Balduinstein im Rhein-Lahn-Kreis

Die jüdische Geschichte von Balduinstein

Mit dem Ziel den Handel zu beleben siedelte der Erzbischof von Trier im Jahr 1319 einige Juden auf seinen Besitzungen in Balduinstein an.[Anm. 1] Auch im Jahr 1821 lebten noch zwei Familien in der Ortschaft. Ihre Namen sind bekannt. Es handelt sich um die Familien Stern und Isselbacher. Die Zahl der jüdischen EinwohnerInnen stieg auf 20 Jüdinnen und Juden im Jahr 1843 (mit eingerechnet sind hier die Bewohner des heutigen Ortsteils Hausen) und fiel dann auf 14 im Jahr 1895. Bis 1910 schwankte die Zahl zwischen 13 und 11. Im Jahr 1933 waren noch zwei jüdische Familien in der Ortschaft gemeldet.[Anm. 2]

Beide Familien verließen vermutlich im Laufe der 30er Jahre Balduinstein. Nach dem Umzug gelang einer Familie die Flucht aus Deutschland. Drei Mitglieder der schon seit 1821 als Bewohner von Balduinstein registrierten Familie Stern, nämlich Emanuel und Betty Stern, sowie Susanne Schloss, geborene Stern, wurden nach Theresienstadt und Treblinka deportiert und dort ermordet.[Anm. 3]

Verfasserin: Lisa Groh-Trautmann

Verwendete Quellen und Literatur:

  • Arnsberg, Paul: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Anfang - Untergang - Neubeginn. Darmstadt 1971.
  • Bundesarchiv (Hg.): Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933 – 1945. Koblenz 2006. Online verfügbar unter: https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/ [Aufgerufen am: 27.11.20]
  • Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz/ Staatliches Konservatoramt des Saarlandes/ Synagogue Memorial Jerusalem (Hg.): "...und dies ist die Pforte des Himmels". Synagogen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Mainz 2005.

Zuletzt geändert: 10. Juli 2021

Anmerkungen:

  1. Paul Arnsberg: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Anfang - Untergang - Neubeginn. Darmstadt 1971. Bd. 1 S. 139. Zurück
  2. Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz/ Staatliches Konservatoramt des Saarlandes/ Synagogue Memorial Jerusalem (Hg.): "...und dies ist die Pforte des Himmels". Synagogen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Mainz 2005. S. 97. Zurück
  3. Bundesarchiv (Hg.): Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933 – 1945. Koblenz 2006. Online verfügbar unter: https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/ [Aufgerufen am: 27.11.20]. Zurück