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0.Eine genealogische Suche zu Pfarrer Johann Heinrich Wrex und Familie

von Annette Röcher

Bei einigen Recherchen muss man oft verschlungenen Wegen folgen, um möglicherweise ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erhalten.
Ich nehme Sie daher auf den nächsten Seiten mit auf eine kleine genealogische Reise durch verschiedene Familien und Orte, die mit geschichtlichen Hintergründen ergänzt sind.

Bei einer Recherche hatte ich bei Matthias Dahlhoff [Anm. 1] zu dem Pfarrer Johann Anton Reusch, der zunächst in Freusburg, dann in Altenkirchen und Almersbach tätig war, den folgenden Hinweis gelesen:

„Als Wittwer ehelichte er am 19. Februar 1703 Anna Maria, des Pfarrers Wirtz zu Neunkirchen bei Weilburg Wittwe“.

Bei der Familienforschung Bierbrauer für Hachenburg war eingetragen:

Wirtz Johann Heinrich Pfarrer verheiratet mit Anna Maria (a).
Tochter Wirtz Elisabeth geboren 1670 in Neukirchen /Amt Beylstein?, gestorben/beerdigt 23.2.1753 in Hachenburg.

(a) Sie heiratete später den Pfarrer Reusch Johann Anthon in Almersbach. (Neuenkirchen bei Weilburg?)

Für Altenkirchen lautete der Eintrag:

Johann Anton Reusch luth. Pfarrer, gestorben 11.6.1728; Zweite Ehe 19.2.1704 Anna Maria Wirx? Wwe. v. N gew. Pfarrer v. Beukirchen (?) im Waldenburgischen;

Herr Jochen Gruch schrieb:
Johann Anton Reusch, zweite Ehe … Anna Maria [1.Ehe oo Wirtz, Pfarrer Neunkirchen (WW)] [Anm. 2]

0.1.Hamm und Hachenburg

Nachdem ich zunächst keine passenden Verbindungen gefunden hatte, kam ich bei einer anderen Suche darauf zurück.
Ausschlaggebend war ein Eintrag im evangelischen Kirchenbuch für Hamm, der für mich, neben der Nennung zu Pfarrer Reusch, eine Verbindung zwischen dem Pfarrer aus Neunkirchen, was unterschiedlich benannt worden war, zu Hamm und in der Folge zu Hachenburg herstellte:

14. Aug 1695 H Henrich Krüger, Evangel. Mitprediger und praeceptor zu hachenburg, des weyland WohlEhrwürdigen und hochgelehrten herrn Laurentii Krüger hießigen Ort gewesenen Evangel. Predigers Ehel. nachgelaßenen Sohn und die Ehr und tugendsame tochter Magaretha Katharina, des wohl Edlen … und hochgelehrten herrn (herrn) Johann Henerich Wrixen Evangel. Prediger zu Neukirchen des Ampts Weilburg Tochter

Im evangelischen Kirchenbuch zu Hachenburg fanden sich weitere Einträge der Familie:

Herr Heinrich Krüger Schulbedienter

1696 den 22 Sptr ist Ihnen ein Söhnlein geboren den 26 getauft und Johann Georg genannt worden die Vattern waren
H Joh Wilhelm Wirz Keller zu Using, Joh Georg Krüger Einwohner zu Oberzau im Kirspel ham
und Jungfer Elisabetha Wirzin von Neu(n)kirchen in der Grafschaft Naßau Weilburg

1699 1 Juli ist Ihnen ein töchterlein geboren den 4 getauft und Maria Catharina genannt worden Die Vatter waren
Johann Wirtz Einwohner zu bitzen, Albert. Demer zu Oberzau, Maria Margaretha Löwin, Joh
Conrad löwens hoff Schneider zu Weilb Ehel haußfrau und Catharina Geilenkaußin zu bitzen im Kirchspel ham [Anm. 3]

1700 20 Stbr ist Ihnen ein töchterlein geboren den 25 getauft und Anna Maria genannt worden die vatter waren H M Israel Müller, hoff- und Stadtprediger allhier, H Albert Seelbach und Anna Maria Wirzin H
Joh Heinrich Wirz Pastoris zu Neukirchen ehel. Haußfrau
Obit d 1 Sptr 1701

26 Febr 1705 Anton Franziskus Sohn Heinrich Krüger und Maria Catharina geborene Wirtzin Paten: H. Joh. Antonius Reusch Pfarrer zu Altenkirchen und Almersbach, Franz Sartorius bürger und becker alhier und … Selbachin geb Kolbin

Matthias Dahlhoff schrieb für Hamm:

Der erste lutherische Prediger war

     Laurentius Krüger (1650-1664)

… von seinen Kindern werden genannt:
Johann Henrich, welcher als evangelischer Präceptor zu Hachenburg, am 22. Octr. 1695 in den Stand der Ehe tritt mit Margarethe Catharina, Tochter des Pfarrers Johann Heinrich Wricke
[!] zu Neunkirchen Amts Weilburg … [Anm. 4]

0.2.Weilburg

Nach einigen erfolglosen Anfragen teilte mir die Evangelische Gemeinde in 56479 Neunkirchen [früher Amt Nassau Weilburg] nach einer dortigen Suche freundlicherweise mit, dass von 1661-1701 ein Pfarrer namens Johann Heinrich Wrex in Neunkirchen tätig war.

Damit ergab sich, dass der gesuchte und oft schlecht zu lesende Name des Pfarrers vermutlich Wrex war.
Um mehr heraus zu finden und um die Angaben prüfen zu können, mussten nun Hintergründe und weitere Informationen gesucht werden.
Leider ergab sich, dass die „frühen Kirchenbücher“ nicht mehr verfügbar sind.

