Seit dem 14. April 1999 wird im Binger Wald die "villa rustica", eine römische Gutsanlage aus den ersten Jahrhunderten n. Chr., im Rahmen eines Beschäftigungsprojektes des Internationalen Bundes (IB), unter der Leitung des Archäologischen Denkmalamtes (Dr. Rupprecht) systematisch ausgegraben und erforscht. Funde, Texttafeln und Bilder veranschaulichen die Resultate der Grabungsarbeiten. Dabei wurden die Umrisse des repräsentativen Wohngebäudes mit Badeanlage freigelegt und das L-förmige Gesamtareal mit umgebender Hofmauer, Nebengebäuden und Zisternen erstmals in einer Ausdehnung von 3,5 ha erfasst. Bisher sind mindestens acht Wirtschaftsgebäude verschiedenen Types und das zentrale Hauptgebäude bekannt. Diese Anlage soll in den nächsten Jahren weiter erforscht werden. Dem Internationalen Bund (IB), Freier Träger der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit e.V., ist es gelungen, verschiedene Partner zusammenzubringen (Arbeitsamt, Stadt Bingen, Land Rheinland-Pfalz, Ministerium für Jugend, Soziales und Gesundheit und Landesamt für Denkmalpflege, Abt. Archäologie), um das Grabungsprojekt unter seiner Trägerschaft zu ermöglichen. Somit ist es dem IB möglich, pro Jahr 20 junge arbeitslose Erwachsene zu beschäftigen und den Einstieg in ein Beschäftigungsverhältnis und die erneute Eingliederung in den Arbeitsmarkt zu erleichtern. Damit sind arbeitsmarktpolitische Maßnahmen erstmals mit der historischen und touristischen Bedeutung des Binger Raumes eng verknüpft.