Walter Bernstein, der in Dallas lebte, am 24. September 1975 von der Stadt ein Gedenkstein aufgestellt. Die Inschrift lautet: "Den Lebenden zur Mahnung. Den Toten zur Ehre. Den durch das Naziregime umgekommenen jüdischen Mitbürgern der Stadt Hachenburg zum Gedenken." Im Jahr 1988 wurde die Gedenktafel durch Schüsse in den Davidstern geschändet, die Schäden wurden aber wieder beseitigt.[Anm. 1]

Gedenkstein neben dem Lesegarten

Seit November 1989 stand auf der damaligen Rasenfläche neben dem Alten Rathaus in der Mittelstraße ein großer Gedenkstein, der an die ermordeten jüdischen Bürger Hachenburgs erinnerte. Auf seiner Vorderseite heißt es „Die Gerechtigkeit des Frommen macht seinen Weg, aber der Gottlose wird fallen durch sein gottloses Wesen“ (Sprüche II,5). An der Seite ist zu lesen: "Zum Gedenken an die Juden von Hachenburg, einst Mitbürger, dann verfolgt, vertrieben, vernichtet."
Im Zuge des Ausbaus des Platzes zum "Lesegarten" wurde der Stein im Jahr 2007 um ein paar Meter versetzt.[Anm. 2]

Gedenktafel für Salomon Walter Bernstein im Krankenhaus

Im Krankenhaus wurde dem ehemaligen jüdischen Bürger Salomon Walter Bernstein, der das Krankenhaus nach dem Krieg unterstützt hatte, eine Ehrentafel aufgestellt.

Gedenktafel an der ehemaligen Synagoge

Eine von der Stadt geplante und bereits in Auftrag gegebene Gedenktfel an der ehemaligen Synagoge wurde vom Besitzer des Hauses nicht genehmigt. Nun plnat die Stadt auf dem Bürgersteig gegenüber eine würdevolle Gedenktafel für das 1938 von den Nationalsozialisten verwüstete Gotteshaus anzubringen.
Auch an den Eckhäusern Judengsasse/Neugasse und Judengasse/Färberstraße sowie am Haus Herrnstraße 5 werden demnächst entsprechende Hinweise darauf zu finden sein, dass sich hier vor Errichtung der Synagoge jüdische Beträume befunden haben.

Stolpersteine

Auch das vor Jahren von Werner Güth angeregte Vorhaben, vor den ehemaligen Häusern der aus Hachenburg vertriebenen jüdischen Mitbürger sogenannte "Stolpersteine" mit dem Namen und einem kurzen Hinweis auf das Schicksal der betreffenden Personen anzubringen, wird demnächst verwirklicht. Erste Stolpersteine sollen am Alten Markt, in der Herrnstraße und in der Judengasse gesetzt werden.

Redaktioneller Hinweis: Die hier vorgestellten Ausführungen sind inhaltliche Ergänzungen und Erweiterungen der entsprechenden Abschnitte des Buches „Geschichte der Stadt Hachenburg“. Die zugehörigen Basis-Informationen sind u.U. nur in der Druckausgabe zu finden. Die Inhalte dieser Seiten entsprechen also nicht denjenigen des Buches.


Anmerkungen:

  1. Güth/Kempf, Hachenburg S. 182; Hitzel, Judenfriedhof S. 146; Hitzel, Bericht Juden S. 70f. Hitzel, Bericht Juden S. 61ff.; Jösch/Jungbluth, Juden S. 29; Pollmann, Judenfriedhöfe S. 55 und 57f.; Struif, Zeitspuren S. 188f.; Kwasnik/Trautmann, Denkmäler S. 32. Zurück
  2. Jösch/Jungbluth, Juden S. 29; Güth/Kempf, Hachenburg S. 182. Zurück