… Eine bestimmte und ununterbrochenen Reihe der Geistlichen beginnt erst mit Johann Heinrich Wrex (1661-1701) unter dessen Dienstführung auch das älteste noch vorhandene Kirchenbuch angefangen wurde. Dasselbe ist abgeteilt für Neunkirchen und Hüblingen. Das Neunkirchener Kirchenbuch beginnt mit 1670 bei den Geborenen, bei den Copulierten 1662, bei den Gestorbenen 1662-96, Confirmierte 1662-94.
Das Hüblinger KB ...
Seitdem fehlt jede Nachricht über das Vorhandensein, sowie über den Verlust dieser Register. [Anm. 5]

Dies wurde durch das Zentralarchiv der Kirche Hessen-Nassau in Darmstadt bestätigt:

Es gibt seit 1909 keine Hinweise mehr auf diese Bücher.

Ein anderer Eintrag führte zum Gymnasium Philippinum in Weilburg. Dieses Gymnasium ist eines der ältesten noch bestehenden Gymnasien in Hessen. Ursprünglich als Lateinschule gegründet, wurde die Einrichtung im Jahr 1764 zum herzoglichen Gymnasium erhoben. Seit 1950 trägt die Schule nach ihrem Gründer Philipp III. von Nassau-Weilburg den Namen „Philippinum“. Als einer der Rektoren wurde Heinrich Wrex(ius) von 1656-1661 erwähnt.

Meine Anfrage nach weiterführenden Informationen leitete das Gymnasium an Herrn Volker Schmidt OStR i.R. weiter, der mir aus einer Arbeit zu den Rektoren des Gymnasiums einen Hinweis auf die Ursprungsfamilie des Heinrich Wrex in Gießen geben konnte. [Anm. 6]

Joh. Bernhard Wrex geb.23.5.1609 Gießen, gestorben 17.4.1655 Gießen, ehrenamtlicher Ratsschöffe, war verheiratet mit Emmerentz [Emmerentia] Tischbein geboren 3.12.1611, gestorben 1.5.1642 Gießen.

Als Kinder wurden genannt:
Kind 1632–1632; Matthes 1633-1637; Anna Ursula 1641-1642; als drittes Kind Johann Henricus geboren 1635, 1650 Pädagogium Gießen;
In zweiter Ehe, 10.10.1642, mit Barbara [Arnold [Anm. 7]] geb. vor 1612-3.8.1655 Gießen, wurde der Sohn Johann Bernhard Wrex am 26.10.1643 geboren und als „stud. theol.“ angegeben, gestorben 17.8.1666 Gießen [keine Nachkommen genannt] [Anm. 8]

In der oben genannten Ausarbeitung zu den Rektoren wurde Christian Wilhelm Hell als Konrektor des Philippinum erwähnt.

Friedemann führt Christian Wilhelm Hell (Guil. Hellius) in seiner Liste der Rektoren des Gymnasiums Weilburg, denn Schlosser erwähnt ihn als solchen während des Dreißigjährigen Krieges in der Nachfolge von Joh. Philipp Faber und Joh. Casimir Steinmetz.

… genauer bei Heiler: Er trat sein Amt in Rod am 3. Adventssonntag 1627 an, war vorher Pfarrer in Essershausen. Anfang 1628 versah Hell die Pfarrei Rod noch von Essershausen aus, weil er die Witwe seines Amtsvorgängers in Rod, Johann Wilhelm Stephani, eines Sohnes des Weilburger Superintendanten Lorenz Stephani, nicht aus dem Pfarrhaus vertreiben wollte.
Johann Wilhelm Stephani war am 20.8.1627 an der Pest gestorben. Hell ist um 1630 noch als
Pfarrer in Rod a.d. Weil erwähnt, 1640 amtierte er in Langenbach, und dort ist er 1650 auch gestorben.
Stuhl vermerkt allerdings, daß er bis 1651 noch in Langenbach gewirkt habe.
Nach seiner Stelle in Weilburg wurde er Pfarrer in Essershausen, Langenbach und Rod a.d.
Weil. Er heiratete 1623 in Weilburg Anna Magdalena Metzler, die dort am 13.8.1669 starb. Christian Wilhelm Hell verstarb am 23. Dezember 1650 in Langenbach, seine Frau heiratete in 2. Ehe am 5.2.1656 erneut. [Unterschied im Todesjahr: 1650/1651]

Johann David Hell, der Sohn von Christian Wilhelm Hell, wurde am 11. Februar 1641 in Weilburg geboren, Immatrikulation in Gießen und Rektor des Philippinum von 1661-1667, danach Pfarrer in Cubach [Kubach], wo er wahrscheinlich 1673 starb.
Seine Ehefrau, Heirat und Name nicht genannt, starb am 31.7.1669 in Cubach.
Am 9.8.1669 verstarb ein Söhnlein Johann Heinrich und kurz darauf sein „ältestes Söhnlein
Johann Conrad“.

Aus der Ehe Christian Wilhelm Hells mit Anna Magalene Metzler gingen vier Kinder hervor, u.a. der oben genannte Johann David Hell und Anna Elisabeth Hell, die 1659 Rektor Heinrich Wrex heiratete. [Anm. 9]

Nach den ersten Ergebnissen der Suche war nun bekannt, dass der gesuchte Pfarrer Johann Heinrich Wrex hieß und seine Ehefrau Anna Elisabeth, geborene Hell. Da er von 1661-1701 Pfarrer in Neunkirchen war, hatte er weitere Daten, wie Geburten seiner Kinder, wahrscheinlich im dortigen Kirchenbuch eingetragen, das, wie ermittelt, nicht mehr existiert.

0.3.Usingen

Es kommt immer wieder vor, dass Vornamen in den alten Kirchenbüchern falsch eingetragen waren oder aus drei oder mehr Vornamen bestanden, die nur teilweise eingetragen wurden. Doch hier war nicht sicher, wie es um die Nennung Anna Elisabeth Wrex, geborene Hell, und Anna Maria Wrex, die als Witwe Johann Anton Reusch heiratete, stand.

