Erinnern in Speyer 1933-1945
Für das Erinnern. Gegen das Vergessen.
Das virtuelle Gedenkbuch „Erinnern in Speyer 1933-1945“ ist ein Ort des Erinnerns an das Schicksal der Zwangsarbeiter und Juden während der nationalsozialistischen Zeit in und um Speyer. Als virtueller Gedenkort soll es dem Vergessen entgegenwirken und einen reflexiven Umgang mit der Geschichte ermöglichen.
Ziel ist es, nicht nur Geschichte verständiger zu machen, sondern den Schicksalen zahlreicher Zwangsarbeiter und Juden während der nationalsozialistischen Vergangenheit in Form der hier veröffentlichten Namensliste eine Identität zu verleihen.
Die Dokumentation.
Die Grundlage für die Dokumentation der Zwangsarbeiter waren ungefähr 1470 Versichertenkarten und 620 Meldekarteikarten des Stadtarchivs Speyer, die für eine erste Datenerhebung zum Ende der 1990er Jahren bereits innerhalb der Archivbestände identifiziert wurden. Im Jahre 2000 entstand eine erste unvollständige datenfassliche Bearbeitung der Meldekartei. Im Oktober 2012 entstand ein erstes Konzept für ein virtuelles Gedenkbuch, welches auf einer Dokumentation digitalisierter Melde- und Versichertenkarteikarten basieren sollte.
Im April 2013 wurden dann die insgesamt ca. 2100 Karteikarten im Stadtarchiv Speyer digitalisiert. Bereits im Mai konnte mit der Erschließung dieser Karteikarten begonnen werden, die bis heute zu 50 Prozent abgeschlossen wurde.
Die Dokumentation basiert auf vorher abgestimmten personenbezogenen Daten: Name, Geburtsname, Vorname, Geburtsdatum, Geburtsort sowie das Land und der Vermerk über die Meldung in Speyer. Diese Angaben wurden komplett neu in einer Datenbank erfasst.
Für die Erstellung dieser Dokumentation wurden die Daten der Meldekarten und Versichertenkarten verglichen, um Doppelnennungen zu vermeiden. Zu beachten ist das Datum für die Meldung in Speyer: Die Meldekarten vermerken die erste Meldung in Speyer, während die Versichertenkarten entweder das Datum der Aushändigung der Erst- oder Folgekarte beinhalten bzw. das früheste Datum für die Verzeichnung in Speyer, falls die Zwangsarbeiter in anderen Städten eingesetzt wurden.
Die Zusammenstellung der Dokumentation für die jüdischen NS-Opfer im Dritten Reich basiert vollständig auf den Recherchen von Dipl.-Archivarin (FH) Katrin Hopstock. Der Dokumentation liegen folgende Quellen zugrunde: Deportationsliste 1940, Speyerer Personenstandsregister 1933-1945, alte Einwohnermeldekartei, Einwohnerbögen, Bestand 6 des Stadtarchivs Speyer sowie der Schriftwechsel mit Überlebenden und Opfernachkommen, anderen Archiven und Standesämtern, Eigenrecherchen und die zeitgenössische Presse.