Das Denkmal für die Toten der Weltkriege
Das Kriegerdenkmal von Laufersweiler wurde im Oktober 1927 eingeweiht. Es steht auf der Höhe an der Straße in Richtung Gösenroth. Vor dem Bau des Denkmals war auf dieser Anhöhe bereits das neue Forsthaus errichtet worden. In der katholischen Schulchronik des Ortes wird über die Feierlichkeiten zur Einweihung berichtet. Reden hielten der Förster des Ortes, der Vorsitzender des Denkmalausschusses war, der Bürgermeister, der Vorsteher, der evangelische Pfarrer aus Dill in Vertretung, der katholische Pfarrer und der Vertreter der Synagogengemeinde. Auftritte des Musikvereins und der Gesangsvereine bildeten das Rahmenprogramm.
Zentrale Themen der Rede des katholischen Pfarrers Pfeil waren Treue, Gehorsam, Pflichterfüllung und sogenannte Liebe zur Heimat. [Anm. 1]
Der Vertreter der Synagogengemeinde, Lehrer Levi, wies auf die Notwendigkeit der Nächstenliebe hin. Er wies in seiner Rede darauf hin, dass „unserem Volke, das an parteipolitischen und religiösen Kämpfen schwer erkrankt ist, nicht oft genug gesagt werden (könne), sich zu besinnen.“[Anm. 2] Der Mensch sei ein geselliges Wesen und auf andere angewiesen.[Anm. 3]
Insgesamt starben im Ersten Weltkrieg fünf jüdische Soldaten aus Laufersweiler. In der katholischen Schulchronik wurden vier von ihnen aufgelistet und sind auf dem Denkmal verzeichnet. Es waren, in chronologischer Reihenfolge, Moritz Mayer, dessen Bruder Edmund Mayer, Julius Heimann und schließlich Julius Baum. [Anm. 4]
Dem Ende des Ersten Weltkriegs und der Zeit der Weimarer Republik folgte die Zeit der Nationalsozialistischen Terrorherrschaft, in der der zuvor schon praktizierte Heldenkult eine nahezu beispiellose Übersteigerung erfuhrt. Pfarrer Pfeil, der bei der Eröffnung des Denkmals noch auf die Wichtigkeit von Gehorsam gegenüber der Obrigkeit hingewiesen hatte, wurde von der neuen Obrigkeit wegen unliebsamer Äußerungen in einer Predigt in das Konzentrationslager Dachau gebracht.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden an dem Denkmal die Namen der während dieses Krieges gestorbenen Soldaten aus Laufersweiler auf seitlichen Namenstafeln ergänzt. 1952 wurde der Volkstrauertag erneut zur Erinnerung an die Toten und Opfer der Weltkriege eingeführt. In Laufersweiler beteiligten sich seitdem der Ortsverein, die Kirchengemeinden und die Ortsgemeinde an den jährlichen Veranstaltungen. Während der Zeit seiner Ortsbürgermeisterschaft verlas Ortsbürgermeister Fritz Ochs bei diesen Veranstaltungen zur Mahnung einen Brief von gefallenen Soldaten aus Laufersweiler.[Anm. 5]
Bilderstrecke Denkmal
Die Gefallenen, Vermissten und Verstorbenen des Ersten Weltkrieges [Anm. 6]
Franz Feldmann gest. 18.10.1914
August Feldmann gest. 12.10.1914
Adam Schmidt gest. 24. 10 .1914
Peter Bernhard gest. 01.1 1. 1914
Nikolaus Bottlender gest. 10.11.1914
Jakob Jung gest. 02. 12.1914
Christian Stoffel gest. 23.1 2.1914
August Kirst gest. 04.01.1915
Adolf Kirst gest. 09.01.1915
Jakob Eiserloh gest. 10.02.1915
Peter Bottlender gest. 12.02.1915
Wilhelm Uebel gest. 16.02.1915
Johann Schulmerich gest. 22.02.1915
Moritz Mayer gest. 05.04.1915
Wilhelm Stoffel gest. 07.06.1915
Johann Feldmann gest. 27.07.1915
Michel Vankorb gest. 16.09.1915
Edmund Mayer gest. 25.09.1915
Peter Bottlender II gest. 05.11.1915
Ernst Lorenz gest. 17.07.1916
Peter Klingel gest. 14.08.1916
Hermann Bauer gest. 21.08.1916
Wilhehn Stoffel II gest. 12.09.1916
Friedrich Göhl gest. 05.10.1916
Michael Bottlender gest. 11.10.1916
Peter Röhrig gest. 01.11.1916
Friedrich Schmidt gest. 03. 06. 1 91 7
Adam Gewehr gest. 21. 07 .191 7
Josef Martin gest. 20.09.1917
Jakob Stumm gest. 01.01.1918
Adolf Franz gest. 07.07 1918
Julius Heimann gest. 13.07.1918
Julius Baum gest. 27.10.1918
Michael Liesch gest. 05.11.1918
Jakob Klingel gest. 16.05.1919
Adam Trarbach gest. 26.04.1922
