Der Schönborner Hof in Bodenheim
Schönbornplatz 1
Im Jahr 1747 ließ Graf Melchior Friedrich d.J. von Schönborn, Propst von Sankt Alban und Ortsherr in Bodenheim, den Hof errichten.
Die Adelsfamilie der Schönborn benannte sich nach dem gleichnamigen Ort bei Limburg an der unteren Lahn. Die in verschiedene Linien verzweigte Familie verlagerte im 18. Jahrhundert den Schwerpunkt ihres Besitzes nach Franken. Sie war eines der bedeutendsten Grafengeschlechter und Inhaber zahlreicher Kirchenämter. Mit Johann Philipp (1647-1673) und Lothar Franz (1695-1729) stellte es zwei Mainzer Erzbischöfe .
Der Hof zählt zu den prächtigsten Bauten Bodenheims und beherbergte im 19. Jahrhundert zahlreiche prominente Persönlichkeiten, so etwa Johann Wolfgang Goethe, König Friedrich Wilhelm II. von Preußen, seinen Sohn Friedrich Wilhelm III. sowie die französischen Generäle Custine und Courtot.
1802 ist das Anwesen dem französischen Präfekten in Mainz Jeanbon St. André als persönliches Geschenk von Napoleon überlassen worden. 1811 kaufte Philipp-Casimir Krafft das Anwesen als Familiensitz. Heute sind in dem Gebäude nach einer kompletten Sanierung moderne Wohneinheiten untergebracht.