Historischer Ortsrundgang am 16.06.2013
Anlässlich der Dexheimer Kerb fand auch diesmal wieder der Historische Ortsrundgang des Dexheimer Geschichtsvereins statt.
Zusätzlich zu der "normalen" Route vom "alten Backhaus" zum "Menhir" am Freien Platz und entlang der Dalheimer Straße vorbei am "alten Spritzenhaus" zur kath. Kirche, hatten wir diesmal die Möglichkeit, diese auch von innen zu besichtigen.
Prunkstück dieser, in diesem Jahr gerade 100 Jahre alt gewordenen kath. Kirche "Maria Himmelfahrt" ist der aus der Oppenheimer Kirche 1995 ausgelagerte Marienaltar, der hier jetzt entsprechend restauriert als Hochaltar dient.
Der Flügelaltar zeigt in der Mitte eine Madonna mit Kind, links daneben Johannes den Täufer, rechts daneben die hl. Anna mit Maria. Die Flügel wurden 1954 ausgemalt und zeigen rechts die Geburt Jesus und links den Besuch Marias bei Elisabeth.
Im geschlossenen Zustand sieht man den Engel Gabriel und die Jungfrau Maria.
Im Innenraum der Kirche stehen auf der rechten Seite die Heiligen Barbara und Katharina, auf der linken Seite Petrus und Paulus.
Die Kirchenfenster, die man von innen viel besser bewundern kann, zeigen Bemalungen aus der Lauretanischen Litanei, im Fenster über dem Eingang sieht man Bonifatius und Johannes mit dem Dexheimer und Mainzer Wappen.
Weiter ging`s durch die Bahnhofstraße an der "alten Ziegelei", den alten Linden am Friedhof und dem "verschwundenen" Bahnhof vorbei und entlang der "Valentinchen"-Trasse zum alten Brunnen mit dem altröm. Sarkopharg an der Bornstrasse, dann weiter durch den Valentinweg zur Schlossstraße, vorbei am alten Schulhaus (jetzt Rathaus) und Schulgarten hin zur ev. Kirche St. Martin.
Auch diese konnten wir diesmal innen besichtigen und insbesondere die bei der Renovierung im Jahr 1959 freigelegten Wandmalereien aus dem 14.-16- Jahrhundert bewundern.
Im Deckengewölbe des romanischen Chorturms, der in einer Schenkungsurkunde aus dem Jahr 889 schon Erwähnung findet und damit mit Abstand ältester Teil der Kirche ist - das spätbarocke Langhaus wurde erst 1757/1758 angebaut - wurde unter Putz liegend eine Mandorla freigelegt, die aus der Zeit um 1580 stammt und Christus als den Weltenrichter darstellt, in der rechten Hand die Weltkugel und in der linken Hand ein Buch haltend.
Von der Orgel aus dem Jahr 1771 sind noch das kunstvoll verzierte Prospekt und die nicht mehr klingenden Zinkpfeifen zu sehen, denn 1906 bekam die Orgel ein komplett neues Innenleben.
Auffällig auch der schöne Taufstein, der erst im Jahr 1996 vom Steinmetz Holger Schinz-Sauerwein aus rotem Mainsandstein gefertigt wurde.
Abschluss des Ortsrundgangs war dann noch die Besichtigung des Dexheimer Schlosses mit Informationen über die Sanierungsarbeiten.