Wilhelm Kirst gest. 01.11.1923
Jakob Roth gest. 26.09.1924
Moritz Baum gest. 29.08.1925
Hermann Einloft gest. 3.02.1926
Gefallene und Vermisste des Zweiten Weltkriegs [Anm. 7]
Albert Carl gest. 12.05.1940
Karl Göhl gest. 26.06.1940
Willi Litzenburger gest. 28.06.1941
Peter Legran gest. 30.06.1941
Reinhold Stumm gest. 16.08.1941
Hermann Theisen gest. 18.08.1941
Peter Röhrig gest. 04.09.1941
Johann Kurz gest. 23.09.1941
Wilhelm Busch gest. 18.12.1941
Ewald Gerhard gest. 16.01.1942
Gustav Faust gest. 15.05.1942
Markus Ernst gest. 22.05.1942
Jakob Martiny gest. 14.08.1942
Ernst Klemm gest. 11.09.1942
Erich Lorenz verm. 23.10.1942
Walter Weckmüller gest. 25.11.1942
Erich Hanf gest. 25.12.1942
Josef Wendling verm. 11.01.1943
Rudolf Schneider 16.01.1943
Felix Vogt gest. 22.01.1943
Willi Gietz verm. 24.03.1943
Willi Bärtges verm. März 1943
Rudi Zirfaß gest. 27.05.1943
Jakob Vogtel gest. 23.06.1943
Otto Hansen verm. Juli 1943
Walter Berg verm. 3.10.1943
Willi Zirfaß gest. 29.10.1943
Wilhelm Gerhard verm. 13.11.1943
Reinhold Bärtges gest. O 1.02.1944
Friedrich Hammen gest. 10.02.1944
Oswald Görlitz gest. 29.02.1944
Erwin Einloft gest. 01.03.1944
Erich Schneider gest. 23.03.1944
Jakob Stumm gest. 08.04.1944
Gerhard Kurz verm. April 1944
Otto Litzenburger verm. 11.04.1944
Walter Müller gest. 17.04.1944
Alois Jörg verm. Mai 1944
Friedrich Hoffmann verm. 10.05.1944
Otto Heisch verm. Juni 1944
Mathias Oskar Liesch verm. Juni 1944
Karl Stumm gest. 07.07.1944
Hermann Adam gest. 17.07.1944
Josef Klein verm. Aug. 1944
Peter Kunz verm. Aug. 1944
Walter Weckmüller verm. 18.08.1944
Erich Weckmüller gest. 15.09.1944
Werner Göhl gest. 14.10.1944
Fritz Molz verm. 22.10.1944
Paul Bautz gest. 30.11.1944
Hugo Trarbach gest. 13.12.1944
Peter Weckmann gest. 13.12.1944
Josef Klein gest. 25.12.1944
Toni Schell verm. Jan. 1945
Kurt Winter gest. 02.01.1945
Adolf Kirst verm. 9.01.1945
Ernst Uschmann verm. 9.01.1945
Karl Uschmann verm. 11.01.1945
Wilfried Schneider 23.01.1945
Kurt Hemb verm. 2.02.1945
Helmut Weckmüller 10.02.1945
Adolf Knab verm. März 1945
Philipp Knab verm. März 1945
Josef Meurer gest. 15.04.1945
Erich Becker gest. 26.04.1945
Rudolf Gerhard gest. 26.04.1945
Nachweise
Autor: Konstantin Arnold
Verwendete Literatur:
- Pies, Christof: Verdrängte und vergessene „Helden“ – Jüdisch-deutsche Soldaten im Ersten Weltkrieg. In: Hunsrücker Geschichtsverein (Hg): Hunsrücker Heimatblätter Heft 155. Simmern 2014.
- Schellack, Fritz: Laufersweiler. Geschichte und Alltag eines Hunsrückdorfes. Schriftenreihe des Hunsrücker Geschichtsvereins Nr. 22. Argenthal 1994.
Erstellt am 30.01.2021
Anmerkungen:
- Schellack, Fritz: Laufersweiler. Geschichte und Alltag eines Hunsrückdorfes. Schriftenreihe des Hunsrücker Geschichtsvereins Nr. 22. Argenthal 1994, S.83-85. Zurück
- Schellack, Fritz: Laufersweiler. Geschichte und Alltag eines Hunsrückdorfes. Schriftenreihe des Hunsrücker Geschichtsvereins Nr. 22. Argenthal 1994, S.84. Zurück
- Schellack, Fritz: Laufersweiler. Geschichte und Alltag eines Hunsrückdorfes. Schriftenreihe des Hunsrücker Geschichtsvereins Nr. 22. Argenthal 1994, S.84. Zurück
- Pies, Christof: Verdrängte und vergessene „Helden“ – Jüdisch-deutsche Soldaten im Ersten Weltkrieg. In: Hunsrücker Geschichtsverein (Hg): Hunsrücker Heimatblätter Heft 155. Simmern 2014. S.291-298. Zurück
- Schellack, Fritz: Laufersweiler. Geschichte und Alltag eines Hunsrückdorfes. Schriftenreihe des Hunsrücker Geschichtsvereins Nr. 22. Argenthal 1994, S.84-85. Zurück
- Schellack, Fritz: Laufersweiler. Geschichte und Alltag eines Hunsrückdorfes. Schriftenreihe des Hunsrücker Geschichtsvereins Nr. 22. Argenthal 1994, S.81. Zurück
- Schellack, Fritz: Laufersweiler. Geschichte und Alltag eines Hunsrückdorfes. Schriftenreihe des Hunsrücker Geschichtsvereins Nr. 22. Argenthal 1994, S.121. Zurück