Sankt Goar am Mittelrhein

Boxbergerhof

Boxberg bzw. der Boxbergerhof wird mit 1252 mit Thielmann v. Boxberg erstmals genannt. Das Gut befand sich damals im Besitz der niederadligen Herren von Boxberg. 1338 wird der Ort als Bogsberg erwähnt. 1346 erscheint ein Tylman(n) de Boxberch, 1361 ein Brant (Braut) von BËxberg bzw. 1371/1375 ein Brant (Braut) von Boxberg;, später auch andere. Im 14. Jahrhundert heißt der Platz auch Buckzberg , 1798 tauchen auch Bezeichnungen wie Schekenhof und 1812 Scheckenhof auf.

Der Name wird etymologisch mit dem mittelhochdeutschen boc, bockes ‘(Reh)bock' + -berg zusammengebracht. Auch nach dem Verkauf ihres Gutes an die Kirche St. Kastor in Koblenz behielt sich die Familie von Boxberg ihr Gehäus in Werlau vor.. Im 14. Jahrhundert sind die Herren von Boxberg gen. Brand als Dienstleute der Abtei Prüm nachweisbar. Die Familie trat Ende des 14. Jahrhunderts mit ihrem „festen Haus“ in Werlau in ein Lehen- und Dienstverhältnisse zu den Grafen von Katzenelnbogen, die auf der nahen Burg Rheinfels und in St. Goar „saßen“. Damals waren die Boxberger aber immer noch Dienstleute des Stifts St. Kastor in Koblenz. Im Jahr 1454 verliehen Dekan und Stift von St. Kastor den Hof, den das Stift Heinrich seinerzeit von Walde gen. Brant erworben hatte, an Graf Philipp von Katzenelnbogen: Der Hof sollte dem jeweiligen Kellner zu Rheinfels zu Lehen aufgetragen werden. Aus dem Jahr 1783 ist ein Kaufbrief erhalten (Landeshauptarchiv Koblenz 638, 354). 1798 war der Hof Teil der französischen Commune Werlau, Kanton St. Goar, Arrondissement Simmern.

Quelle: Rettinger, Historisches Ortslexikon (s. rechte Spalte); redakt. Bearb. S.G.