St. Martin
In einem Bergsattel oberhalb der Stadt liegt die ursprüngliche Pfarrkirche St. Martin im Bering einer früheren Straßensicherung (Alte Burg). Die Kirche war Zubehör eines fränkischen Königshofes und ist um 1000 in der Hand des 836 gegründeten Stifts St. Kastor in Koblenz bezeugt, zu dessen Stiftungsgütern sie wohl gehörte.
Die heutige Friedhofskapelle ist die älteste Kirche in Braubach, die erstmals 1242 genannt wurde. Auf dem Friedhof von St. Martin wurde noch 1246 das Gericht gehegt. Anna Elisabeth, die Frau des Landgrafen Philipps II. ließ sie im 16.Jahrhundert als ihre Hofkirche ausbauen. Aus dieser Zeit stammt "die Empore mit ihren reich geschnitzten Pfosten, deren Dekor auch in der Deckenbemalung und in den Emporen der Braubacher Barbarakirche wiederkehren." (Imhof, S.262) In die Empore sind das kurpfälzische Wappen und zwei hessische Wappen sowie die Inschrift
" WER GOT VERTRAUT, HAT WOL GEBAUT. ANNO 1587" eingelassen.
Auch die Holzdecke stammt noch aus dieser Zeit, während sich das Schiff auf das 12. Jahrhundert datieren lässt. Der Chor kam erst im 13. Jahrhundert dazu und zeichnet sich durch den frühgotischen Baustil aus. Besonders sehenswert ist die Wandmalerei, die aus dem 16.Jahrhundert stammt, die Gewölbemalerei im Chor, die Johannes den Täufer, Petrus, Maria und Jesus mit Engeln zeigt sowie ein Wappenfries unterhalb der Chorfenster.
Quelle: Imhof; red.Bearb. AKZ