Um mehr zu erfahren, wollte ich nun die bei den Kindern des Heinrich Krüger in Hachenburg 1696 genannten Paten ausfindig machen und zwar zunächst

„H Joh Wilhelm Wirz Keller zu Using“

In den Kirchenbüchern von Usingen fand ich zu dem „hiesigen herrschaftlichen Hofkeller Wilhelm Wrex/Wretzen“ vier Taufen, aber keinen Heiratseintrag und kein Todesdatum.
Seine Frau wurde als Patin mit ihrem Vornamen „Naemi, Frau des Hoffkellers“ genannt. Es gab allerdings keinen Hinweis, ob Wilhelm ein Sohn oder ein Verwandter des Pfarrers Wrex aus Neunkirchen war.

Eine langwierige Suche und Auslesung der Kirchenbücher von Usingen hatte mich nicht wesentlich weiter gebracht. Nun blieb mir noch die Möglichkeit, nach den 1699 in Hachenburg genannten Paten

„Maria Margaretha Löwin, Joh Conrad löwens hoff Schneider zu Weilb Ehel haußfrau“

zu suchen. Da man den Familiennamen relativ schlecht lesen konnte, suchte ich nach Loeb/Loeber oder Löwe in Abwandlungen. Einige Anfragen waren negativ, doch ich stieß im Kirchenbuch Usingen auf einen anderen Eintrag:

Heirat am 17.1.1769 Löw, Franz August Ludwig, Amtmann zu Homburg, geboren um 1735, Sohn des Kanzleirates bei Graf von Hachenburg, und Preußer Dorothea Philippina, geboren 17.10.1747 ev. in Usingen, Tochter des Amtmannes Friedrich Conrad Preußer, geboren in Idstein.

Dazu fand sich in Hachenburg:

Loewe Friedrich August Wilhelm, geboren 6.11.1694 in Weilburg.
Eltern: Joh. Conrad Loewe und Margarethe Maria Wirp
[!].
Heirat 28.6.1731 Antoni Maria Margarethe, geboren 4.5.1707 in Homburg vor der Höhe.

Sohn u.a. Franz August Ludwig, geboren in Hachenburg am 25.4.1739. [Anm. 10]

Durch Nachforschungen nach dem Hofschneider Johann Conrad Löw(e) bekam ich einen netten und hilfreichen Kontakt nach Weilburg, sodass sich weitere Angaben zu Johann Heinrich Wrex fanden, die in den Kirchenbuchdaten auf den nachfolgenden Seiten zu finden sind.

0.4.Zusammenfassung

Da die Kirchenbuchdaten von Neunkirchen fehlen, gibt es verständlicherweise momentan noch Lücken in der Ausarbeitung. Doch konnten sich trotz der schwierigen Bedingungen und Dank der Hilfe von Frau Barbara Erbe umfangreiche Angaben zu den Familien ermitteln lassen. Dazu fand Frau Erbe statt der oben erwähnten vier Kinder des Christian Wilhelm Hell noch einen fünften Eintrag.

Johann Heinrich Wrex 1635-1701 heiratete am 22.Juni 1659 in Weilburg Anna Elisabeth Hell, Tochter des Christian Wilhelm Hell. [Kein Geburts- und Sterbedatum]

1659 den 22.Juni war der Mittwoch wurde copuliert und eingesegnet Johannes Henrich Wrex dieser Schul Rectoris allhier mit Jungfrauen Anna Elisabetha des weyland und Ehrenwürdigen wohlgelehrten Wilhelm Hells Pfarrer zu Langenbach seelige Tochter.

0.4.1.Kinder

Maria Margarete getauft 13. Juni 1660 in Weilburg, Heirat vor 1688 mit Witwer Johann Conrad Löw.
Der Sohn aus dieser Ehe, Friedrich August Wilhelm Löw, geboren 6.11.1694 in Weilburg, wurde von ca. 1737-1739 als Kanzleirat in Hachenburg genannt.

Anna Magdalene, geboren ?, Heirat vor September 1685 mit Johann Lorenz Geiß, geboren (errechnet) 1650, Bildweber und Kirchensenior in Weilburg.

Margaretha Katharina, geboren ?, Heirat August 1695 mit Johann Heinrich Krüger geboren vor 1664, evangelischer Diakon und Lehrer in Hachenburg.

Johann Wilhelm Wrex, geboren ?, Heirat mit Naemi … am … , Keller in Usingen. seine Abstammung wurde bei Taufe des Wilhelm Löw 1691 bewiesen: „Kindes Mutter Bruder“.

Elisabeth, geboren (errechnet) 1670, vermutlich ledig, gestorben/beerdigt 23.2.1753 in Hachenburg.

Ob Anna Elisabeth Hell identisch mit Anna Maria Wrex war, die als Witwe Anton Reusch heiratete, konnte nicht eindeutig geklärt werden. Die Frage, ob eine zweite Ehe für den Namensunterschied maßgebend war, wird ungelöst bleiben, bis andere Forschungen dazu Erkenntnisse liefern.
Der Vorname wechselte zwischen Anna Magdalena bei Taufe Löw 1691, Maria bei Taufe Geiß 1685 zu Anna Catharina bei Taufe Schüler 1676, wobei man bei der letzten Nennung Eintragungsfehler vermuten kann.

Im evangelischen Kirchenbuch von Hachenburg wurde 1675 bei einer Taufe des Friedrich Lange(n)bach genannt:
Anna Maria Langenbacherin uxor pastoris zu Neu(n)kirchen
und 1677 bei einer Taufe des späteren Apothekers Philipp Hertlin hieß es: Anna Maria pastoris uxor zu Neunkirchen.

Wenn es sich hier um Angaben zu Pfarrer Wrex und seiner Frau handelte, könnte man durch die Bezeichnung „Langenbacherin“auf eine zweite Ehe schließen, möglicherweise sogar um eine Abstammung aus Hachenburg.
Dies wäre denkbar, wenn die Geburt und Taufe in einem anderen Ort erfolgten und somit in Hachenburg nicht erfasst wurden.
Es könnte aber auch ein Hinweis auf den Geburtsort sein, da die Geschwister von Anna Elisabeth Hell in Langenbach, Weilmünster, getauft wurden.

