Zur Geschichte von Hausen
Der spätere Balduinsteiner Ortsteil Hausen wurde im Jahr 1446 urkundlich erstmals erwähnt. Junker Wilhelm von Staffel und seine Frau Agnes erwarben in diesem Jahr eine Wiese in besagtem Ort. Wann genau Hausen ein Ortsteil von Balduinstein wurde, ist nicht bekannt. Schon im Spätmittelalter wurden beide Orte aber schon zusammen genannt. Die Stadt Limburg, die sich wie Balduinstein im Besitz des Erzbischofs von Trier befand, gewährte etwa beiden Gemeinden das freie Zollrecht. 1558 war ein „Johann von Hausen“ Schultheiß von Balduinstein – ein weiteres Indiz für die Zugehörigkeit zu Balduinstein.
1566 wurde in Hausen ein Friedhofsgelände ausgewiesen. 1721 wurde im Hausener Gebiet auch ein jüdischer Friedhof angelegt. Das wirtschaftliche Standbein Hausens war der Weinbau. Als dieser sich am Ende des 18. Jahrhunderts im Niedergang befand, hatte dies auch Auswirkungen auf den Ort, dessen Bevölkerungszahl sich stark verringerte. Größere Flächen Hausens wurden von dem Canonicus Berghofen von St. Georg zu Limburg erworben, der ein Wohnhaus mit Stallungen und Scheunen errichten ließ. Das Eigentum am Gut in Hausen erwarb 1808 der Freiherr vom Stein, der es weiter ausbaute.
In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde in Hausen Schiefer abgebaut. Ebenfalls von Bedeutung ist das Haus Schwalbenstein. Diese Villa wurde 1904 errichtet und mit einem Park umgeben. Bald entstanden auch Gewächshäuser mit Pfirsichbäumen. Aus dem Anwesen entstand 1928 eine staatlich anerkannte Gärtnerinnenschule, die bis 1977 betrieben wurde, sowie ab 1933 bis 1972 eine Haushaltungsschule, auf die ein Altenerholungsheim folgte. Seit 1999 stehen die Gebäude leer.[Anm. 1]
Verfasser: Christoph Schmieder
Verwendete Literatur:
- Raab, Hermann-Josef: 550 Jahre Hausen. Die Geschichte des Balduinsteiner Ortsteils Hausen. In: Balduinsteiner Blätter 3 (2001), S. 56–59.
Zuletzt geändert: 08.07.2021
Anmerkungen:
- Raab, S. 56–59. Zurück