Katholische Pfarrkirche
Eine katholische Pfarrkirche wurde bis 1660 außerhalb der Stadtmauern errichtet. Dieser Bau wurde zwischen 1887-91 von Heinrich Wiethase und Eduard Endler aus Köln durch einem Neubau ersetzt.
Es handelt sich um eine neugotische Basilika aus Bruchstein mit Querhaus. Der Chor mit seitlichen Anbauten ragt über der angrenzenden Straße empor. Als Glockenturm wurde ein erst 1923 mit der Kirche verbundener ehemalige Wehrturm der Stadtmauer einbezogen. Das Langhaus ist kreuzgewölbt, über Vierung und Gewölbe. Die neugotische Ausmalung und die Austattung sind weitgehend erhalten.
Auf dem Hochaltar befindet sich ein spätgotisches, ursprünglich dreiflügeliges Gemälderetabel, das wahrscheinlich aus der um 1800 abgebrochenen Peterskirche in Frankfurt stammt. Es wurde 1891 hier aufgestellt; Rahmung und Außenflügel sind neugotisch. In der Mitte ist ein Kalvarienberg zu sehen, auf den Innenseiten der Flügel Schlüsselübergabe an Petrus und die Heiligen Sigismund und Katharina, auf den Außenseiten Verkündigung. Dabei handelt es sich um ein Hauptwerk der mittelrheinischen Malerei (um 1480), das von einem aus der Werkstatt des Hausbuchmeisters hervorgegangenen Maler gefertigt wurde. Einige Figuren sind fast gänzlich der Kreuzigung des aus Speyer stammenden Retabels im Augustinermuseum in Freiburg i.Br. entnommen.
Deckplatte von der ehemaligen Tumba des hl. Goar mit Reliefbildnis des Heiligen, bedeutende mittelrheinische Arbeit aus dem zweiten Viertel 14. Jahrhunderts, Rahmung und Fassung neugotisch. Kommunionbank, Anfang 18. Jahrhundert - Bildwerke des späten 17. und 18. Jahrhunderts (hl. Petrus, hl. Paulus, hl.Johann Nepomuk, ein hl. Bischof).
Außen am Turm Schlussstein mit Relieffigur des hl. Goar, Mitte 15. Jahrhundert.
Quelle: Dehio, Bilder: Hildegard Mallmann; redakt. Bearb. S.G.