Burg Balduinstein
Die Burg Balduinstein, die den Anfang der Geschichte der gleichnamigen Stadt - heute Gemeinde - markiert, wurde 1319 errichtet. Balduin, der Erzbischof von Trier, führte eine Fehde gegen die Herren von Westerburg, die über die Schaumburg herrschten und so die Gegend kontrollierten. Um ihren Einfluss zu schmälern, ließ Balduin von Trier 1319 unweit der Schaumburg auf dem Grund der Westerburger eine neue Burg errichten. Bereits 1321 entschied Balduin den Konflikt zu seinen Gunsten. Im Westerburger Vertrag überließen die Herren von Westerburg Balduin den Grund und Boden der neuerrichteten Burg und des zugehörigen Tals.
Die Burg bestand zunächst aus dem Palas und einem Keller. Südlich davon lag ein kleiner Hof, der teilweise von einer Mauer umgeben war. In der Südostecke der Anlage befand sich ein Turm.
Dietrich von Staffel, der als Burggraf und Amtmann amtierte, baute die Burg um 1339 weiter aus. Der Palas wurde aufgestockt, ebenso ein Teil der Hofmauer. Der existierende Turm erhielt ein Tonnengewölbe.
Ab 1429 erfolgte ein weiterer Umbau. Am Palas der Burg wurden keine sichtbaren Veränderungen vorgenommen. Lediglich am Turm scheinen einige wenige Veränderungen vorgenommen worden zu sein.[Anm. 1]
In einer vierten Bauphase, die auf das Jahr 1553 zu datieren ist, sollte die Burg instandgesetzt werden. Der Palas wurde zu Wohnzwecken aufgestockt. Dazu wurde ein Dach geschaffen, das sowohl den Palas als auch den südlichen Burgbereich überdeckte.
Seit Mitte des 17. Jahrhunderts verfiel die Burg Balduinstein mehr und mehr. 1665 wurde ein Gesuch gestellt, die Burg abbrechen zu dürfen. Auf dieses Gesuch folgten Eingriffe in die Bausubstanz. Das Holz wurde entfernt, ebenso lose Steine.[Anm. 2]
Verfasser: Christoph Schmieder
Literatur:
Frank, Lorenz: Zur Geschichte von Burg und Stadt Balduinstein. Erste Ergebnisse der
bauhistorischen Untersuchungen. In: Balduinsteiner Blätter 1 (1995). S. 18–23.