Ich denke, dass die Ergebnisse, trotz einiger unbekannten Daten, hilfreich in Fragen der Genealogie sind, da man die eingangs genannten Angaben berichtigen und sicher einige Familiendaten vervollständigen kann.

Es wäre sehr erfreulich, wenn sich weitere Ergänzungen zu dieser Arbeit finden ließen.

0.5.Anhang: Kirchenbuchdaten und Informationen zu den Familien

0.5.1.Johann Wilhelm Wrex (Usingen)

1702 22 Marty ließ hiesiger herrschafftlicher Hoffkeller ein Töchterlein Johannetta Elisabeth Maria taufen
Paten: die frau Oberamtmännin von Schütz, h Raht Geilfus von Idstein (: deßen Stelle sich Stadtpfarr versehen:) und ein des H hoffkellers base von Weilburg. (a)

1704 28 februari ließ hießiger hoffkeller (Fleck) eine junge Tochter Johanna Christina Catharina taufen
Paten: H Raht Reuters Ehl haußfrau H Rath Stätter und H Rentmeister Reuter.

1706 den 18 Jan ließ hiesiger hoffkeller auf dem herrschaftlichen Neuen hoff Johannetta Elisabetha taufen,
Paten: die frau hoffkellerin fr schwester und derselben Eheliebster an deren Stelle H
Hofprediger Schmittborn und mein Joh Conrad Filgi Ehliche haußfrau zur Taufe standen und die Gevatterschaft verrichtet.

1708 d 19 Martii ließ H hoffkeller Wretzen auff dem neuen hoff eine junge Tochter Anna Loysa Henrietta taufen
Paten: H. Pf. Reuter und seine Eheliebste von Mertzhausen, da h pfarrer vor der frau hoffkellerin Bruder das werck der gevatterschafft verichtet. [Merzhausen]

24. April 1711 Anna Loysa Henrietta ein liebartiges töchterlein begraben lassen, Blattern, 3 Jahre und 6 Wochen, ein ungemein Verständiges Kind, welches bedenkliche reden geführet, u. bis zu seinem Tode gebetet hat.

Als Paten und bei der Konfirmation:

Anno 1700 d 13 octob ließ der herrschaftliche Schweitzer Hoffmann auff dem neuen hoff einen jungen Sohn Johan Wilhelm taufen. Die Paten waren H Hoffkeller Johann Wilhelm Wretzen wie auch der Oberförster Johann Hermann von Grevenwißbach und des burg grafen Hans Adam Sieberß Ehl haußfrau. [Gräfenwiesbach]

17. Juni 1702 H. Hoffprediger Schmittborn eine junge Tochter Dorothea Eleonora taufen P: die frau Schwieger mutter hoffmann von Grümberg (:in der Stadt fr. Cantzlerin Vigeliin und H Raht Stätter so bey gnädiger herrschaft in den Niederlanden war :) dessen Stelle H hoffkeller verwallte.

Patenschaft der Ehefrau Naemi bei dem herschaftl. Wiesenknecht Fischer.
[Fischer Johann, Wiesenknecht an der Roßmühle; Bezeichnung für Oberaufseher der herrschaftlichen Wiesen]

8. Martii 1707 Schäffer auf dem neuen Hof Göring töchterlein Maria Esther taufen lassen P: h. Hoffkeller Wrexen Söhnlein, H. Pfarrer Reuterß von mertzhausen Söhnlein und Jungfer Anna Maria Reuterin gewesen H. Rentmeisters sel. Tochter.

Konfirmation 1710: Maria Esther Wrexin

28.Februar 1714 Patin bei Philipp Wilhelm Braun „Jungfer Maria Esther Wrexin, Cammerjgfr. Bey Ihrer Dchl unserer liebsten Princessin“

(a) Johann Gottfried Geilfuß, 2.12.1670-19.4.1740, verheiratet mit Lucretia Christina Vigelius aus Usingen, war 1702 Pate bei Johannetta Elisabeth Maria Wrex und wurde durch den Stadtpfarrer Filgus vertreten.[Anm. 11]

Der Keller, oder auch „Kellner“ war zunächst ein mittelalterlicher Ministerialer, der in einem ihm zugewiesenen Verwaltungsbereich im Auftrag des Lehns- oder Grundherren für die Verwaltung, Gerichtsbarkeit und Steuern verantwortlich war, insbesondere für die Eintreibung und Verwaltung der Geld- und Naturalabgaben an den Grundherren. Er hatte damit eine ähnliche Funktion wie der Rentmeister. In der Frühneuzeit wurde dieses Amt zunehmend nicht mehr von Niederadligen und Edelfreien, sondern von Bürgerlichen ausgeübt.

Lesungen KB Usingen: Annette Röcher

0.5.2.Johann Heinrich Wrex (Weilburg)

Johannes Henrich Wrex 19.ter Rektor des Landesgymnasium des Herzogtums Nassau, des heutigen Gymnasiums Philippinum.
Otto Stumpf [OFB Gießen] erwähnt ihn, Joh. Henricus Wrex, für das Jahr 1650 als Schüler des Gießener Pädagogium, Rektor des Gymnasium Weilburg war er von 1657–1661, ab 1662 Pfarrer zu Neunkirchen.

1659 Mittwoch den 22.Juni wurden copuliert und eingesegnet Johanes Henrich Wrex, dieser Schul Rectoris und Jungfrau Anna Elisabetha, des weiland und des Ehrw. und wohlgelehrten Wilhelm Hell, Pfarrers zu Langenbach seelige eheliche Tochter.

