Die Evangelische Kirche
Erst seit 1856 ist Linz selbständige evangelische Kirchengemeinde. Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts hatte es hier überhaupt keine protestantischen Einwohner gegeben. Seit 1845 war im ehemaligen Katharinenhof ein Betsaal eingerichtet, als Glockenturm diente seit 1857 das Grabentor. Als dieses 1863 abgebrochen wurde, stiftete die Stadt der Gemeinde die behauenen Basaltsteine für das Fundament eines Kirchenneubaus. 1864/65 wurde die Trinitatiskirche, ein Ziegelbau mit gelben Verblendklinkern, im Rundbogenstil nach Karl Friedrich Schinkel errichtet. An die Ecken des dreiachsigen Langhauses wurden achteckige Türmchen auf quadratischen Pfeilern gesetzt, der flachgedeckte Backsteinsaal hat eine eingezogene gewölbte halbrunde Apsis. Der quadratische Westturm – ebenfalls mit vier Türmchen – trägt eine achteckige Glockenstube. Der Innenraum wurde nach einem Brand 1949 umgestaltet. Das dreiflügelige Altarbild ist ein Werk der in Linz geborenen Künstlerin Edith Oellers und zeigt Szenen aus dem Neuen Testament.
Der Katharinenhof
Der neben der evangelischen Kirche gelegene ehemalige Katharinenhof, ein eindrucksvolles, langgestrecktes Fachwerkhaus, dient heute als Gemeindezentrum. Seit 1257 im Besitz der Zisterzienserinnenabtei St. Katharinen, ließen die Schwestern die Gebäude zwischen 1695 und 1743 neu errichten. 1845 kaufte der protestantische „Verein zur Gründung einer eigenen Kirchengemeinde“ den Katharinenhof, der fortan als Betsaal, Pfarrer- und Lehrerwohnung diente. Seit 1854 fand hier der Unterricht der neu gegründeten evangelischen Volksschule statt, 1895 wurde der Schulsaal vergrößert, 1920 um einen zweiten Klassenraum ergänzt. 1939 wurde Schule aufgelöst, die Kinder besuchten bis 1945 die katholische Volksschule. Nach dem Zweiten Weltkrieg eröffnete man die Schule im Katharinenhof wieder, 1961 zog sie in das neu errichtete Schulgebäude im Bondorf um. 1996 wurde der unter Denkmalschutz stehende Katharinenhof innen völlig umgebaut und restauriert, heute befindet sich hier u.a. ein Jugendcafé.