Kind des Pfarrers Wrex, das in Weilburg getauft wurde:
1660
den 3ten Trinitatis hat Joh. Henrich Wrex, Rector allhier eine Dochter getauft und Margreta Maria nennen lassen durch die Hoch Edlgeb. Margretha des Hoch Edlgeb. Hl. Oberamptmanns Suffers Weib, Maria, Hl. Caspar Hedeman Cammerschreibers Weib, Joh. Conrad Phiby (Phibus) Burggrafen und Hanß Wilhelm Rauch.

Es wurden keine weiteren Kinder in Weilburg getauft bzw. eingetragen.

0.5.3.Conrad Löw (Weilburg)

1686 den 22.Juni ist Johann Conrad Löw, Hofschneider, des Hl. Johannes Löw gewesenen Organisten von Wildungen hinterlaßener Sohn und Jungfrau Anna Rosina, des Philipp Schuch, Bürger und Beckers allhier nachgelaßener Tochter copuliert worden.

Johann Conrad Löw wurde am 7. April 1690 als Bürger zu Weilburg aufgenommen:
„Konrad Löw aus Waldeck verheiratet mit der Tochter des Pfarrers aus Neunkirchen“
(a)

Geboren in Wildungen, errechnet ca. 1661, gestorben in Weilburg 29.Juli, beerdigt 31. Juli 1732, alt 71 Jahre Schneider u. Rathsverwandter allhier

Anna Rosina Schuch gestorben Weilburg. 19.März, beerdigt 21.März 1687 Anna Rosina, Meister Johann Conrad Löwens, Hofschneiders Hausfrau im Kindbett, alt 25 Jahr 9 Monate

1687 den 15.März ist Johann Conradt, Johann Conrad Löwen, itziger Hofschneiders und Rosinen eheliches Söhnlein wegen gefährlicher Kranckheit im Hauß getauft worden Tz. Hl. Conrad Schuch, Keller zu Homburg, Herr Georg Philipps Löw, Kirchen Senioris u. Gerichtsschöffe in Wildungen, und Anna Magdalena, Henrich Gröckers, Metzgers Hausfrau, diese hat sich auch in abwesenheit obige benannten Gevatters verrichten. [vertreten lassen]

1687 gestorben 8. 9bris, beerdigt 10. Nov. Johann Conrad alt 7 Monate 3 Wochen 2 Tage

Johann Conrad Löw verheiratete sich nach dem Tode seiner ersten Frau mit der Tochter des Pfarrers von Neunkirchen Maria Margaretha Wrex.
Er muss 1687/88 vermutlich in Neunkirchen geheiratet haben, da im KB Weilburg kein Eintrag.
[Sie wird bei Taufe Okt.1687 bei Geiß als „Jgfr Margarethe Maria, Tochter des Pfarrers in Neunkirchen“ eingetragen]

1688 den 3ten Xbris ist Johann Conrad, Sohn des Johann Conrad Löwen, Hofschneiders allhier und Marien ehelicher Sohn getauft worden
Tz. Herr Johann Conrad Wrex[!], Pfarrer zu Neunkirchen, u. Johann Conrad, Goldschmiedegesell alhier, Hl. Dietrich Schlüters Goldschmiedt und Rathsverwandter alhier u. Frau Charlotta, Hl. Johann Peter Rolly, Hochgräflicher Kellers allhier Hausfrau.
Johann Conrad confirmiert auf den dritten Pfingstfeyertag 1703 zu Weilburg.

Johann Conrad Löw geboren 1688, gestorben 10.Nov., beerdigt 13.Nov.1730 in Weilburg, alt 42 Jahr der Johann Conrad Löw Advocaty ordinary;
Heirat: vor 1721 m.d. Maria Catharina Gertraud NN; von ihr gibt es kein Sterbejahr im KB;
Er wurde bei der Geburt/Taufe seiner Tochter Polyxena Catharina 1721 als „Sachsen Eisenachischer Advocat“, bei seiner 1724 geb. Tochter als „Advocat alhier“ [zu Weilburg] genannt.

1690 den 12.January ist Johann Henrich, Johann Conrad Löw, Hofschneiders alhier und Margaretha Maria ehel. Söhnl. getauft worden.
Tz. Joh. Lorentz Geiß Leineweber u. Bürger alhier, Johann Henrich Grecker Metzger alhier und Anna Ursula Löwin des Kindesvatter Schwester.

Johann Henrich gestorben 9. Febr., beerdigt 10. Febr. 1690, alt 4 Wochen

1691 den 8.Januar ist Johann Wilhelm, Sohn des Johann Conrad Löw getauft worden.
Tz. Johannes Löw des Kindes Vatter Bruder und Johann Wilhelm Wrex des Kindes Mutter Bruder, Frau Anna Magdalena Johann Henrich Wrexen Pfarrers zu Neunkirchen Hausfrau.

Johann Wilhelm gestorben 3.April 1709, prima classis dispuly, Hln. Joh. Conrad Löwen Sohn und ward den 5ten begraben, alt 18 Jahr 2 Monat 2 Wochen. [Weilburg]

1693 den 10.May ist Christina Margaretha, Tochter d. s.o. getauft worden.
Tz. Frau Christiana Hl. Franz Ertzmans Hofmeisters allhier Liebste, Frau Anna Margaretha, Hl. Johann Burckhardt Müllers Actuari u. Advocat alhier Hausfrau u. Meister Johann Philipp Schuler Schreiner allhier.

Christiana Margaretha gestorben in Weilburg 22., beerdigt 24.Dec 1693, alt 7 Monat und etliche Tage.

1694 den 6 9bris ist Friedrich Gustav Wilhelm, Johann Conrad Löwen, Hofschneider und Margaretha Maria, eheliches Söhnchen getauft worden.
Tz. Der Hochgebohrener Graf u. Hl.Hl. Friedrich Ludwig gebohrener Graf zu Nassau Saarbrücken etc., Die Hochgebohrene Gräfin u. Fräulein Agustina gebohrene Gräfin u. Fräulein zu Sayn Wittgenstein Vallendar u. Die Wohlgebohrene Hochedle Fräul. Maria Wilhelmina gebohrene Keßlerin u. Hl. Georg Wilhelm Schnabel Bürger und Bäckermeister zu Weilburg.

1697 den 26.May ist Johann Friedrich, des s.o. getauft worden.
Tz. Johann Conrad Schuch hiesiger Hochgräflicher Landkommissari und Hl. Johann Jacob Schmidt Kaufmann in Frankfurth, dessen Stell vertretten Meister Philipp Julius Weinrich Canzellist und Frau Anna Magdalena Hl. Johann Werner Thimen Trompeters Hausfrau.

1699 den 9.April war der erste Ostertag ist Johann Hermann, Sohn d. s.o. getauft worden.
Tz. Hermann Vorstatt, Kaufmann zu Franckfurt u. Johann Henrich Krüger, Diacony und praeceptor zu Hachenburg, Frau Johanna Hl. Landcommissari Schuchen Hausfrau u. Jungfrau Elisabetha Hl. Johann Henrich Wrexen Pfarrers zu Neunkirchen ehel. Tochter.

Johann Hermann gestorben in Weilburg 31.8bris begraben 2ten 9bris 1715, alt 16 Jahr 7 Monate, des Herrn Johann Conrad Löwen Hoff-Schneiders und Raths-Verwandten allhier ehel. Sohn.

1701 den 3ten July ist Maria Polexina, Töchterchen d. s.o. getauft worden.
Tz. Die Hochgebohrene Gräfin u.Frau Maria Polexina, vermählte Gräfin zu Nassau Saarbrücken Weilburg, gebohrene Gräfin zu Leiningen Hartenburg etc. unsere gnädige Lands Mutter, der Hochwürdige und Hochgelehrte Hl. Joh. Adam Haßlocher, Superintendent u. Hofprediger alhier, und Frau Naemi ... Hl. Johann Wilhelm Wrexen, Hofkellers zu Usingen Hausfrau.

0.5.4.Johann Lorenz Geiss/Geiß (Weilburg)

Am 22.September 1685 wurde als Bürger zu Weilburg genannt Geiß Johann Lorenz aus Weilburg, verheiratet mit der Tochter des Pfarrers Wruxen [!] zu Neunkirchen. [Wrex] (a)

Heirat Johann Lorenz Geiß und Anna Magdalena Wrex vermutlich in Neunkirchen, kein Heiratseintrag in Weilburg oder Kubach.

1685 den 18ten 8bris ist Maria Elisabetha, Johann Lorentz Geisen und … ehel. Töchterlein getaufft worden.
Goden sind Frau Maria Wrexen Pfarrers zu Neunkirchen Hausfrau und Elisabetha Catharina Hl. Johanes Imgartens Rathsverwandten Tochter;
Petter ist Johann Philipp Geiß Leinenwebergesell.

1687 den 23 7bris ist Anna Margretha, Joh. Lorentz Geisen und ... , ehel. Töchtergen getaufft worden:
petter ist Hl. Joh. Henrich Wrex, Pfarrer zu Neunkirchen;
goden sind Frau Anna Margretha Hl. Jacob Friedhofs, Zuckerbecker zu Frankfurth Hausfrau,
und Jgfr. Margretha Maria Hl. Henrich Wrexen Pfarrer zu Neunkirchen Tochter.

1691 den 9ten Marty ist Ernst Christian, Johann Lorentz Geisen und Magdalena, ehel. Söhnlein getaufft worden.
Taufzeugen sind Der Hochgebohrene Graf und Herr Hl. Carl Ernst gebohrener Graf zu Nassau Saarbrücken etc., Die Hochgebohrene Gräfin und Fräulein Maria Christiana gebohrene Gräfin zu Nassau- Saarbrücken etc. und Johann Conrad Löw, Hofschneider alhier.

Johann Lorentz Geiss/Geiß Bildweber(e) u. Kirchen Senioris gestorben Weilburg 24. December, beerdigt dito 26.Dec. 1723 seines alters 73 Jahre
[kein Todeseintrag für die Ehefrau]

Findbuch des Stadtarchivs-Weilburg:
Abt.U II f unter Kaufbriefe in der Mappe Nr.32/S.160
Die Eheleute Thomas Geis und Elisabeth bevollmächtigen ihren Bruder und Schwager Johann Lorenz Geis zum Verkauf von Grundstücken (am Schellhof) an die Eheleute Maria Magdalena und Niclas Olden. (c)

0.5.5.Christian Wilhelm Hell

Laut der Kirchenchronik Essershausen (Edelsberg) war er ab 1622-1627 Pfarrer zu Essershausen für die vier Gemeinden Edelsberg/Laimbach – Essershausen/Bermbach gewesen.

Laut der Ausarbeitung der Kirche in Langenbach aus dem Jahr 1987 wurde vermerkt:
Wilhelm Hell aus Weilburg ab 1632 Pfarrer zu 35789 Weilmünster - Langenbach.

Pfarrer Wilhelm Hell v. 1627-35 Pfarrer zu Rod an der Weil (heute Weilrod); 1640-51 Pfarrer zu Langenbach und Rod an der Weil;
Er ist zwei Jahre mit Weib und Kindern in den Hecken und Wald wegen der
Kriegsgefahr geblieben. Auch den Überfall der Schweden 1633 auf die Kirche mußte er mit erleben.(f)

Christian Wilhelm Hell Heirat in Weilburg 1623 mit Anna Magdalena Metzler.
Nachkommen von Christian Wilhelm Hell, die in Weilburg getauft wurden:

1637 den 10ten Trinitatis hat Hl. Wilhelm Hell, Pfarrer zu Langenbach,eine Dochter taufen lassen und Maria Catharina nennen lassen durch Maria, Hans Jost Metzlers genannt Weinrich Weib, Catharina, Johannche Metzlers gen. Weinrich Weib und Philipp Tuscherer [Scherer].

1641 Donnerstag den 11.February hat Ehrw. Wilhelm Hell, Pfarrer zu Langenbach ein Söhnlein taufen lassen und Johann David nennen lassen durch Ehrw. Johann David Pfarrer zu Weinbach, Erasmi Wagner Kelner und Annen Marien Johann Barthel Kolben Stadtschreibers Hausfrau.
[Pfarrer zu Weinbach: Johann David Keßler]

Johann David Hell war der 20. Rektor des Landesgymnasium des Herzogtums Nassau. Er besuchte das Gymnasium in Weilburg bis 1656(?) Immatr. Pädagogium Gießen 1656-1661 also mit gerade mal zwanzig Jahren, Konrektor am Landesgymnasium des Herzogtums Nassau, im gleichen Jahr noch dessen Rektor.
Eine solche berufliche Position in so jungen Jahren erreicht zu haben ist, abgesehen von einer
entsprechenden Qualifikation, eigentlich nur mit dem vermutlich auch zu dieser Zeit noch herrschenden Mangel an Theologen und Lehrern als Folge des Dreißigjährigen Krieges und den damals frühen Sterblichkeiten (Pest) zu erklären.
Von 1667-1669 war er Pfarrer in Cubach und Caplan der Stadtkriche zu Weilburg, nach
anderen Quellen Pfarrer in Cubach bis 1673, was wohl zutreffend ist, denn erst 1673 finden sich die Eintragungen im Kirchenbuch Cubach von der Hand des Pfarrers Philipp Geiler. Das bedeutet gleichzeitig das Hell vermutlich in diesem Jahr gestorben ist. (b)

Gestorben in Cubach 31. Juli 1669
Ist mein Johann David Hellen, itziger Pfarrer z. Cubach Herzliebste Hausfrau Anna Maria geb. Demm
[Lemm] begraben 2. August 1669, alt 22 ¼ Jahr im Kindbett.
Das Kind, ein Sohn Johann Henrich, starb kurz darauf.

1644 den 9.January hat Wilhelm Hell, Pfarrer zu Langenbach ein Söhnlein taufen lassen und Johann Caspar nennen lassen durch Hl. Johannes Niedermeyer Leutenant, Ehrw. Johann Georgi Pfarrer z. Weilburg und Margreta Johann Eberhard Jacobi seel. Witibe.

1666 den 14ten 9bris ist Johann Caspar Hell , Schultheiß zu Gleiberg mit Jungfrauen Agnesen Grosin, des Henrich Grosens seeliger Rathsschöpfens zu Corbach Tochter copuliert zu Weilburg worden.

Geburt eines Kindes des Caspar Hell am 11.Sept.1667 in Gleiberg; Geburt 17.3.1669, Patin „seine Mutter Magdalena“; zwei weitere Geburten in Gleiberg.
Paten bei den Geburten u.a.:
Johann Heinrich Wrex Pfarrer zu Neunkirchen, Johann David Hell Pfarrer in Kubach, Johann Gottfried Wachenheim Herr Oberamtmann seel. Sohn zu Weilburg, Herr Conrad Hedemann Cammerschreiber zu Weilburg, Herr Rath Michael Caspari zu Weilburg und Johann Casimir Weinrich Stadtpfarrer zu Weilburg.

Ein Sohn von Johann Caspar Hell wurde wieder Pfarrer:

Johann Theodor Hell, geboren 1.1.1675 (err.) Niederingelheim, gestorben 30.4.1739 Bischheim, beerd. 3.5.1739 ebd., alt 64 J, 4 M, 1T.
Sohn des Ausfauths Kaspar Hell; 1692 imm. Gießen, 9.6.1693 imm. Straßburg; 13. Sonntag n. Trinitatis 1702 (= 10.9.1702) ord. Bischheim (luth KB Bischheim 1, n.p., Bild 21) - 1739 luth. Pfr. in Bischheim.
[Biundo: Pfarrerbuch, Seite 175 Nr. 2028].

[Ausfaut= pfälzischer Beamter, der die Leibeigenschaftsgefälle in nicht pfälzischen Territorien und Dörfern erhebt.]

1649 geboren Anna Regina Hell, errechnet aus Sterbeeintrag

Johann Philipp Schülers Frau Anna Regina gestorben in Weilburg 10.12., beerdigt dito. 12.12.1717, alt 68 Jahre. [kein Sterbeeintrag des Mannes]

1676 den 19.Mai ist Johann Philipps Schüler, Schreiner aus der Wetterau, gebürtig aus Lindheim mit Jungfrau Anna Regina, weyland Hl. Wilhelm Hellen, seeligen gewesenen Pfarrers zu Langenbach ehel. Tochter z.Weilburg copuliert worden.

Nr. 1 23.8.1673 Schüler Johann Philipp aus Lindheim (Büdingen) Schreiner;

Nr. 173 3.1.1707 Schmid Andreas aus Bischofshofen (?) Schreiner verheiratet mit Margarethe Elisabeth Tochter Johann Philipp Schüler (vergl. Nr.1);

Nr. 211 5.12.1712 Schüler Johann Philipp (vergl. Nr.1) verheiratet mit Tochter v. Konrad Seipel (vergl. Nr.154); (a)

1676 21. July bei der Tochter Anna Catharina des Meisters Johann Philipp Schüler, Schreiner u.d. Annen Reginen wurden als Taufzeugen genannt:
Frau Anna Catharina Hl. Henrich Wrex Pfarrers zu Neunkirchen Hausfrau, Frau Catharina Dorothea Hl. Johannis Pfeilen Cammer Secretarii alhier Hausfrau.
Petter ist Johannes Schüler, Müller zu Bischheim bey Kirchheim am bolandt.

22. Aug 1688 Kind des Joh. Philipp Schüler mit Namens Joh. Conrad wurde als Taufzeuge genannt: Joh. Conrad Hell studiosy, Sohn des Johann Caspar Hell zu Nieder Ingelheim

Quellen-Angaben zu den Weilburger Daten, die von Frau Barbara Erbe, Edelsberg, 35796 Weinbach, im Mai 2020 ausgearbeitet wurden:
Kirchenbücher Weilburg, Kirchenbücher Kubach, Kirchenchronik Essershausen
(a) Bürgerbuch Weilburg Band I, Fritz Adolf Schmidt, Hersfeld 1936, Druck und Verlag v. H. Hirschhäuser, Weilburg A.L.
(b) Lehrkräfte des Gymnasium Weilburg Teil I ab 1590-1890 v. Herrn Kurt Weber(+) 1993 betr. Wrex und Hell – Anmerkung von Herrn OstR i. R. Volker Schmidt zur Bezeichnung „Landesgymnasium des Herzogtums“: gültig für die Zeit 1817-1843.
(c) Findbuch Weilburg – Stadtarchiv Weilburg
(d) Infos aus Wettenberg, (Krofdorf/Gleiberg) v. Herrn Manfred Schmidt an Frau Erbe 1998.
(e) Bildweber= der das feine gemusterte Leinen webt, auch Bildwirker oder Damastweber.
(f) „Weilrod und die Geschichte der dreizehn Taunusdörfer“, Rudi u. Martha Kaethner +, Gemünden Jahr 1987 Seite 305.

Verfasserin: Annette Röcher

Weitere Hinweise möglich unter:

  • HHStAW Nr. 160/U 387
  • Die 3 Weilburger Bürger Ernst Chr. Geiss, Phil. Cas. Martini und Johann David Schnabel verkaufen aus den vormals wexischen (!) Feldgütern in der Gemarkung Weilburg einen Wiesenplatz im kleinen Hain für 125 Gulden an den Kanzleidirektor Archenholz [Johann Heinrich] Laufzeit 1738.
  • Weilburger Bürgerbücher:
    Nr. 164 4.1705 Johann David Sohn des Pfarrers Schnabel zu Essershausen verh. mit Tochter
    des Bürgers Johann Lorenz Geiß
    Nr. 233 Geiß Ernst Christian Leinweber

    Nr. 301 11.2.1726 Martini Phil. Kas. aus Weilburg Bäcker Sohn des Joh. Mich. Martini
  • HHStAW Nr. 160/U 382 Loewe Friedrich August Wilhelm Kirchberg-Saynischer Regierungsrat zu Hachenburg und seine Schwester Marie Polyxene Zimmermann geb. Loewe zu Diez … an Archenholz … Laufzeit 24. Mai 1737.
  • HHStAW Nr. 150/3768 Loewe Johann Conrad Advokat zu Weilburg 1711.
  • HHStAW Nr. 150/3769 Loewe Friedrich August Wilhelm und Ertzmann Carl Advokaten auf Probe 1717-1718.
  • Sowie weitere Archivalien zu Verkäufen im Raum Weilburg
    HHStAW Nr.160/U 310
    Graf Johann Ernst von Nassau-Weilburg konfirmiert die alte Freiheit des dem Joh. Phil. Schüler Schreinermeister zu Weilburg gehörigen Hauses. Das Haus hatten einst die Marburger Predigermönche inne und wurde laut Transsumpt vom 25. Januar 1531 vom Grafen Philipp dem Dechaten Joh. Helle zu Kirberg überlassen. Die Frau Schülers ist eine Descendentin des Dechanten, Anna Regina Tochter des gewesenen Pfarrers Wilh. Helle zu Langenbach. Ihr ist die Hälfte des Hauses erbteilungsweise zugefallen. Weilburg d. 3. Jan. 1685/d. 25. Aug. 1686.

Erstellt am: 11.05.2021

Anmerkungen:

  1. Matthias Dahlhoff, Geschichte der Grafschaft Sayn 1874; Jochen Gruch, Die evangelischen Pfarrerinnen und Pfarrer im Rheinland von der Reformation bis zur Gegenwart, Verlag Dr. Rudolf Habelt GmbH Bonn 2018, Band 3: K-R; Einwohnerbuch Altenkirche/Hilgenroth Dr. Eyl, Neuwied, 2016 im Kreisarchiv Altenkirchen. Zurück
  2. Ebd. Zurück
  3. Catharina Vogel verheiratete Geilinckhausen, die Tochter heiratete Gerhard Müller, Sohn von Israel Müller (Kirchenbuch Hamm/Sieg). Zurück
  4. Matthias Dahlhoff Geschichte der Grafschaft Sayn 1874. Zurück
  5. http://wiki-de.genealogy.net/Die_evangelischen_Kirchenb%C3%BCcher_im_Regierungsbezirk_Wiesbaden_(Spiess)/74Zurück
  6. Kurt Weber: Die Lehrkräfte am Gymnasium zu Weilburg 1540 - 1975. Eine Sammlung biographischer und genealogischer Daten. 1.Teil: 1540 - 1890. Wetzlar 1993. Kurt Weber war ein ehemaliger Schüler des Gymnasiums, der sich intensiv mit Aspekten der Schulgeschichte beschäftigte.
    Das Büchlein "Rektoren und Direktoren" wurde gedruckt, seine 2-bändige Lehrerbiographie gibt es nur als Kopie. Teile des Inhalts zur Verfügung gestellt von Volker Schmidt OStR i. R. Zurück
  7. Ancestry: Barbara Arnold Heirat 10. Okt. 1642 Stadtkirche Gießen. Zurück
  8. Gedbas OFB Gießen basierend auf Forschung Otto Stumpf: Das Gießener Familienbuch. 3 Bde. Gießen 1974 u. 1976. Zurück
  9. siehe Anm. 6. Zurück
  10. Familienforschung Bierbrauer, Hachenburg. Zurück
  11. https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/gsrec/current/4/sn/bio?q=geilfu%C3%9FZurück